„Bockshornklee ist eine winterharte Pflanze, ein Schmetterlingsblütler, die im Mittelmeerraum und Asien heimisch ist und auch angebaut wird; über Benediktinermönche kamen sie zu uns. Hildegard von Bingen und Pfarrer Kneipp setzten sie bei vielerlei Beschwerden ein: Heutzutage belegen wissenschaftliche Studien laufend diese Erfahrungswerte – Inhaltsstoffe werden mit modernen Methoden aufwendig eliminiert und in ihrer Wirksamkeit bestätigt“, sagt Apothekerin Zöchling.
Foenugraecin: „Ist ein pflanzliches Hormon, ein Phytohormon, das eine ähnlich regulierende Wirkung ausübt wie körpereigene Hormone: Es fördert z.B. die eigene Hormonproduktion von Prolaktin bzw. Östrogen, das ergibt eine bessere Milchbildung und erleichtertes Stillen des Neugeborenen. Hebammen empfehlen für die Mütter die Kapseln, die höher dosiert sind als der Tee, ganz individuell auf die Mama und Baby´s Trinkverhalten abgestimmt. Hier gibt es sehr gute Erfahrungswerte und bereits viele wissenschaftliche Studien.“
Bockshornklee-Extrakt: „Wird zur synthetischen Herstellung von Testosteron genommen: Er fördert die Muskelbildung, sportliche Leistungsfähigkeit, Libido und körperliche Aktivität, verbessert die Fettverbrennung. Foenugraecin wurde auch in der Yamswurzel gefunden.“
Vitamin C als Immunstimulans und Radikalfänger
Laut Apothekerin Zöchling beinhaltet er Eisen zur Blutbildung, die Zellen werden mit Sauerstoff versorgt, Magnesium für das Elektrolyt-Gleichgewicht und zum Energiestoffwechsel. „Calcium für den Knochen – 99 Prozent des Körper-Calciums sind im Knochen Proteine für den Muskelaufbau und kräftige Haarwurzeln, gegen Haarausfall. Gefunden und untersucht werden derzeit die enthaltenen Schleimstoffe, die entzündetes Gewebe überziehen und schützen können – für Magen-Darm-Erkrankungen, Halsentzündungen, Wunden und Ekzeme, als Säurebinder bei übersäuertem Magen, stabilisierend auf das Immunsystem“. Auch als Hustenmittel, zur Reinigung der Atemwege wird Bockshornklee eingesetzt. „Ätherische Öle mit desinfizierender Wirkung ähnlich Manuka“, so Zöchling.
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„Radio NÖ am Vormittag“, 30.10.2019
Untersucht werde laut der Pharmazeutin auch die Wirkung auf Appetit und Gewicht. „In Afrika wird es zum Zunehmen gegessen, in Deutschland bei Appetitlosigkeit, von Firmen bereits als Abnehmhilfe angeboten. Könnte es ein Kohlenhydrat-Blocker sein? Als aromatisches Gewürz wird Bockshornklee verwendet in Brot und Käse, zum Binden für Soßen statt Johannisbrotbaummehl oder Guarkernmehl. Bockshornklee ist Bestandteil von Currymischungen. In der ayurvedischen Medizin wird der Klee bei Diabetes eingesetzt“, wie Zöchling erklärt.