Sendungshinweis
„NÖ heute“, 19.2.2020
Eine Taube erscheinen lassen, Blumen aus einem leeren Teller springen lassen, Magie mit Münzen oder Karten – diese Tricks sind Klassiker der Illusionskunst, die Profizauberkünstler Tony Rei beherrscht. Er kennt auch viele Geschichten aus der Geschichte der Zauberkunst. Das Handwerk der Zauberei zählt zu den ältesten Gewerben der Welt und ist ein ganz spezielles Kulturerbe.
Einer der berühmtesten österreichischen Magier des 19. Jahrhunderts war Ludwig Döbler, der zum Beispiel das Theater an der Josefstadt mühelos füllte und die letzten zehn Jahre seines Lebens in Türnitz (Bezirk Lilienfeld) lebte. Die Zaubertricks, mit denen er das Publikum begeisterte, sind auch heute noch verblüffend.
Vieles wurde damals aber erst durch passende Zaubergegenstände möglich, wie sie etwa die ehemalige Zauberklingl, datiert auf 1876 in Wien, einst produzieren ließ. Sie bediente sich bei der Produktion auch vieler niederösterreichischer Handwerksbetriebe aus dem Metall- und Holzbereich. In vielen dieser Zaubertricks und -gegenstände vor 1900, wie des berühmten Vogelbauers, sind Mechaniken versteckt, die eine perfekte Illusion ermöglichen, wie ein Sammler dieser historischen Objekte, Martin Schwarz, erklärt.
Von Zauberer zu Zauberer weitergegebenes Wissen
Das Wissen um die uralten Tricks und die modernen Weiterentwicklungen werden heute vor allem in den Zauberklubs im Land weitergegeben – durch Tausch oder Kauf, wie Profi-Zauberkünstler Tony Rei verrät. Doch die Zaubergegenstände sind es nicht allein, die zum Erfolg beitragen. Zauberei ist auch kunstvolles Handwerk. Unterschiedliche Sparten gibt es in der Zauberei heute, zum Beispiel Tischmagie, Kartenmagie, Mentalmagie mit Vorhersagen, Illusionsmagie oder Kindermagie.
Die Königsdisziplin ist nach Tony Reis Ansicht die Manipulationsmagie, etwa mit Münzen, Karten und vielem mehr, das man erscheinen oder verschwinden lässt. Dafür braucht es Geschick, besondere Fingerfertigkeit und äußerst viel Übung. Tägliches Training der Finger ist nötig, um erfolgreich zu sein. Für manches Kunststück benötigt man vielleicht eine halbe Woche, ein anderes kann man in einem halben Jahr oft noch nicht, sagt der Zauberprofi.
Durchhaltevermögen und Üben sind Grundvoraussetzung für eine Zaubererkarriere. Das Können und Wissen wird von den Zauberern oder Magiern, wie sie sich auch nennen, in den Zauberklubs bewahrt und weiterentwickelt. Ein Kulturerbe, das die Menschen zum Lächeln bringt und im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert.