Christoph Pehofer auf einer Couch
Christoph Pehofer
Christoph Pehofer
Reise

Vom Couchsurfer ohne Job zum Filmemacher

Christopher Pehofer kündigte seinen Job, um die Welt kennenzulernen. Mit einem Einzelticket nach Kanada startete er eine Weltreise. Unterwegs übernachtete der Niederösterreicher aus Ternitz (Bezirk Neunkirchen) ausschließlich bei fremden Privatpersonen. Die Couchsurfing-Erlebnisse hat der 26-Jährige in einem Film festgehalten.

Couchsurfing

Über die Plattform „couchsurfing.com“ können Reisende kostenlose Unterkünfte bei anderen suchen, die Menschen aus fremden Kulturen nächteweise bei sich aufnehmen möchten. Laut Angaben der Plattform beteiligen sich zwölf Millionen registrierte Mitglieder in ca. 200.000 Städten weltweit an der Idee.

Nachdem Christopher Pehofer selbst Menschen aus aller Welt zu Gast auf seinem eigenen Sofa hatte und Pehofers Cousin seine spätere Frau aus Chile auf diese Art kennenengelernt hatte, kündigte der junge Ternitzer seinen Job, um ein zweijähriges Projekt zu starten. Mit nicht mehr als einem 18 Kilogramm schweren Rucksack und einer Filmkamera ausgestattet, brach er auf, um selbst die Couches der Welt zu entdecken.

„Ich hatte ein One-Way-Ticket nach Kanada. Danach ging es weiter nach Amerika, Südkorea, Kambodscha, Vietnam, Thailand, Sri Lanka und schlussendlich Indien“, erzählt Pehofer. Seine insgesamt neun Monate lange Reise hielt er dokumentarisch mit der Kamera fest und arbeitete nach seiner Rückkunft an einem Kinofilm, der am 13. Jänner in Wien Premiere feierte.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Christoph Pehofer zu Gast bei einer indischen Hochzeit
Christoph Pehofer
Christoph Pehofer im Yosemite Gebirge
Christoph Pehofer
Christoph Pehofer bei Gastgebern in Los Angeles
Christoph Pehofer
Christoph Pehofer beim Filmschnitt
Christoph Pehofer

„Couchsurfing ist die beste Art zu reisen“

Während seiner Reise durch die Welt lernte war Pehofer bei 53 verschiedenen Gastgebern zu Besuch und durfte kostenlos in deren privaten Wohnungen übernachten – meist auf der Couch, manchmal sogar in einem Bett. Der 26-Jährige aus Ternitz (Bezirk Neunkirchen) lernte als „Couchsurfer“ kostengünstig nicht nur Teile Nordamerikas und Asiens kennen, sondern bekam vor allem authentische Einblick ins Leben der Menschen der jeweiligen Orte.

Der Ternitzer rührt die Werbetrommel fürs Couchsurfen, jedoch nicht primär aus Kostengründen. „Für mich bedeutet Reisen nicht, an möglichst vielen Orte gewesen zu sein. Es bedeutet, Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen“, schreibt der 26-Jährige auf seiner Webseite im Internet. Couchsurfing erlaube es, Brücken zwischen Menschen, Ländern und Kulturen zu bauen.

Film soll Mut zu weltweiten Bekanntschaften machen

Mit seinem Film „Couch Connections“ will Pehofer beweisen, „dass die Welt kein böser Ort ist, sondern dass hier wunderbare Menschen leben“. Auf seiner neunmonatigen Reise lernte er sehr unterschiedliche Menschen und deren Art zu leben kennen. Der Film, in dem Pehofer seine Eindrück festgehalten hat, handelt laut Pehofer selbst in erster Linie von Freundschaften: „Nicht viele können von sich behaupten, Freunde auf der ganzen Welt zu haben.“ In seinem Film ist Pehofer sowohl für Regie, Buch, Kamera und Schnitt verantwortlich.

„Couch Connections“ im Kino:

  • 17.&18. Jänner: Vorführungen mit Filmgespräch im Kino Wimpassing
  • 21. Jänner: Vorführung mit Filmgespräch im Cinema Paradiso St. Pölten

Nicht an jede neue Übernachtungsmöglichkeit ging Pehofer ausschließlich vorfreudig heran. Bevor er die Wohnung seiner neuen Gastgeberinnen und Gastgeber erstmals betrat, wusste er von Mal zu Mal nicht, was ihn erwarten würde, erzählt er. Eine skurille Begegnung machte er etwa in New York. Vor seiner Ankunft in der Millionenmetropole hatte er Anfragen an 50 verschiedene Personen verschickt und nur eine positive Antwort bekommen, die von einem Nudisten stammte.

„Bevor ich bei ihm angekommen bin, war ich schon sehr nervös und wusste nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Aber kaum war ich bei ihm angekommen, habe ich gemerkt, dass er ein super freundlicher und sehr offener Mensch ist. Schlussendlich war er sogar jener Host, bei dem ich am längsten geblieben bin: insgesamt acht Nächte“, so Pehofer. So steht diese Begegnung für das, was Pehofer aus seiner Reise als Couchsurfer zurück nach Österreich mitnahm: Die Offenheit, auf Neues zuzugehen und sich positiv überraschen zu lassen.