Markus Kernbichler ist Sozialpädagoge, Musiker, Rohkostveganer und sehr naturverbunden. Vor vielen Jahren kauft er in der sogenannten Einöde – etwas außerhalb von Pfaffstätten – ein Grundstück. Der alte Weingarten hätte sein persönliches Refugium werden sollen. „Eigentlich wollte ich hier Obst und Gemüse anbauen, in der Hängematte liegen, Musik machen und mich erholen. Nachdem ich aber den Weingarten gerodet habe und mit dem Rasenmäher rauf- und runtergefahren bin, habe ich mir gesagt, das mache ich kein zweites Mal.“
Aus Namasté wird Lamasté
Der erste Gedanke fiel auf Schafe, schließlich wurden es aber doch Lamas, die als Aushilfsgärtner „angestellt“ wurden. Zunächst waren es nur zwei Tiere. Mit ihnen kamen aber die ersten Anfragen, ob Lamawanderungen und -ausflüge möglich sind. Der Startschuss für den Lamahof „Lamasté“. „Der Name kommt von meiner Band, die Namasté geheißen hat, sich aber bald aufgelöst hat. Dann sind die ersten Lamas eingezogen und so ist es zu dem Namen Lamasté gekommen“, erzählt Kernbichler.
Mit der Zeit kamen immer mehr Tiere dazu. Mittlerweile leben indische Zwergzebus, Schweine, Ziegen, Schafe, Ponys und eine Kuh auf dem Gelände. Kernbichler bietet mit den Lamas Wanderungen an – für Firmen, Schulklassen oder zu Anlässen wie einem Kindergeburtstag –, auf dem Lamahof findet im Sommer ein einwöchiges Ferienlager statt, wo das Leben in und mit der Natur im Mittelpunkt steht und ab im Frühling öffnet wieder die vegane Jausenstation.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 20.2.2020
Lamas als Therapeuten
Seinem eigenen beruflichen Werdegang ist es zu verdanken, dass „Lamasté“ auch eine sozialpädagogische Einrichtung geworden ist, in der die Lamas bei der tiergestützten Pädagogik quasi als Therapeuten fungieren. „Lamas sind sehr neugierige, offene und friedliebende Tiere. Sie interessieren sich für ihr Gegenüber. Sie können sich gut in den Menschen hineinspüren. Das ist eine Qualität, die man als Mensch ausbauen kann“, so Kernbichler.
Was mit reinen Lamawanderungen begonnen hat, hat sich für ihn nun zum Langzeitprojekt entwickelt. „Bei der Landesausstellung (2019 in Wiener Neustadt; Anm.) habe ich Workshops zu Yoga, Chigong oder Töpfern angeboten. Das möchte ich weiter forcieren und gezielter anbieten. Mein großes Ziel ist es, das Projekt weiterzuentwickeln. Es ist ein Projekt, das nie fertig sein wird.“