Gesundheit

Südafrikas Geheimnisse gegen Erkältungen

Gerade jetzt, wenn die kalte Jahreszeit beginnt, ist das Risiko sich zu erkälten besonders hoch. Radio Niederösterreich Apothekerin Irina Schwabegger-Wager erklärt, wie eine in Südafrika heimische Pflanze Abhilfe schaffen kann.

Erkältungen zählen zu den am häufigsten vorkommenden Erkrankungen überhaupt und äußern sich meist in einer Infektion der oberen Atemwege, sagt die Apothekerin. "Die Erkältung ist meist eine Viruserkrankung und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Ein Nieser genügt, um eine ganze Schulklasse, ein ganzes Zug- oder U-Bahnabteil anzustecken.

Gerade bei leichten bis mittelschweren Erkältungen – dabei sind Husten beziehungsweise Bronchitis mit Schleimbildung die häufigsten Symptome, – wird gerne zu pflanzlichen Arzneimitteln gegriffen, die nicht müde machen und meist schon ab dem Kleinkindalter gegeben werden können."

Heilpflanze: Wirkstoff in der Wurzel

Die Kaplandpelargonie sei in diesem Zusammenhang eine sehr beliebte Heiplflanze. Wissenschaftlich als Pelargonium sidoides bekannt, spiele die Pflanze in der traditionellen Medizin ihres Heimatlandes Südafrika eine große Rolle, so Schwabegger-Wager. Sie wird dort vor allem bei Durchfallserkrankungen mit Fieber angewendet.

Irina Schwabegger-Wager erklärt, dass von den Pflanzenteilen die fleischige Wurzel arzneilich Verwendung finde. „In ihr würden nämlich Inhaltsstoffe vorkommen, die das Immunsystem anregen und helfen können, Krankheitserreger zu bekämpfen. Extrakte aus der Wurzel können virale Erreger abtöten und wirken zusätzlich schleimlösend. Darüberhinaus werden die Schleimhäute mit einem Schutzfilm überzogen, der die eindringenden Bakterien daran hindert, sich an der Schleimhaut festzusetzen.“

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 9.10.2019

Laut der Apothekerin bewähren sich Arzneimittel mit Pelargonien-Extrakt bei akutem grippalem Infekt, akuter Bronchitis und bei Mandel- und Rachenentzündungen und wirken am besten, wenn sie bereits bei den ersten Anzeichen einer beginnenden Erkrankung eingenommen werden.

Außerdem rät die Expertin die Behandlung auch nach Abklingen der Symptome noch mehrere Tage fortzuführen, wobei die drei Wochen nicht überschritten werden sollten. „Pelargonienextrakt gibt es rezeptfrei als Tabletten, Tropfen und als Sirup, der bereits für Kinder ab 1 Jahr geeignet ist. Diese rein pflanzlichen Arzneimittel werden in der Regel dreimal am Tag eingenommen.“

Pelargonienextrat nicht für alle geeignet

Pelargonienextrakt sei in der Regel gut verträglich, so die Expertin, die darauf verweist, dass gelegentlich Magen-Darmbeschwerden auftreten können. Sie warnt allerdings, dass die Kapland-Pelargonie für Menschen, die blutverdünnende Mittel einnehmen, nicht geeignet ist. „Die Zubereitungen enthalten Cumarine, welche die Blutungsneigung erhöhen können. Auch für Menschen, die an Leber- oder Nierenkrankheiten, empfiehlt sich die Heilpflanze nicht.“

Darüberhinaus, so die Expertin, gelten auch hier die Regeln der Selbstmedikation: „Nicht länger als drei Tage anwenden und unbedingt den Artz aufsuchen, wenn eine Verschlechterung der Symptome eintritt, hohes Fieber, starke Schmerzen oder akute Atemnot auftreten.“