Der Perchtenschnitzer in seiner Werkstatt
Kawus Nikou/ORF
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Leute

„Meister Eder“ der Perchten

Markus Pitterle aus Niederndorf (Bezirk Melk) ist einer der wenigen hauptberuflichen Krampus- und Perchtenmaskenschnitzer in Österreich. Dieser Tage hat er alle Hände voll zu tun, starten doch schon die ersten Perchtenläufe der Saison.

Eigentlich ist Markus Pitterle gelernter Zimmerer. Dass er jetzt hauptberuflicher Maskenschnitzer ist, hat er dem Zufall und jeder Menge Talent zu verdanken, sagt der 25-Jährige: „Angefangen hat alles, als ich mir mit 16 Jahren eine Maske gekauft habe. Dann hab ich mir gedacht, dass ich mir selbst eine schnitzen könnte. Dann sind die Masken immer besser geworden, über das Internet wollten dann immer mehr Leute meine Masken bestellen. So ist es immer mehr geworden.“

Seine Krampus- und Perchtenmasken kommen inzwischen in ganz Österreich zum Einsatz. Die ersten Anfragen kommen im Dezember, dann wird nach einer kurzen Pause bis November durchgearbeitet. Derzeit von 8.00 Uhr früh, bis 23.00 Uhr nachts. „Bis morgen muss ich die letzte Gruppe noch fertig machen, das wird noch Stress. Hauptsaison eben!" Für eine einzige Maske benötigt er zwischen zehn und 20 Stunden.

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Der Perchtenschnitzer in seiner Werkstatt
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Krampus-und Perchtenmasken aus Zirbenholz

Seine Masken schnitzt Markus Pitterle ausschließlich aus einem Stück Holz- und zwar aus Zirbenholz. "Es ist leicht, gut zu bearbeiten, duftet gut und außerdem werden seit jeher die Perchtenmasken aus Zirbenholz geschnitzt“, so Pitterle. Auch den besonderen Ausdruck verdanken seine Masken dem Holz. „Am Liebsten habe ich es, wenn alles einfach passiert. Durch die Holzmaserung entstehen Gesichtsausdruck und Gesichtsform, aber ich lasse mich auch von Filmfiguren inspirieren.“

Sendungshinweis

„Guten Morgen“, 14.11.2019

Seinem Aussehen nach, würde man dem jungen Mann nicht sofort ansehen, dass er traditionsverbunden ist. Sein Körper ist über und über mit Tattoos und während der Arbeit hört er laut Heavy Metal Musik. Trotzdem sind ihm das althergebrachte Handwerk und Materialien wichtig. „Ich bin aber auch offen für Neues, von Plastik bin ich jedoch kein Fan. Aber alles Natürliche, echtes Fell, echte Hörner, echtes Holz, da bin ich sehr traditionell.“ Er selbst läuft in keiner Perchtengruppe mehr mit, aber er freut sich, wenn er seine Masken bei diversen Veranstaltungen sieht. „Das ist schon ein schönes Gefühl", schwärmt der 25-Jährige. Dass er vom Krampus- und Perchtenmaskenschnitzen leben kann, sieht er als Geschenk: „Es gibt nichts Schöneres, wenn du dein Hobby zum Beruf machen kannst. Das ist einfach super.“