Hauptplatz von Zwettl
Wikimedia Commons/Tyssul CC BY-SA 3.0
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Politik

Zwettl sucht Ideen für Innenstadt

In der flächenmäßig größten Gemeinde Niederösterreichs, in Zwettl, hat das Thema öffentlicher Verkehr besondere Bedeutung. Zweites großes Thema im Wahlkampf ist die Frage, wie die Innenstadt von Zwettl wieder attraktiver gemacht werden kann.

Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist in Zwettl schon seit langem ein großes Thema, beträgt doch die reine Gemeindefläche etwa 256 Quadratkilometer. Schon seit 20 Jahren gibt es hier einen Stadtbus, betont Bürgermeister Franz Mold (ÖVP). Nun will man das Angebot ausweiten. So kann sich Mold vorstellen, ein Ruftaxi zu installieren, um Personen, die weiter entfernt vom Zentrum wohnen, zum Einkaufen oder zu Arztterminen zu bringen.

Geht es nach den Grünen, sollen stattdessen fixe Buslinien eingerichtet werden. Diese würden zwar seltener, aber regelmäßig fahren. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Silvia Moser, die auch Abgeordnete zum niederösterreichischen Landtag ist, hält es für realistisch, dass manche Buslinien zwei Mal pro Woche fahren. Dann könnten sich die Betroffenen ihre Termine entsprechend einteilen.

Wahlergebnis in Zwettl 2015

  • ÖVP: 64,84 Prozent (-6,47)
  • Grüne: 13,21 Prozent (+3,70)
  • SPÖ: 12,31 Prozent (+0,01)
  • FPÖ: 9,64 Prozent (+2,76)

Die SPÖ fordert eine zweite Stadtbuslinie, die gegenläufig fährt. Je nachdem wo man wohne, seien derzeit die Buswege unverhältnismäßig lange, erzählt SPÖ-Spitzenkandidat Franz Groschan von Bürgerbeschwerden, die an ihn herangetragen worden seien. Außerdem will er einen Gratis-Kindergartenbus einrichten. Die FPÖ wiederum beim Thema Verkehr auf einen Park&Drive-Parkplatz entlang der B36, um so Fahrgemeinschaften in Richtung Krems zu fördern.

Großes Gemeindegebiet fordert Ideen

54 Katastralgemeinden gibt es in der Gemeinde Zwettl, auch sie sollen künftig stärker aufgewertet werden. So fordert FPÖ-Spitzenkandidat Ewald Edelmaier, dass die Angebote für junges und grünes Wohnen auch auf die Katastralgemeinden ausgeweitet werden, und nicht nur auf die Stadt Zwettl selbst. Die Grünen ergänzen, dass auch der Ausbau des Radwegenetzes notwendig sei, und fordern außerdem, dass das Straßennetz stärker auf die Sicherheit hin überprüft werde. Und die ÖVP verspricht den Landwirten mehr Unterstützung bei Grundtausch-Verfahren und beim Wegebau.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ Journal“, 15.1.2020

Zur Attraktivierung der Innenstadt hielt Bürgermeister Franz Mold in den vergangenen Monaten eigene Treffen mit den Bürgerinnen und Bürgern von Zwettl ab und sammelte dabei Ideen. Auch die Grünen brachten bereits einige Ideen – etwa zur Umgestaltung des Sparkassenplatzes – ein. sie wollen ebenso wie die SPÖ die Innenstadt beleben und sprechen sich gegen das geplante Einkaufszentrum am Ufer des Kamp aus.

Schulstandort wird ausgebaut

Der Schulstandort Zwettl konnte zuletzt deutlich gestärkt werden, verweist ÖVP-Bürgermeister Mold auf den Spatenstich zum Bau einer Krankenpflegeschule sowie auf den Bau eines zweiten Turnsaales für die Neue Mittelschule für Sport und Wirtschaft. Die SPÖ fordert darüber hinaus weitere Bemühungen, um eine Fachhochschule für Holz nach Zwettl zu bringen.

Die ÖVP hält derzeit in Zwettl mit 25 der 37 Mandate fast doppelt so viele wie die gesamte Opposition, die auf 13 Mandate kommt. Davon entfallen fünf Mandate auf die Grünen, die damit zweitstärkste Kraft in Zwettl sind. Sie wollen so stark wie möglich werden. Vier Mandate hält derzeit die SPÖ, die hofft, bei der kommenden Wahl dazu zu gewinnen. Immerhin habe man bei der letzten Wahl 2015 das fünfte Mandat nur knapp verpasst. Die FPÖ hat derzeit drei Mandate und will ebenfalls Stimmen dazu gewinnen.