Bereits um 10.00 Uhr am Vormittag wurde die Radtour von Herbert Kickl in Garsten in Oberösterreich gestartet. Die erste Rast wurde nach knapp 25 Kilometern zu Mittag in Seitenstetten (Bezirk Amstetten) eingelegt. Beim Mostviertelwirt wurde die Radgruppe rund um den freiheitlichen Spitzenkandidaten empfangen, mit zünftiger Musik und einem vollen Gastgarten. Schnell avancierte der ehemalige Innenminister zum beliebten Fotomotiv, zahlreiche Selfies wurden geschossen, viele Smalltalks geführt.
Das Zuhören ist für Kickl besonders wichtig
Herbert Kickl möchte ganz bewusst an so einem Tag mit den Leuten ins Gespräch kommen. „Die Politiker erklären viel und reden viel. Aber eigentlich ist das Zuhören viel, viel wichtiger. Die Leute haben immer interessante Geschichten. Jeder hat etwas beizutragen oder macht einen auf etwas aufmerksam, wo die Politik noch nicht so genau hingesehen hat. Wenn man das dann noch mit etwas Bewegung verbinden kann, dann ist das ideal. Es ist ein herrlicher Tag und ich freue mich, dass sich so viele Leute Zeit genommen haben für mich“, sagte Kickl, der auch privat oft mit dem Rad unterwegs ist, wie er betonte. „Ich lege Wege immer wieder gerne mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück. Das ist für mich nichts Neues, da brauche ich keine Grünen dafür. Das sagt mir der Hausverstand.“
Es war viel los in Seitenstetten, aber nicht nur FPÖ-Sympathisanten fanden sich ein. Auch eine Gegendemonstration machte auf sich aufmerksam. Laut Behörde waren etwa 110 Personen daran beteiligt. So wurde etwa „Zwickl statt Kickl“ gerufen. „Herr Kickl: Sie machen mir Angst“, das war beispielsweise auf einem der Plakate zu lesen. Der Spitzenkandidat selbst ließ sich davon wenig beeindrucken. In einem Gespräch mit Gästen beim Mostviertelwirt sagte er: „Meine Maskottchen habe ich auch wieder mitgebracht. Da, wo wir sind, da sind die auch.“ Nach einer Stärkung mit Bier und Würsteln ging die Radtour weiter.
Die Gruppe fuhr über den Sonntagberg nach Waidhofen an der Ybbs. Auch in der Statutarstadt wurde Kickl sowohl von Parteifreunden als auch von Dutzenden Demonstranten empfangen. In einer kurzen Ansprache bedankte er sich für das Mitfahren bei seiner Radtour. „Es war ein großartiges Erlebnis. Das gibt mir viel Kraft für die letzte Woche und ihr werdet sehen, es zahlt sich aus. Am 29. September macht es einen Rumpler, und dann haut es die alle auf den Sitzer“, so Kickl in Richtung der Demonstrantengruppe. Das Wahlziel formulierte er im Interview mit noe.ORF.at: „Die 20 Prozent wollen wir deutlich überspringen und die SPÖ hinter uns lassen.“