ORF NÖ

Das war die Woche vier der „Sommertour“

In Heidenreichstein stand Krafttanken auf dem Programm, in Stetten wurden Haifischzähne gesucht, in der Hinterbrühl Wildschweine beobachtet, in Seitenstetten Erdäpfel geschält und in Langenlois ging es auf eine Weinwanderung.

30 Orte in 30 Tagen werden von 6. Juli bis 14. August bei der „ORF NÖ Sommertour“ auf Radio Niederösterreich und im Fernsehen in „NÖ heute“ vorgestellt. Das waren die „Sommertour“-Gemeinden der vierten Woche:

Montag, 27. Juli: HEIDENREICHSTEIN (BEZIRK GMÜND)

Zum Auftakt der vierten Woche machte die „Sommertour“ in Heidenreichstein Halt. Im Naturpark Heidenreichsteiner Moor können Ausflügler die Natur genießen, wandern, das Moor erkunden und auch ordentlich Kraft tanken. Das Naturdenkmal „Hängender Stein“ im Naturpark gilt seit jeher als magischer Ort, an dem die Energiereserven aufgefüllt werden können. Zudem gibt es bei der Moortretanlage die Möglichkeit, im Moor zu gehen. Es soll ja angeblich eine heilende Wirkung haben.

Zurück ins Mittelalter geht es in der Wasserburg in Heidenreichstein. 1160 wurde mit dem Bau der gewaltigen Burg begonnen. Bemerkenswert ist, dass die Wasserburg niemals zerstört wurde. Daher ist nicht nur die Burg selbst, sondern auch die Einrichtung sehr gut erhalten und kann aus den unterschiedlichsten Zeitepochen besichtigt werden. Bei einem Ausflug nach Heidenreichstein können sich Interessierte zudem dem Handwerk der Käseherstellung widmen. In der Käsemacherwelt kann die Produktion besichtigt werden – Verkostung natürlich inklusive.

Dienstag, 28. Juli: STETTEN (BEZIRK KORNEUBURG)

In Stetten bei Korneuburg wurde vor einigen Jahren das weltweit größte frei zugängliche fossile Austernriff freigelegt. Es besteht aus 15.000 Riesenaustern, die bis zu einen Meter groß sind. Das Austernfeld dürfte vor rund 17 Millionen Jahren bereits abgestorben gewesen sein, als es von einer Flutwelle – einer Art Tsunami – überschwemmt und mit Schlamm bedeckt wurde. Das dürfte der Grund sein, warum es so gut konserviert wurde.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 27.7.2020

Rund um das Austernriff in Stetten wurde eine Erlebniswelt aufgebaut. In der Fossilienwelt Weinviertel können Besucherinnen und Besucher in der „Sandbucht“ nach Haifischzähnen und versteinerten Knochen suchen, die man mit nach Hause nehmen kann. In der Ausstellung kann man sich in Bild davon machen, wie die Region rund um Stetten vor 17 Millionen Jahren aussah. Haifische, Delfine und Seekühe schwammen durch die warmen Gewässer, an den Ufern waren Krokodile und Nashörner unterwegs sowie Hundebären und Hirschferkel.

Kinder beim Fossilien suchen in der Fossilienwelt in Stetten
ORF/Thomas Koppensteiner
In der „Sandbucht“ in Stetten gibt es u.a. Haifischzähne zu finden

Für Wanderer empfiehlt sich in Stetten der Weinwanderweg „Von der Traube bis zum Fass“. Start ist bei der Weinstraßen-Informationstafel in der Seebarner Straße in der Nähe einer Weinpresse, Schilder führen u.a. durch die idyllische Kellergasse Hundsleiten mit ihren alten Kellern und kleinen Pflastersteinen, vorbei an verschiedensten Weingärten bis hinauf zu Plätzen mit wunderbarer Aussicht über Stetten oder auf die Burg Kreuzenstein. Bei den jeweiligen Weingärten findet man Informationstafeln, auf denen die Rebsorten beschrieben werden. Die Route ist etwa 2,5 Kilometer lang, die Gehzeit beträgt 45 Minuten bis zu eine Stunde.

Mittwoch, 29. Juli: HINTERBRÜHL (BEZIRK MÖDLING)

Wer sich auf Wildschweinsuche oder auf die Spuren der Biedermeierzeit begeben will, kann das im Naturpark Sparbach tun. Die Wildschweine sind nicht eingezäunt, sondern laufen frei im ganzen Naturpark herum und lassen sich gerne von den Besucherinnen und Besuchern bestaunen. Der Park wird daher auch das Reich der Wildschweine genannt.

Der Naturpark Sparbach ist der älteste Naturpark Österreichs. 1962 wurde er gegründet. Schon zuvor war die Region aber als Erholungsgebiet beliebt. Schon zur Biedermeierzeit sind die Wienerinnen und Wiener zur Sommerfrische gekommen. Damals wurde die Anlage als englischer Landschaftsgarten gestaltet und es sind einige für die damalige Zeit typische, romantische Bauten errichtet worden. Die Gebäude oder Überreste davon können auch heute noch entdeckt werden, etwa die Köhlerhaus-Ruine.

Ebenfalls Geschichte hat die Höldrichsmühle in Hinterbrühl, die heute als Hotel und als Ausgangspunkt für Wanderungen in den Wienerwald genutzt wird. Schon im Mittelalter wurde dort eine Mühle betrieben.

Donnerstag, 30. Juli: SEITENSTETTEN (BEZIRK AMSTETTEN)

Vor 400 Jahren wurden in Seitenstetten erstmals in Österreich Erdäpfel als Nahrungsmittel angebaut. Nicht aber auf irgendeinem Erdäpfelacker, sondern im idyllischen barocken Garten des Stifts. Abt Kaspar Plautz hatte im frühen 17. Jahrhundert die Knolle von einer Reise mitgebracht und den Erdäpfelanbau in Seitenstetten in einem Buch dokumentiert. Darin befindet sich auch das erste Rezept für einen Erdäpfelsalat.

Kristina Sprenger, Ewald Grabner, Thomas Koppensteiner und Helmut Muttenthaler in einem Flugzeug in Seitenstetten
Flugunion Seitenstetten
Für die „Sommertour“ geht es in Seitenstetten hoch hinaus: Kristina Sprenger, Pilot Ewald Grabner, Thomas Koppensteiner, Helmut Muttenthaler (v.l.)

Radio-NÖ-Reporter Peter Neuhofer begab sich darüber hinaus in der beeindruckende Bibliothek des Stifts Seitenstetten auf die Suche nach dem kleinsten Buch der Welt. Kristina Sprenger und Thomas Koppensteiner gingen für die „Sommertour“ im Fernsehen hingegen in die Luft. Vom Flugplatz Seitenstetten aus werden Rundflüge über das Mostviertel angeboten.

Freitag, 31. Juli: LANGENLOIS (BEZIRK KREMS)

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Langenlois als Liubisa, das heißt die Liebliche. Diesem Namen wird die heute größte Weinstadt Österreichs nach wie vor gerecht: Sanfte Wiesen, Wälder und Wein-Terrassen prägen die Landschaft. Am Weinweg können Ausflügler durch die bekanntesten Langenloiser Rieden wandern und erfahren auch gleich Interessantes über das Leben und die Arbeit der Winzer.

Das Loisium fällt bei einem Spaziergang durch die Weinberge definitiv auf. Das außergewöhnliche Gebäude wurde vom New Yorker Architekten Steven Holl entworfen. In der Loisium Weinwelt, einem teilweise bis zu 900 Jahre alten Kellerlabyrinth, erfahren Besucherinnen und Besucher in mehreren imposanten Stationen wie aus der Traube Wein wird.

Kittenberger Erlebnisgärten
Kittenberger Erlebnisgärten
Am Freitag macht die „Sommertour“ einen Ausflug in die Kittenberger Erlebnisgärten

Neben dem Wein ist auch das Thema Garten in Langenlois präsent. In den Kittenberger Erlebnisgärten gibt es auf 60.000 Quadratmetern 50 verschiedene Schaugärten zu entdecken, die von Saison zu Saison umgestaltet werden. Einerseits können sich Besucherinnen und Besucher Inspirationen für zuhause holen, andererseits warten Abenteuergärten auf Familien.