Thayatal und Alpenvorland bei ORF-Show

Unter dem Titel „Ein Sommer in Österreich“ werden am Donnerstag in ORF2 (20.15 Uhr) 18 Regionen aus Österreich vorgestellt. Damit soll Lust auf Urlaub in der Heimat gemacht werden. Niederösterreichs Vertreter sind der Nationalpark Thayatal sowie das Mostviertler Alpenvorland mit dem Ybbstalradweg und der Zipline in Annaberg (Bezirk Lilienfeld).

Unberührte Natur im Nationalpark

Der Nationalpark Thayatal ist mit seinen etwa 1.400 Hektarn der kleinste Nationalpark Österreichs. Zu entdecken gibt es aber Großes. Im Nationalpark folgt die Natur noch ihren eigenen Gesetzen, ohne jegliches Eingreifen des Menschen. „Nichts berührt uns wie das Unberührte“ ist das Motto der Nationalparks in Österreich, erklärt der Direktor des Nationalparks Thayatal, Christian Übl. „Also das, das der Mensch nicht angreift, soll uns berühren.“

Berühren lassen können sich Besucherinnen und Besucher etwa bei Wanderungen durch die einzigartige Natur. Es gibt zahlreiche, markierte Wanderwege, die durch Urwälder, vorbei an Wiesen und Trockenrasen an steilen Hängen bis hin zu spektakulären Aussichtspunkten führen.

„Das Besondere ist, dass wir an einer Grenze sind – einerseits an der Grenze zwischen Österreich und Tschechien, andererseits an der Grenze zwischen dem Pannonikum und der mitteleuropäischen Flora und Fauna“, so Übl. „Wir haben hier Vertreter von Pflanzenarten, die im Burgenland vorkommen, etwa der Diptam, aber wir haben auch Arten, die eher in nördlicheren Bereichen vorkommen, etwa die Eibe.“

Mitten im Nationalpark liegt die kleinste Stadt Österreichs. Hardegg hat 150 Häuser, 80 Einwohnerinnen und Einwohner und ist durch die Kühle, die die Thaya bringt seit jeher ein beliebter Sommerfrische-Ort. Auf einem hohen Felsrücken über der Stadt thront die Burg Hardegg.

Ausgestorbene Wildkatzen sind zurückgekehrt

Eine bundesweite Sensation ist die Rückkehr der Wildkatze im Nationalpark Thayatal. Sie gilt in Österreich als ausgestorben. 2006 wurden Sichtungen gemeldet, seit 2007 sucht man mit so genannten Lockstöcken nach den wilden Tieren. „Die Stöcke werden mit Baldrian besprüht. Während wir Baldrian als etwas Beruhigendes kennen, ist es für die Katzen eine Art Aphrodisiakum“, erklärt Wildkatzen-Betreuer David Freudl. „Es macht sie ganz wild, dann reiben sie sich an den Stöcken und hinterlassen Haare. Diese Haare werden dann analysiert und so ist es uns schon zwölf Mal gelungen die Wildkatze im Nationalpark Thayatal nachzuweisen.“

Als nicht mehr ausgestorben gilt die Wildkatze aber erst dann, wenn auch Nachwuchs nachgewiesen werden kann. Die Wildkatzen sind in freier Wildbahn so gut wie nie zu sehen, sie verstecken sich nämlich in den weiten Wäldern. Die beiden Nationalpark-Wildkatzen Carlo und Frieda können aber aus nächster Nähe beobachtet werden. Sie leben in einem Gehege im Nationalpark.

Radweg entlang einer alten Bahntrasse

Auf der Trasse einer ehemaligen Schmalspurbahn – der Ybbstalbahn – schlängelt sich der Ybbstalradweg durch das Alpenvorland in Niederösterreich. Die gesamte Strecke ist 107 Kilometer lang, das Herzstück führt über 55 Kilometer von Waidhofen an der Ybbs bis nach Lunz am See (Bezirk Scheibbs). Die Route bietet spektakuläre Naturerlebnisse: von imposanten Schluchten wie dem „Ofenloch“ bei Opponitz (Bezirk Amstetten) bis zu idyllischen Badeplätzen entlang der Ybbs, wie dem Strandbad in Hollenstein (Bezirk Amstetten).

„Das Mostviertel hat auf sehr engem Raum alle Landschaftsformen, die Österreich ausmachen. Von der Donau kommend eine sanft-hügelige Landschaft mit den dichtesten Birnbaumgebieten Mitteleuropas, 400.000 Birnbäumen. Wenn man weiter in den Süden kommt, wird es alpiner, die Berge werden höher. Dann wird es hochalpin mit dem Hochkar und Ötscher“, sagte der Geschäftsführer von Mostviertel Tourismus, Andreas Purt, im Gespräch mit noe.ORF.at.

Auch wenn heute kein Zug mehr fährt, ist die Ybbstalbahn ein ständiger Begleiter. Der Radweg führt durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel, alte Bahnhöfe wurden umfunktioniert und laden zum Einkehren ein, frühere Bahnwärterhäuschen dienen als Rastplätze. „Man spürt schon die Bahn entlang der Strecke, das macht den besonderen Reiz aus. Es ist sehr familienfreundlich, weil es immer flach dahingeht, egal in welche Richtung man fährt“, sagte Purt.

Endstation des Radwegs ist der Lunzer See, wo man sich abkühlen oder vom Rad auf das Boot umsteigen kann. Taxidienste bringen die Radfahrer zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Es sei denn, man radelt lieber selbst zurück.

Zipline: Adrenalinkick in den Bergen

Wer den Adrenalinkick sucht, sollte im Alpenvorland dem Herzen folgen. Riesig und rot thront es über dem Skigebiet in Annaberg – jenem Annaberg in Niederösterreich, das gerne mit der Heimatgemeinde von Marcel Hirscher verwechselt wird. Das eigene Herz klopft auch etwas schneller, wenn man im Starthaus der Zipline steht. Nach dem „Flying fox“-Prinzip führen vier Stahlseile vom Berg ins Tal.

„Annaberg ist im Winter als Familienskigebiet bekannt. Die Idee war, den Gästen auch im Sommer ein Erlebnis zu bieten“, sagte der Geschäftsführer der Annaberger Lifte, Karl Weber, „Wir waren zuerst der Meinung, dass das nur etwas für Jüngere ist. Bei unserem Probebetrieb vorigen Herbst war unser ältester Zipliner 86 Jahre alt. Es ist also ein Angebot für die ganze Familie.“

Voraussetzung für eine Ziplinefahrt ist, dass man mindestens acht Jahre alt, mindestens 30 Kilogramm und maximal 125 Kilogramm schwer sowie mindestens 125 Zentimeter und maximal 210 Zentimeter groß ist. Die Zipline ist die erste und einzige Anlage dieser Art in Niederösterreich. Für Abenteuerlustige geht es mit bis zu 120 km/h talwärts, der Flug dauert etwa 70 bis 90 Sekunden.

Marcel Hirscher feiert Debüt als ORF-Moderator

Durch die Hauptabendsendung am 21. Mai um 20.15 Uhr auf ORF2 führt mit Ex-Skistar Marcel Hirscher ein Gastgeber, der Österreich international jahrelang mit Erfolg repräsentiert hat. „Abenteuer kann man auch in Österreich erleben, dafür muss man nicht weit reisen. Meine Rolle dabei ist einfach: Ich will begeistern und so etwas gelingt nur, wenn ich selbst begeistert bin. Ich hoffe, die Zuseherinnen und Zuseher lassen sich davon anstecken“, so Hirscher.

„Ein Sommer in Österreich – Urlaub in Rot-Weiß-Rot“ präsentiert je zwei Destinationen pro Bundesland, die in Zusammenarbeit mit den ORF-Landesstudios festgelegt wurden und auch von diesen porträtiert werden. Hirscher ist dabei in seinem Heimatbundesland Salzburg unterwegs, plaudert mit Freundinnen und Freunden darüber, warum gerade in diesem Sommer der Urlaub in Österreich unvergesslich sein wird und stürzt sich dabei zu Wasser, Luft und Land mit viel Körpereinsatz in so manches Urlaubsabenteuer.

Das sind die 18 „Urlaub in Rot-Weiß-Rot“-Ziele

NIEDERÖSTERREICH
Alpenvorland im Mostviertel
Nationalpark Thayatal

VORARLBERG
Der Bodensee
Der Bregenzerwald

SALZBURG
Das Salzburger Salzkammergut
Der Pinzgau

STEIERMARK
Steirisches Weltkulturerbe
Das steirische Weinland

TIROL
Lienzer Dolomiten
Wilder Kaiser

WIEN
Wiener Stadtpark
Wiens historische Innenhöfe

KÄRNTEN
Der Wörthersee
Die Großglockner Hochalpenstraße

BURGENLAND
Der Seewinkel
Kellerstöckl Südburgenland

OBERÖSTERREICH
Das Mühlviertel
Pyhrn-Priel-Region