Kombucha in verschiedenen Flaschen
Andreas Kotzmann
Andreas Kotzmann
„La Vita“

Kombucha: Wirkung noch unerforscht

Tee hat im Herbst und Winter Hochsaison. Es gibt ihn aber nicht nur heiß oder kalt, sondern auch fermentiert. Kombucha werden viele gesunde Eigenschaften nachgesagt. Doch wissenschaftliche Belege dafür gibt es aktuell noch keine, weiß man auf der Donauuniversität Krems.

Kombucha hat eine lange Tradition. Er stammt aus Asien und hat sich über Russland bis nach Europa verbreitet. Heutzutage ist der fermentierte Tee im Handel bereits abgefüllt erhältlich. Er enthält unter anderem Essig- und Milchsäure sowie eine geringe Menge Alkohol von etwa einem halben Prozent. Kombucha schmeckt süß-säuerlich und ihm wird eine positive Wirkung auf die Gesundheit nachgesagt. So soll er etwa das Immunsystem stärken, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen, den Blutzucker stabilisieren oder sogar krebshemmend sein.

Derzeit keine aussagekräftigen Studien vorhanden

Bei „Medizin Transparent“ an der Donauuniversität Krems hat Bernd Kerschner die Studienlage näher unter die Lupe genommen. „Es gibt keine Studien, die an Menschen durchgeführt wurden, die irgendwie aussagekräftig wären. Man müsste eigentlich eine randomisiert kontrollierte Studie durchführen, wo eine größere Anzahl an teilnehmenden Personen auf zwei Gruppen aufgeteilt wird. Eine Gruppe würde Kombucha zu trinken bekommen, eine andere Gruppe würde ein Getränk bekommen, das so ähnlich schmeckt wie Kombucha, das aber keiner ist. Die Personen dürften nicht wissen, wer welches Getränk bekommt. Und nach mehreren Wochen und Monaten könnte man schauen, gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Gruppen“, so Kerschner.

ein sogenannter Teepilz, in Tee schwimmend
Andreas Kotzmann
Der sogeannte „Teepilz“ verwandelt gezuckerten Tee binnen weniger Tage in Kombucha

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 4.11.2019

Trotzdem hat Kombucha viele Fans, manche stellen ihn auch selbst her. Die Basis ist Tee, der stark gesüßt wird und dann von einem sogenannten Teepilz in Kombucha verwandelt wird. Tatsächlich ist das kein Pilz, sondern eine Mischung aus unterschiedlichen Hefen und Bakterien. Binnen einer Woche fermentiert der Tee zu Kombucha, in einem zweiten Schritt wird er abgefüllt und entwickelt innerhalb weniger Tage Kohlensäure.

Bei Kombucha-Herstellung ist Hygiene wichtig

Doch beim Herstellen von Kombucha ist Vorsicht angebracht. „Es gab einige Fallberichte von Personen, die selbst Kombucha hergestellt haben, die krank geworden sind. Sie haben eine Lebererkrankung bekommen oder eine Übersäuerung des Blutes. Es ist nicht gesichert, dass Kombucha schuld ist, aber es ist nicht auszuschließen. Zur Vorsicht empfiehlt die deutsche Verbraucherzentrale, dass man sehr hygienisch arbeitet, mit gründlich gereinigten Gefäßen, damit in der Kombuchakultur nicht Schimmelpilze oder andere gefährliche Mikroorganismen wachsen“, so Kerschner.