Pfefferminze
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Gesundheit

Pfefferminze als altes Hausmittel

Es gibt Hausmittel, die es schon so lange gibt, dass man sie fast wieder vergessen hat. Dazu gehört etwa die Pfefferminze. Sie kühlt den Körper durch das Menthol und entspannt aber auch bei Kopfschmerzen, weiß Apotheker Gilbert Zinsler aus Horn.

In Nordafrika ist es Tradition auch bei über 40 Grad im Sommer ein Glas heißen Pfefferminztee zu trinken und das hat laut Zinsler einen guten Grund: Der Hauptinhaltsstoff der Pfefferminze ist das Menthol und dadurch wirkt der Tee frisch und belebend. Selbst der heiße Tee ist das ideale Sommergetränk, denn das Menthol bringt den Kreislauf in Schwung. Pfefferminzöl ist eine ätherisches Öl, dass durch Wasserdampfdestillation der Blätter der Pfefferminze gewonnen wird. Kurz an einem Fläschchen Pfefferminzöl riechen oder einige Tropfen auf ein Taschentuch macht augenblicklich frisch, bringt wieder Sauerstoff ins Gehirn und kühlt den Körper. Es wirkt anregend, fördert die Konzentration und erfrischt den Geist. Alternativ gibt es Pfefferminzöl auch als Raumspray und als Roll-on.

Bewährtes Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Pfefferminzöl ist ein bewährtes Hausmittel in der Aromatherapie gegen Kopfschmerzen. Aber auch die Schulmedizin hat den Wert des Pfefferminzöls erkannt und in Studien festgestellt, dass es bei Spannungskopfschmerz oft genauso gut wirkt wie klassische Schmerztabletten. Aber es hat dem Apotheker zufolge zwei Vorteile: So hat es meist keine Nebenwirkungen und es können auch Kinder gut anwenden! In der praktischen Roll-On-Applikationsform lässt sich das Pfefferminzöl jederzeit und überall nutzen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 19.8.2020

Die ätherischen Öle werden auf die Stirn und Schläfen aufgetragen und über die Haut und die Nase aufgenommen und können so ihre ganzheitliche Wirkung entfalten. Bei starken Verspannungen im Nacken, die den Kopfschmerz auslösen können, kann das Öl verdünnt auch großflächig auf den Schulter- und Nackenbereich aufgetragen werden, so dass sich die muskelentspannende und schmerzlindernde Wirkung des Pfefferminzöls gezielt entfalten kann.

Pfefferminzöl auch bei Insektenstichen

Das ätherische Öl der Pfefferminze kann auch Juckreiz, etwa nach Insektenstichen, lindern. Dazu einfach einige Tropfen auf die betroffene Stelle reiben. Es entsteht ein langanhaltender, kühlender Effekt. Dieser Kältereiz blockiert die Schmerzleitung durch Anregung der Kälterezeptoren in der Haut.

Pfefferminzöl zum Einnehmen

Bei innerlicher Anwendung wirkt es bei Beschwerden des Verdauungstraktes indem es die Muskulatur im Magen-Darmbereich anregt. Zudem wirkt es auf die Gallenblase, gallentreibend und krampflösend. Es wirkt somit verdauungsfördernd indem es die Magenentleerung beschleunigt und Blähungen mildert. Bei Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Appetitlosigkeit kann man das ätherische Öl auch ganz einfach in purer Form zu sich nehmen. Dazu tropft man einfach 2 bis 4 Tropfen auf ein Stück Würfelzucker und lässt diesen im Mund zergehen. Die Anwendung kann drei mal täglich bis zu einem Nachlassen der Beschwerden wiederholt werden.

Behandlung des Reizdarmsyndroms

Um das Reizdarmsyndrom zu behandeln, hat sich, speziell bei Patienten, die häufig an Blähungen und Krämpfen leiden, Pfefferminzöl sehr bewährt. Die ätherischen Öle der Pfefferminze wirken krampflösend auf die glatte Muskulatur des Darms, lindern Blähungen und auch die unangenehmen Bauchschmerzen. Großer Vorteil des ätherischen Öls aus der Pfefferminze: Es kann auch über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden und wirkt rascher als probiotische Darmbakterien. Wichtig ist allerdings hier auf Kapseln zu setzen, die magensaftresistent sind, ansonsten können Magenreizungen entstehen oder man muss einen Mentholgeruch aufstoßen. Der Wirkstoff der magensaftresistenten Kapsel wird direkt dort freigesetzt, wo er gebraucht wird: Im Darm. Daher dürfen die magensaftresistenten Kapseln vor dem Schlucken nicht zerkaut oder zerkleinert werden.

Pfefferminzöl wirkt auch antibakteriell

Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung kann das Pfefferminzöl auch bei Erkältungen den Krankheitsverlauf verkürzen. Das enthaltene Menthol hat schleimlösende Wirkung. Dies macht man sich in zahlreichen Salben zu Nutze, die zu diesem Zweck auf die Brust oder unter die Nase gerieben, damit das enthaltene Menthol inhaliert wird.
Aufgrund der Wirkung gegen Bakterien wird es ebenso in Mundpflegemittel wie Mundwassern, Kaugummis und Zahnpasten eingesetzt. Aufgrund des hohen Mentholgehaltes überdeckt das Pfefferminzöl Mundgeruch und bekämpft durch seine antibakterielle Wirkung gleichzeitig Bakterien, welche den Mundgeruch auslösen oder zu Entzündungen am Zahnfleisch führen können. Sommerfrischer Mundgeruch durch natürliches Pfefferminzöl!

Qualitätskriterien beim Kauf

Die Wirkung von Pfefferminzöl ist umso besser, je reiner und hochwertiger das Öl ist. Beim Kauf in der Apotheke ist eine entsprechend wirksame Zusammensetzung der Inhaltsstoffe garantiert. Bioqualität bei den zur Herstellung verwendeten Pflanzen ist natürlich sinnvoll, denn nur so lassen sich Rückstände von eventuellen Chemikalien und Pflanzenschutzmitteln ausschließen. Bedenken Sie, dass die Nase ein unglaublich feines Sinnesorgan ist und auch kleinste Verunreinigungen unbewusst aufspüren kann, ohne dass es beim Geruch aufs Erste oft auffällt. Ätherische Öle wirken so sehr unmittelbar im Körper und sollten nur in bester Qualität verwendet werden.