Wasserglas mit Zitronenscheibe
colourbox.de
colourbox.de
Gesundheit

Durstlöscher an heißen Tagen

Wieiviel soll man an heißen Tagen trinken und was ist für den Körper das Beste? Antworten rund um Durst und Durstlöscher gibt die St. Pöltner Apothekerin Ulrike Zöchling.

„Unser Körper besteht aus circa 60 Prozent Wasser, wobei Männer wegen der Muskelmasse mehr und Frauen wegen des Fettanteils weniger Wasseranteil haben: Muskeln speichern Wasser mehr als Fett. Allerdings kann der Wasseranteil im Gehirn und in den Nervenzellen bis zu 80 Prozent ausmachen“, sagt Zöchling.

„Wasser steuert die Körpertemperatur und wenn wir schwitzen, ist das eine Art Kühlsystem für unseren Körper: über Blase, Haut, Atemluft und Darm werden wertvolle Stoffe ausgeschieden, die wir rasch ersetzen sollen: Magnesium, Natrium, Kalium, Calcium, weiters Vitamin B, C, D und E: hier ist eine geeignete Kombination notwendig, um Muskelkrämpfen und Magenbeschwerden vorzubeugen, sowie Konzentrationsproblemen.“

Durstlöscher
pixabay.com
Im Sommer kann man bunte Abwechslung ins Wasser bringen

Durstgefühl nimmt im Alter ab

Aber auch Gifte würden dabei ausgeschieden, die von Medikamenten, Sorgen und Ängsten entstehen. „Unser Körper hat ein gutes System an Sensoren, die Flüssigkeits- und Salzkonzentrationen an das Gehirn melden und dieses gibt die Information ‚Durst‘ beziehungsweise ‚Trinken‘ weiter und wir haben das Bedürfnis, ein kühles Getränk zu konsumieren. Leider nimmt das Durstgefühl mit den Jahren ab und besonders für ältere Menschen bedeutet das, aktiv zu trinken, bevor Beschwerden auftreten.“

Durst mache müde, schlapp und sei auch gefährlich. Wassermangel führe zu Konzentrationsmangel, dieser zu Unfällen, und durch zu dickes Blut könnten auch Kreislaufprobleme auftreten, etwa bei einem Radausflug oder einem Spaziergang am Berg wird einem plötzlich schwindlig.

Was soll man trinken?

"Durstlöscher Nummer 1 ist und bleibt reines Wasser (kleiner Ausflug ins Ayurveda: warmes/heißes Wasser trinken, stärkt die Verdauung und reinigt von Giften und braucht weniger Energie – weniger schwitzen). Tee, stille oder milde Mineralwässer,
Molke Mixgetränk(= fettarm 0,2%, dafür aber Vitamin B1,2,6,12, Laktose), Apfelsaft oder Johannisbeersaft gespritzt

Selbstgemachter Eistee: , kein industriell vorgefertigter (hoher Zuckeranteil, Aromastoffe), auch Obst und Gemüse liefern Wasser: Zucchini, Gurke, Melone, usw. Suppen als leichte kleine Mahlzeit. Optimal sind qualitativ hochwertige Elektrolytgetränke aus Ihrer Apotheke, auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt", so Zöchling.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 22.7.2020

Die Trinkmenge sei individuell verschieden und es sollte eine gleichmäßige Verteilung über den Tag erfolgen. „Normalerweise sind zwei Liter ein Richtwert, der aber bei erhöhter geistiger Anstrengung, Stress und Sport zumindest verdoppelt werden sollte und im Sommer sogar bis zu sechs Liter betragen kann z.B. bei einer Bergwanderung bei strahlendem Sonnenschein. Nur um zu Überleben, muss der Mensch täglich ca 2 Prozent seines Körpergewichtes an Wasser zu sich nehmen. Bei 80 Kilogramm sind das 1,6 Liter. Daher schon vorher Trinken, bevor man Durst spürt. Planen Sie einen Wanderurlaub, dann helfen Ihnen Aminosäuren wie Leucin und Valin für eine schnellere Regeneration“ sagt die Apothekerin und ergänzt: „Kinder haben den doppelten bis dreifachen Bedarf eines Erwachsenen an Elektrolyten und Mineralstoffen – für Wachstum, Ernährung und bei Durchfall. In Ihrer Apotheke gibt es fertige kindgerechte Elektrolytgetränke.“