ÖVP Wahlkampf in Wiener Neustadt
ORF
ORF

Sobotka: „Kein Ausruhen auf Umfragewerten“

Auf dem Marienmarkt in Wiener Neustadt hat am Samstag ÖVP-Landesspitzenkandidat und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka um Stimmen geworben. Er hat Stimmung für ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz gemacht und davor gewarnt, sich auf Umfragewerten auszuruhen.

Mit türkisen Wahlkampfsackerln in der Hand zog ÖVP-Landesspitzenkandidat Wolfgang Sobotka von Geschäft zu Geschäft. Der Empfang war freundlich, auch die Kunden gingen auf den Nationalratspräsidenten meist offensiv zu. „Wir kennen uns – aus dem Fernsehen“, war ein häufiger Satz, der zu hören war. Begleitet wurde Sobotka von Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) sowie dem regionalen Spitzenkandidaten, dem Wiener Neustädter Vizebürgermeister Christian Stocker (ÖVP).

In kurzen Gesprächen deponierten die Passanten Anliegen und Wünsche an die Politik. Von der Verkleinerung des Nationalrats bis hin zu Erleichterungen für die Landwirte reichte die Themenpalette, die an die ÖVP-Politiker herangetragen wurde. Im Gespräch mit deklarierten ÖVP-Wählern rückte der Smalltalk rasch in den Hintergrund und Sobotka warnte: „Es ist noch nicht vorbei. Wenn sie können, dann machen sie eine Koalition gegen uns.“

„Integration braucht Zeit und Arbeit von beiden Seiten“

Inhaltlich forderte Sobotka eine Pflegeversicherung, in Sachen Klimaschutz müsse weiter Energie und CO2 eingespart werden, in die Integration müsse noch investiert werden, „und zwar nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Arbeit von beiden Seiten. Und dass auch klar ist, dass die Leute, die zu uns kommen, auch unsere Regulative akzeptieren müssen. Aber auf der anderen Seite möchte ich nicht diskutieren, ob Kreuze in der Volksschulklassen hängen oder der Nikolaus in den Kindergarten kommt.“

Wolfgang Sobotka im Wahlkampf in Wiener Neustadt
ORF
Wolfgang Sobotka über mögliche Koalitionen: „Sie kennen Sebastian Kurz, der gesagt hat, man wird mit allen reden und schauen, welche Möglichkeiten sich ergeben“

Die Frage, welche Koalition er nach der Wahl bevorzugt, ließ Sobotka offen. Es gehe nun darum, das beste Ergebnis für Sebastian Kurz einzufahren. „Sie kennen Sebastian Kurz, der gesagt hat, man wird mit allen reden und schauen, welche Möglichkeiten sich ergeben“, so Sobotka. Die Frage, ob er nach der Wahl wieder ins Nationalratspräsidium will? „Ich habe das unheimlich gerne gemacht. Wenn man mir das Vertrauen schenkt, würde ich das sehr sehr gerne wieder machen.“

Wahlkampf beim Sturmfest

Zu Mittag übersiedelte der Wahlkampfkonvoi nach Wiesmath in die Bucklige Welt (Bezirk Wiener Neustadt). Zum Sturmfest kam die Bevölkerung. Landesspitzenkandidat Wolfgang Sobotka erinnerte noch einmal an das Misstrauensvotum gegen Sebastian Kurz: „Die Rendi-Wagner und der Herr Kickl, die haben das miteinander organisiert, dass Kurz abgewählt wurde. Und da braucht es, glaube ich, eine ordentliche Antwort jetzt am 29. September, da bitte ich euch, dass ihr uns unterstützt“, ersuchte Sobotka seine Zuhörer, um danach von Tisch zu Tisch zu gehen und das Gespräch zu suchen.