Jubel in der ÖVP-Zentrale
APA/GEORG HOCHMUTH
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Politik

ÖVP mit Rekordvorsprung auf Platz eins

Die ÖVP hat bei der Nationalratswahl mit Rekord-Vorsprung Platz eins erreicht. In Niederösterreich kam die Volkspartei auf 42,2 Prozent, vor der SPÖ, die 20,3 Prozent verbuchte. Die FPÖ stürzte ab, Grüne und NEOS legten zu, die Liste JETZT scheiterte klar.

Für die ÖVP bedeutet das vorläufige Ergebnis von SORA und ORF in Niederösterreich ein Plus von 6,6 Prozentpunkten. Die SPÖ folgt mit deutlichem Abstand auf Platz zwei, die Sozialdemokraten verloren 4,5 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl vor zwei Jahren. Die FPÖ musste in Niederösterreich ein Minus von 9,6 Prozentpunkten hinnehmen und liegt mit 16,3 Prozent der Stimmen auf Platz drei.

Die Grünen kamen in Niederösterreich auf 11,0 Prozent (plus 8,3 Prozentpunkte), NEOS legte um 2,7 Prozentpunkte zu und erreichte 7,5 Prozent. Die Liste JETZT büßte 2,3 Prozentpunkte ein und konnte nur 1,8 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Die KPÖ kam in Niederösterreich auf 0,5 Prozent, die Liste WANDL auf 0,4 Prozent.

Hochrechnung für Niederösterreich

In Niederösterreich spiegelt sich der Bundestrend wider: ÖVP und Grüne gewinnen deutlich, FPÖ und SPÖ verlieren.

ÖVP auch bundesweit deutlich vorne

Österreichweit kam die ÖVP auf 37,1 Prozent der Stimmen (plus 5,7 Prozentpunkte). Der Vorsprung auf die SPÖ ist mit 15,4 Prozentpunkten der größte bei einer Nationalratswahl in der Zweiten Republik – 1990 lag die SPÖ mit 10,7 Prozentpunkten Abstand vor der ÖVP auf Platz eins.

Für die SPÖ bedeuten die 21,7 Prozent ein Minus von 5,1 Prozentpunkten gegenüber 2017. Damit unterschreitet die SPÖ auch den bisherigen historischen Tiefststand von 2013 (26,8 Prozent) deutlich. Der FPÖ bescherten die Ibiza-Affäre sowie die Spesendiskussion von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache ein Minus von 9,9 Prozentpunkten und ein Ergebnis von nur mehr 16,1 Prozent. 2017 hatten die Freiheitlichen noch 26 Prozent erzielt.

Hochrechnung NR19
ORF/SORA

Souverän den Wiedereinzug in den Nationalrat geschafft haben die Grünen: Für die Öko-Partei weist die Hochrechnung ein Ergebnis von 14,0 Prozent aus (plus 10,2 Prozentpunkte). 2017 war die Partei mit 3,8 Prozent überraschend an der Vier-Prozent-Hürde gescheitert und musste sich nach Jahrzehnten aus dem Nationalrat verabschieden. Mit dem heutigen Ergebnis scheint das bisherige Grüne Rekord-Ergebnis der Nationalratswahl 2013 (12,4 Prozent) übertroffen zu werden.

Einen deutlichen Zugewinn und das bisher beste Ergebnis bei einer Nationalratswahl konnte diesmal NEOS verbuchen: Die Pinken legten von 5,3 Prozent auf 7,8 Prozent zu. Klar gescheitert ist die Liste JETZT von Peter Pilz mit 2,0 Prozent. Der Ex-Grüne kommt nicht mehr ins Parlament, in das er mit seiner neu gegründeten Liste 2017 mit 4,4 Prozent eingezogen war.

Mandate Hochrechnung NR19
ORF/SORA

Die Stimmabgabe hatte am Sonntag um 6.00 Uhr begonnen. Die ersten vier Wahllokale, die um diese Zeit bereits geöffnet hatten, waren in Wiener Neustadt und Euratsfeld (Bezirk Amstetten). Die meisten Wahllokale sperrten erst zwischen 7.00 und 8.00 Uhr auf. Die letzten Wahllokale schlossen um 17.00 Uhr.

Sendungshinweis

„Sondersendung NR-Wahl“, 29.9.2019, 18.30 Uhr ORF2N

„Wettertechnisch“ gesehen lud der sonnige und milde Sonntag für einen spätsommerlichen Spaziergang ins Wahllokal ein. Mit sieben bis 15 Grad war es zum Wahlstart in der Früh noch relativ frisch, außerdem gab es mancherorts Wolken oder Nebelfelder. Tagsüber war es dann freundlich und mild. Praktisch überall setzte sich die Sonne durch, die Temperaturen erreichten am Nachmittag 19 bis 26 Grad. In Niederösterreich war der Zustrom zu den Urnen unterschiedlich. In ländlichen Regionen war er traditionell nach dem Kirchgang stark.