Bruck an der Leitha
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Politik

Breitspurbahn beschäftigt Bruck a.d. Leitha

Die geplante Verlängerung der Breitspurbahn sorgt bereits seit einigen Jahren immer wieder für große Aufregung in Bruck an der Leitha und ist auch im Wahlkampf mitunter ein Thema. Ende Jänner werden 33 Mandate neu vergeben, seit 2005 hat die SPÖ kontinuierlich eine absolute Mehrheit bei den Wahlen erreicht.

Kommt die vieldiskutierte Breitspurbahn tatsächlich, könnte künftig verkehrstechnisch wesentlich mehr los sein in und rund um die Bezirkshauptstadt. Die Befürchtungen, dass täglich etwa mehr Lkw unterwegs sein werden, die mit Transporten von und zum geplanten Güterterminal fahren, sind in der Bevölkerung groß. Österreich hatte Mitte März gemeinsam mit dem Nachbarn Slowakei und Russland eine Absichtserklärung zum Ausbau der Breitspurverbindung für Güterzüge unterzeichnet. Die verbesserte Schieneninfrastruktur zwischen Wien und Bratislava solle das europäische Bahnnetz mit dem asiatischen Raum verbinden.

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„NÖ heute“, 8.1.2020

Für die betroffenen Gemeinden würde das aber eine große Belastung bedeuten, die Grünen in Bruck an der Leitha kämpfen seit Jahren gegen das Projekt an. „Man spricht von 150 Hektar für den Güterterminal und noch einmal 150 Hektar für die angrenzenden benötigten Logistikflächen. Das sind insgesamt 300 Hektar. Wir in der Region haben schon eine sehr hohe Belastung. Wir wären dann die Logistikdrehscheibe für halb Europa“, sagt Roman Kral, Listenerster der Grünen. Er will den Rückenwind der Bundespartei nutzen und hofft auf ein zusätzliches Mandat, derzeit halten die Grünen bei zwei.

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Die seit vielen Jahren diskutierte Breitspurbahn sorgt in Bruck an der Leitha immer wieder für Aufregung

ÖVP will Stadt beleben, FPÖ fordert mehr Sicherheit

Ebenso zwei Mandate haben die Blauen. Sie wollen das Ergebnis von 2015 halten und setzen im Wahlkampf auf mehr Wohnraum und mehr Sicherheit. „Seinerzeit hat man die Polizei aus der Innenstadt entfernt. Wenn ich die Polizei wieder in die Innenstadt gebe, dann fühlt sich auch die Bevölkerung wieder sicherer“, betont Hannes Hübner von der FPÖ.

Die ÖVP, derzeit mit 11 Mandaten auf Platz zwei, will die Innenstadt stärker beleben. „Wie in anderen Gemeinden stirbt auch unser Stadtkern aus. Aber da haben wir gute Konzepte in der Hand, wie die Familienzone, wo wir die Familien wieder in die Stadt holen wollen. Aus der Fußgängerzone wird eine Familienzone“, sagt Alexander Petznek, der als Spitzenkandidat für die ÖVP in Bruck an der Leitha ins Rennen geht. Ende Jänner wird es für die ÖVP insbesondere spannend, da auch die Bürgerliste „Bruck-Wilfleisdorf“, die aus ehemaligen ÖVP-Mandataren besteht, antritt. Ebenso zur Wahl steht die „Unabhängige Brucker Bürgerliste“.

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Ende Jänner werden in Bruck an der Leitha 33 Mandate neu vergeben

SPÖ gegen Breitspurbahn und für Gratiskindergärten

Im Wahlprogramm der regierenden SPÖ findet sich auch die Breitspurbahn wieder. Dieses Thema beschäftigte die Roten auch in der aktuellen Amtszeit, Unterschriftenaktionen und Resolutionen wurden unter anderem eingebracht. In einer Gemeinderatssitzung vor Weihnachten wurde zusätzlich eine Resolution eingebracht, derzufolge keine Flächenwidmungen, die in Zusammenhang mit der Ermöglichung des Projekts stehen, vorgenommen werden sollen.

Wahlergebnis in Bruck/Leitha 2015:

  • SPÖ: 52,33% (-0,23%)
  • ÖVP: 33,68% (+1,06%)
  • Grüne: 6,22% (-1,97%)
  • FPÖ: 6,07% (+0,29)
  • BBL: 1,70%

Neben dem Stopp der Breistpurbahn will die SPÖ außerdem ein Paket für Jungfamilien schnüren. „Mein Spitzenthema ist die Jugend und die Familie, wo ich den Gratiskindergarten kundtue. Den möchte ich mit September 2020 einführen“, sagte Spitzenkandidat und Bürgermeister Gerhard Weil (SPÖ). Er tritt zum ersten Mal an, 2018 übernahm er das Amt von Richard Hemmer. Weil will die Absolute halten, so sein klares Wahlziel. 2015 erreichte die SPÖ in Bruck an der Leitha 18 Mandate. Insgesamt können am 26. Jänner insgesamt knapp 7.000 Wahlberechtigte in der Bezirkshauptstadt zu den Wahlurnen schreiten.