"Die Rosskastanien sind allgemein als Park- und Alleebaum bekannt. Im Herbst fallen die dickschaligen Früchte aus ihren stacheligen Hüllen und bereiten speziell den Kindern große Freude.
Sendungshinweis
„Radio NÖ am Vormittag“, 16.10.2019
Der Name Rosskastanie kommt vermutlich daher, dass die Samen der Rosskastanie früher als Futter und Arzneimittel für kranke Pferde verwendet wurden. Die Rosskastanie ist nicht verwandt mit der Esskastanie. Es besteht zwar eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Samen, jedoch kommt die Esskastanie aus einer anderen Pflanzenfamilie. Generell sind alle Teile der Rosskastanie für den Menschen schwach giftig und können Verdauungsstörungen auslösen", sagt Apotheker Andreas Gentzsch.
Aescin gilt als wichtiger Arzneistoff
Einzig ein aus den Rosskastanien-Samen isoliertes Gemisch aus Saponinen, das Aescin, werde als wichtiger Arzneistoff vielfach angewendet. Dieser gut untersuchte Wirkstoff wirke in vielerlei Hinsicht positiv auf Blutgefäße, hemme den Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen und dichte die Gefäßwände ab, so Gentzsch. „Die Spannkraft der Venen die für den Rückfluss des Blutes (etwa aus den Beinen in das Herz notwendig sind, wird erhöht. Zusätzlich werden entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben.“
Dank dieser Wirkmechanismen seien standardisierte Extrakte aus Rosskastanien-Samen medizinisch anerkannt zur Behandlung der chronischen Venenschwäche (chronisch venöse Insuffizienz, CVI). Diese verursache Symptome wie Schwellungen in den Beinen, Krampfadern, schwere, schmerzende und müde Beine, Juckreiz und Spannungsgefühl in den Waden sowie nächtliche Wadenkrämpfe.
Zum Einsatz kommen Präparate aus Rosskastanien bei:
- Venenschwächen und anderen Gefäßerkrankungen
- Hämorrhoiden
- Schwellungen, zum Beispiel nach Verstauchungen, Prellungen oder Operationen
Die Rosskastanie wirkt:
- abschwellend
- entzündungshemmend
- zusammenziehend
- durchblutungsfördernd
- ausschwemmend (bei Ödemen)
- gewebefestigend