„ORF NÖ Musik Lounge“

„Bleib Daheim“-Edition als Herausforderung

Die Einschränkungen rund um die Coronavirus-Krise machen auch TV-Produktionen zu einer großen Herausforderung. Die aktuelle Staffel der „ORF NÖ Musik Lounge“ wurde zur „Bleib Daheim“-Edition – mit großen Tücken für das geschrumpfte Produktionsteam.

Am Anfang war das Nichts. Und das ist hier gar nicht philosophisch gemeint, sondern es war nichts da. Ein leerer Kellerraum im Haus unseres Kameramanns Andreas Kotzmann wurde mangels Alternativen zur Kulisse für unsere Beitragsreihe. Es war natürlich nicht möglich, die Aufzeichnung wie gewohnt im ORF-Landesstudio oder etwa in einem Konzertsaal zu machen.

Die leere Lounge
ORF
Die Coronavirus-Krise zwang das Team zu besonderer Kreativität

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 20.-25.4.2020

Normalerweise produzieren wir die „ORF NÖ Musik Lounge“ im ORF-Landesstudio in St. Pölten mit einem Team bestehend aus Kameraleuten, Tontechnikern, Beleuchtern, Moderation und Maske, Regie und Assistenten. Ein Team kümmert sich um die Produktion der Konzerte, die Soundmischung, die Kulisse, die Interviews und die Kaffeemaschine. Wir sind ein gut eingespieltes und meistens harmonisches Team. Um aber den aktuellen Regelungen gerecht zu werden, wurde das Team auf Kamera (Andreas Kotzmann), Moderation (Silvia Schreiber) und Regie (Gerfried Nagel) reduziert.

Drei Personen kümmerten sich um die Produktion der vierten Staffel. „Jetzt kann ich es ja sagen: Ich war schockiert! Ich habe in den Vorgesprächen immer nur ‚Visuals‘ und ‚Beamer‘ und ‚weiße Wand‘ gehört und hatte immer das Gefühl, dass das echt cool wird. Aber dann sind wir in den Keller gekommen und ich wusste nicht, ob ich jetzt lachen oder weinen soll“, schmunzelt Moderatorin Silvia Schreiber.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Kameramann Andreras Kotzmann
ORF
Kameramann und „Kellerbesitzer“ Andreas Kotzmann bei den Vorbereitungen
Die leere Lounge
ORF
EIne gähnende Leere erwartete uns am Anfang der Produktion
Silvia Schreiber, Hunger the band, Lucas Fendrich, Produktion, Orf NÖ Musik Lounge
ORF
Da sind wir dem Ergebnis schon näher gekommen
Silvia Schreiber, Hunger the band, Lucas Fendrich, Produktion, Orf NÖ Musik Lounge
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Moderatorin Silvia Schreiber im Gespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern
ORF NÖ Musik Lounge
ORF
Wir haben versucht den Raum optimal zu nutzen
Moderatorin Silvie Schreiber, ORF NÖ Musik Lounge
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Die Bands haben uns ihre Musikvideos für die Produktion zur Verfügung gestellt
Silvia Schreiber, Amon, Produktion, Orf NÖ Musik Lounge
ORF
Drei Personen waren schließlich an der Produktion beteiligt

Der Aufbau nahm wesentlich mehr Zeit in Anspruch als geplant. Unserem Kameramann sei dank, der in seiner Werkstatt jede notwendige Schraube, jedes Klebeband und jedes denkbare Kabel vorrätig hatte. „Wir haben mit drei Kameras gedreht und normalerweise wird jede von einer Person bedient. Da wir insgesamt nur zu dritt waren, war jeder für mehrere Aufgaben gleichzeitig verantwortlich. Es war kräftezehrend, aber auch sehr lustig“, beschreibt Andreas Kotzmann den Drehtag.

Jeder und jede musste bei diesem Dreh also auch ungewohnte Tätigkeiten einnehmen, doch nicht jeder sollte sich als technische Unterstützung herausstellen: „Gerfried hat mich relativ früh ‚in die Maske‘ geschickt – ich schätze mal, er hat bald erkannt, dass ich handwerklich und technisch nicht wirklich zu gebrauchen bin. Apropos Maske – das habe ich selber übernommen. Unsere Maske beim ORF NÖ hat mir sogar eine Vorlage gezeichnet und dazu geschrieben, was ich mir ‚wohin schmieren‘ soll“, lacht Silvia Schreiber.

Diese fünf Bands sind in der vierten Staffel dabei

Wir lassen die Künstler und ihre Musik sprechen

Der Termin für die Aufzeichnung stand bereits seit mehreren Wochen fest. Durch die sich überschlagenden Ereignisse der Coronavirus-Pandemie war bald klar, dass an einen „normalen“ Dreh nicht zu denken ist. „Dann ging es schnell darum, einen Plan B, dann einen Plan C zu entwickeln. Ideen gab es mehrere, uns fehlte vor allem die Location“, erklärte Regisseur Gerfried Nagel. „Wichtig war uns, dass die Staffel stattfinden kann, denn gerade jetzt ist erfreulicher Content abseits der Pandemie rar.“

Sehr wertvolle Unterstützung kam dabei von den Künstlerinnen und Künstlern, die auch ihre Musikvideos und Konzertmitschnitte zur Verfügung stellten. Denn darum geht es letztlich: die Musik der talentiertesten Newcomer aus Niederösterreich.