Sendungshinweis
„NÖ heute“, 12.2.2020
Ab etwa 1853 brachte die Firma Thonet eine Neuheit auf den Möbelmarkt: das Wiener Geflecht, das bald einen Siegeszug durch Europa antrat und bis heute berühmt ist. Im Waldviertel wird dieses aufwändige Geflecht in den Kloster-Schul-Werkstätten Schönbach (Bezirk Zwettl) noch beherrscht und erhalten. Angewendet wird es bei der Reparatur alter Sessel und allgemein für Auftragsarbeiten. Es ist einer von 18 Betrieben der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“, die handgemachte Tradition bewahren. Das Wiener Geflecht bedeutet großen Arbeitsaufwand. Nichts wird geleimt, alles nur geknüpft. In den Kloster-Schul-Werkstätten Schönbach werden auch Körbe und anderes geflochten.
Keramikkurse für alle
Solches Wissen und Können geben neun Betriebe von „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ auch in Kursen weiter. In Schönbach ist das etwa das Flechten mit Weidenruten für Körbe oder Zäune. Im nicht weit entfernten Friedersbach (Bezirk Zwettl) zum Beispiel kann man an Keramikkursen teilnehmen. Gefäße, Figurales, Fliesen machen – alles kann man lernen. Der Hafner Martin Hrouza und seine Frau geben ihr keramisches Wissen in solchen Kursen weiter. Verschiedene Arbeitsschritte und Fingerspitzengefühl sind notwendig. Der Hafner selbst arbeitet oft eine Woche an den handgefertigten Elementen eines Kachelofens. Im Betrieb werden Kachelöfen und Fliesen von Hand gemacht.
Die Handwerkskurse in den Betrieben von „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ sind zweieinhalbstündige Schnupperkurse, um Interesse zu wecken. Ein Ziel ist, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen vielleicht auch zu längeren Wochenendkursen wiederkommen und der eine oder andere sich vielleicht auch für einen Handwerksberuf entscheidet.