Folsäure ist in Milchprodukten wie etwa Käse enthalten.
pixabay.com
pixabay.com
Gesundheit

Folsäure als Stoffwechsel-Turbo

Die Folsäure im Körper ist an vielen Stoffwechsel- und Wachstumsprozessen beteiligt. Nachdem sie der Körper aber nicht selbst bilden kann, muss Folsäure zugeführt werden. Das funktioniert über die Ernährung meistens recht gut, wie Apothekerin Ulrike Zöchling aus St. Pölten sagt.

„Der Name leitet sich ab vom lateinischen folium = Blatt, weil es in grünen Pflanzenblättern vorkommt. Es gehört zum Vitamin B Komplex, wird auch als Vitamin B9 bezeichnet. Folsäure kann vom Körper selbst nicht gebildet werden und muss zugeführt werden“, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling aus St. Pölten. Zu den Lieferanten zählen Hülsenfrüchte (Linsen), grünes Blattgemüse (Spinat, Petersilie, Kohl, Gartenkresse), Kalbs- und Geflügelleber, Getreidekeime und -kleie, Sonnenblumenkerne. Folsäure ist laut Zöchling licht-, sauerstoff- und temperaturempfindlich, daher seien geringe Lager- und Kochzeiten sinnvoll. Weil Folsäure wasserlöslich ist, kann es somit im Körper nicht gespeichert werden.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 04.03.2020

„Wichtig ist ein gut funktionierender Darm, der für den Transport aus der Nahrung in die Zellen auf dem Blutweg notwendig ist“, so die Apothekerin. Die typischen Symptome eines Vitamin B Mangels seien chronische Müdigkeit; Stresssymptome wie Abgespanntheit, nervöse Reizbarkeit, „grantig“, Stimmungsschwankungen, Durchblutungsstörungen und besonders bei älteren Menschen Nervenentzündungen und Hautprobleme.

Vor allem Schwangere haben erhöhten Bedarf

„Signifikant erhöhten Bedarf haben Schwangere für ein optimales Wachstum des mütterlichen Gewebes, (auch bei Kinderwunsch wichtig!), Pillenverwenderinnen, (leicht reizbar als 1. Anzeichen), weiters Raucher, Personen, die Antidepressiva einnehmen, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetiker, Sportler und besonders ältere Menschen. Zurückzuführen ist das meist auf erhöhtes Homocystein, ein Stoff, der für die Arterienverkalkung zuständig ist; Folsäure hilft mit, Homocystein in das unschädliche Methionin umzuwandeln“, so Zöchling.

Die einzelnen B-Vitamine (B1, B2, B3, B5, B6, B8, B9, B12) seienim Stoffwechsel voneinander abhängig. Daher sei auch ein Vitamin B-Komplex sinnvoll. "Die Vitamine des B Komplexes gelten als Basisnährstoffe für unseren Organismus. Sie sind an einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen beteiligt und unterstützen besonders unser Nervensystem. Sie regulieren die Energieproduktion in der Zelle, den Energie-, Fett-, und Kohlenhydratstoffwechsel und sie dienen dem Aufbau und der Regeneration von Nervenzellen. Ideal mit Magnesium, Eisen, Zink ergänzen.

Männer sind besser versorgt

Aufgrund von körperlicher und nervlicher Belastung sind Vitamin B-Mangelsymptome weit verbreitet. Der österreichische Ernährungsbericht 2017 zeigt auf, das nur ein Drittel der Frauen und knapp die Hälfte der Männer ausreichend mit Folsäure versorgt sind. Der tägliche Bedarf an Folsäure wird mit 200 – 400 Mikrogramm angegeben, lässt sich auch in Kapselform leicht einnehmen. Angenehmer Nebeneffekt: Vitamin B ist wasserlöslich, wird auch über die Haut ausgeschieden. Der dabei entstehende Geruch hält Mücken fern", so die Apothekerin.