Gesundheit

Salbei hilft bei zu viel Hitze

Vieles was im Kräutergartl wächst, kann man gut in der Naturheilkunde verwenden. Salbei ist einerseits Gewürz für viele Speisen und Suppen, aber vor allem ein altes Heilkraut, das man im Sommer ideal gegen das Schwitzen einsetzen kann, sagt Apothekerin Irina Schwabegger-Wager.

„Der echte Salbei oder auch Salvia officinalis gehört zur Familie der Lippenblütler und hat seine ursprüngliche Heimat im warmen Mittelmeergebiet bzw. Südeuropa. Mittlerweile ist er aber auch bei uns schon heimisch und ist mit seinen graufilzigen Blättern und wunderschönen lippenförmigen blauvioletten Blüten nicht nur eine Augenweide im Kräuterbeet, sondern auch aromatisches Gewürz und Heilpflanze zugleich“, sagt Apothekerin Irina Schwabegger-Wager aus Gmünd.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 5.8.2020

Salbei gegen Entzündungen

„Seine antiseptische und leicht anti-entzündliche Wirkung nutzt man traditionell als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von schmerzhaften Entzündungen und Infektionen im Mund und Rachen wie Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Hals- und Mundschleimhautentzündungen. Darüber hinaus bekämpft Salbei auch Bakterien und Pilze. Dazu verwendet man gerne Salbeitee aus getrocknetem Kraut zum Gurgeln oder auch pflanzliche Salbeilutschtabletten bzw. Halssprays mit Salbei und anderen wertvollen Pflanzen wie z.B. den Sonnenhut. Salbei enthält vor allem Gerbstoffe und ein ätherisches Öl, Thujon, welches in höherer Konzentration gesundheitsschädlich wirken kann, daher sollten alkoholische Zubereitungen und das reine Öl nicht innerlich angewendet werden“, so die Expertin.

Salbei hemmt Schweiß

„Jedoch gerade jetzt im Sommer schätzt man den Salbei auch aufgrund seiner Schweiß hemmenden Wirkung, die man den im Salbei enthaltenen Gerbstoffen zuschreibt. Starkes Schwitzen hängt jedoch nicht immer nur mit Hitze zusammen. Auch bei aufsteigenden Wärmegefühlen, Nachtschweiß und übermäßigem Schwitzen, wie es in den Wechseljahren oft vorkommt, wird der Salbei gerne angewendet und verschafft dabei Linderung. Er ist auch fixer Bestandteil verschiedenster Frauenteemischungen oder Wechselteemischungen, zusammen mit beispielsweise Melisse, Johanniskraut, Schafgarbe und einigen anderen Heilpflanzen, die in der Apotheke auch individuell für die jeweiligen Beschwerden zusammengestellt werden“, so Schwabegger-Wager.

Salbei
ORF.at/Georg Hummer
Salbei kann bei Entzündungen wirken

"Für die Schweißhemmung eignet sich der frische Salbei eigentlich am besten, allerdings sind für eine spürbare Schweißreduktion relativ große Mengen von Inhaltsstoffen notwendig, die durch das Trinken von Salbeitee oft nur schwer erreicht werden kann. Um jetzt eine rasche Wirkung zu erzielen, können daher spezielle Extrakte, die aus frischem Salbei gewonnen werden, hilfreich sein. Diese sind als Kapseln oder Tabletten in der Apotheke erhältlich. Die Wirkung tritt schon zwei Stunden nach Einnahme der Kapseln ein und hält über mindestens sechs Stunden an. Der Vorteil gegenüber dem Teeaufguss ist, dass diese Mittel einen gleichbleibenden Wirkstoffgehalt aufweisen. Auch wer unter Schweißfüßen leidet, sollte an Salbeipräparate denken.

Salbei als pflanzlicher Schweißhemmer ist in Fußbädern oder Deos eigentlich immer dabei und es macht auch da Sinn, von innen her zu unterstützen. Fußdeos punkten oft noch mit Alkohol und zusätzlich zum Salbei mit Latschenkiefernöl, Lavendel oder Rosmarin, die erfrischen und desodorieren auch wunderbar. Und wer Zeit hat, sollte ein lauwarmes oder kühles Fußbad am besten morgens machen und dazu kann man durchaus auch mal Salbeitee ausprobieren", sagt die Apothekerin.