Von außen ist dem Hofstadl aus dem 19. Jahrhundert die Besonderheit gar nicht anzusehen. Aber immer wieder kommen Architekten oder interessierte Besucher aus den Nachbarländern, um bei Führungen mehr über diese architektonische Besonderheit zu erfahren.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 13.2.2020
Mittlerweile ist der Stadel als „Weinviertler Schiff“ bekannt. Die Dachkonstruktion sieht aus wie ein umgedrehter Schiffsrumpf. Für den außergewöhnlichen Bau hat der einstige Dorfrichter gesorgt, erzählt Kulturvereinsobmann Josef Gemeiner: „Simon Steingassner, Visionär und Gründervater der Steingassner Ziegeldynastie, hat ein Prestigeobjekt gebraucht, um eben Dorfrichter zu werden. Deshalb hat er etwas herstellen lassen, was außergewöhnlich war.“

Der Hofstadel wurde im Jahr 1827 erbaut. Dafür waren natürlich gewisse Kenntnisse notwendig. Der Legende nach war großer Zufall im Spiel, so Josef Gemeiner: „Ein Schiffsbaumeister war auf der Walz unterwegs, von der Adria Richtung Ostsee. Er wollte vielleicht etwas dazu verdienen. Und der Simon Steingassner hat erkannt, dass diese Gebäudekonstruktion, die Architektur, für so etwas hervorragend geeignet ist.“
Neues Leben nach Restaurierung
Das Gebäude wurde als Herrschaftsstadel lange Zeit landwirtschaftlich genützt, Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er teilweise zerstört, durch einen Granateneinschlag. In den 90er Jahren hat der Kulturverein Siebenhirten das Gebäude vor dem Abriss gerettet und 2008 ist die Dachkonstruktion mit Hilfe von Spenden, Förderungen und vielen freiwilligen Helfern aufwendig restauriert worden.
Jetzt ist der Hofstadl wieder voller Leben. „Es gibt Kunstausstellungen, es gibt Musikveranstaltungen und auch die Möglichkeit private Veranstaltungen zu machen“ sagt Obmann Josef Gemeiner, „wie etwa Hochzeiten.“