Bevor ÖVP-Bundesspitzenkandidat Sebastian Kurz am Abend zur Wahlkampfveranstaltung nach Baden aufbrach, traf er am Nachmittag in Sooß (Bezirk Baden) Winzer und ÖVP-Funktionäre. In der Nähe des Lausturmes wurde Kurz von rund 100 Unterstützern mit Applaus empfangen. „Wir bekommen Gott sei Dank sehr viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung und auch sehr viel Rückenwind, aber das Problem bei dieser Wahl ist, Erster zu werden alleine reicht nicht“, so Kurz.
In dieselbe Kerbe schlug der ÖVP-Bundespitzenkandidat auch bei seiner Rede vor hunderten Anhängern vor dem Stadttheater Baden: „Ganz gleich, ob das Rot-Blau ist oder eine Koalition aus Rot, Grün und Pink mit Rendi-Wagner an der Spitze. Ich garantiere euch, wenn es eine Mehrheit gegen uns gibt, dann wird diese Mehrheit genutzt werden.“
Kampf gegen illegale Migration bis Nein zu CO2-Steuer
Außerdem nutzte Kurz die Rede, um bei mehreren Themen noch einmal die inhaltliche Positionierung seiner Partei darzulegen. Die ÖVP stehe unter anderem für Steuerentlastungen, weniger Regulierungen und den Kampf gegen die illegale Migration. „Wir haben nur noch 10.000 Asylanträge und nicht mehr 90.000 wie im Jahr 2015, aber wir müssen diesen Weg konsequent weitergehen“, führte Kurz aus.
Sendungshinweis
„NÖ Heute“, 20.9.2019
Im Kampf gegen den Klimawandel will die ÖVP im Bereich des Verkehrs noch stärker auf Elektro und Wasserstoff setzen. Einer CO2-Steuer erteilte Kurz hingegen neuerlich eine Absage: „Was wir nicht brauchen, sind Bestrafungsaktionen für Leute, die auf das Auto angewiesen sind und pendeln müssen.“ Im Hinblick auf die mehr als 400.000 pflegebedürftigen Menschen im Land unterstrich der ÖVP-Bundesspitzenkandidat außerdem die Forderung nach einer Pflegeversicherung.
Sobotka machte Hacker-Angriff auf ÖVP zum Thema
ÖVP-Landesspitzenkandidat Wolfgang Sobotka sprach in seiner Rede über den mutmaßlichen Hacker-Angriff auf die Volkspartei. Der Angriff war am Donnerstag auch Thema im Nationalrat und führte dort zu hitzigen Debatten. „Was sollte die ÖVP für ein Interesse daran haben, ihre eigenen Daten zu hacken und das alles in die Öffentlichkeit zu bringen? Das muss mir einmal jemand sagen. Es ist ein Verbrechen, was hier passiert ist“, so Sobotka.
Ebenso wie Kurz warnte auch Sobotka davor, sich auf den guten Umfragewerten auszuruhen: „Es gibt noch einige zu überzeugen, die sagen, sie könnten ja taktisch wählen.“ In Anspielung auf die wenigen verbleibenden Tage bis zur Nationalratswahl, fügte der ÖVP-Landesspitzenkandidat noch hinzu: „Die Rapid-Viertelstunde ist eingeläutet.“