Rosmarin-Strauch, der hellblau blüht
Pixabay/Hans Braxmeier
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Gesundheit

Rosmarin als mediterrane Naturheilpflanze

Der mediterane Küchenfreund verfeinert mit Rosmarin seine Gerichte. Aber auch in der Naturheilkunde ist Rosmarin ein echter Champion: Ob bei Gelenksschmerzen, Verdauungs- und Hautproblemen oder Konzentrationsschwäche, Rosmarin lindert und unterstützt.

„Rosmarinöl hat bei äußerlicher Anwendung eine durchblutungsfördernde Wirkung und lindert so rheumatische Beschwerden der Gelenke“, sagt Apotheker Gilbert Zinsler. Es werde zur Linderung von schmerzenden Muskeln und zur Erhöhung der peripheren Durchblutung angewendet. Besonders zur Schmerzlinderung von verspannten und schmerzenden Muskeln sind Rosmarincremen, oder -salben zu empfehlen. „Durch die Kraft von Rosmarin wirken diese Cremen schmerzlindernd, sie reduzieren die Schwellung und verbessern so die Beweglichkeit im Gelenk“, sagt Zinsler. Bei regelmäßiger Anwendung werde der Schmerz direkt am Ursprung gelindert.

Eine Frau liegt auf dem Bauch und wird von einer zweiten Person mit der Hand am Rücken massiert.
Pixabay/Anna Mikkelgaard

Auch Sportler kennen die durchblutungsfördernde Wirkung von Rosmarin: Besonders nach starker Anstrengung habe die Heilpflanze auf das Bindegewebe und Muskeln eine wunderbare Wirkung. „Am besten nach dem Sport zur Massage vorbeugend gegen Muskelkater verwenden: Durch die Massage werden Muskeln und Gelenke gelockert, erwärmt und entspannt“, sagt Apotheker Zinsler. Typischerweise wird Rosmarin in folgenden Fällen angewendet:

  • Stressbedingt verspannter Nacken und verspannte Schultern
  • Sportverletzungen
  • Verstauchungen und Verrenkungen
  • Schwellungen
  • Schmerzen aufgrund arbeitsbedingter Fehlhaltung
  • Schmerzen in der Wirbelsäule
  • milde Formen der Arthritis

Medizinisch anerkannt ist außerdem die traditionelle Nutzung bei Verdauungsbeschwerden wie Oberbauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl. „Aufgrund der Inhaltsstoffe wirkt Rosmarin hier krampflösend, gallenflussfördernd und leberentgiftend“, sagt Zinsler.

Rosmarin kann auch Nebenwirkungen haben

Wie bei allen ätherischen Ölen kann es allergische Reaktionen geben. Bei Neurodermitis und ähnlichen Hauterkrankungen ist Rosmarin nicht zu empfehlen. Das ätherische Öl sollte nicht im Bereich der Augen, auf Schleimhäute oder verletzte Haut aufgetragen werden. Im Normalfall werden Rosmarinzubereitungen aber gut vertragen und machen keine Probleme. Wer eine solche Salbe selbst herstellen will, kann Wollwachs und Bienenwachs aus der Apotheke in warmem Olivenöl auflösen, ätherisches Rosmarin-Öl hinzugeben und die Salbe abkühlen lassen.

Wacholder-Busch mit Beeren
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Der Gemeine Wacholder wächst auf sauren, nährstoffarmen Sand- und Humusböden und auf lehmigem, kalkhaltigem Untergrund

Ein Massageöl mit Rosmarin und Wacholder durchwärmt die Gelenke und hemmt die Schmerzleitung. „Mischen Sie drei Esslöffel zerquetschte Wacholderbeeren mit zwei Teelöffeln Rosmarin und übergießen Sie alles mit 250 ml Olivenöl. Lassen Sie diesen Ansatz vier Wochen hell stehen, schütteln täglich um, sieben dann ab und massieren damit täglich die betroffenen Gelenke. Sie können dieses Öl auch ins warme Badewasser geben“, empfiehlt Zinsler.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 22.1.2020

Muntermacher Rosmarin

In der Aromatherapie gilt Rosmarinöl als aktivierend, konzentrationsfördernd und ermutigend, stimmungshebend, vitalisierend, zentrierend und ausgleichend. „Und Rosmarin ersetzt den Kaffee: Morgens und mittags getrunken macht er richtig munter“, sagt Zinsler. Einfach einen Teelöffel Rosmarin mit 500ml heißem Wasser aufgießen, fünf Minuten ziehen lassen – und fertig ist der Muntermacher-Trunk. Dafür kann man getrocknete oder frische Blätter verwenden.

In der Naturheilkunde wird der Rosmarin bei Kreislaufbeschwerden angewandt. „Rosmarin gilt traditionell außerdem als Kopfschmerzmittel und gegen Migräne. Hierzu kann man das ätherische Öl auf die Schläfen auftupfen“, sagt der Apotheker Gilbert Zinsler.