Rosskastanien im Korb
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Gesundheit

Gesunde Venen: Beinwell und Kastanien

Sie sind eine perfekte Kombination für unsere Beine und Venen – die Rosskastanie und der Beinwell. Im Sommer, da spürt man es besonders, wenn die Venen und Beine durch die Hitze schwer werden und auch schmerzen. Apothekerin Ulrike Zöchling klärt auf.

„Unsere Blutgefäße versorgen den gesamten Körper mit Sauerstoff aus der Lunge und Nährstoffen aus dem Magen und Darm. 8.000 Liter Blut werden täglich Richtung Herz gepumpt – das geht nur dann, wenn wir selbst etwas dazu beitragen: mit Bewegung, Ernährung und angepasstem Lebensstil. Die WHO empfiehlt 10.000 Schritte pro Tag, Österreicher schaffen ca. 5.300“, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling aus St. Pölten.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 26.8.2020

Für die Erhaltung und Verbesserung der Venengesundheit gibt es einige Hilfen aus der Natur, etwa die Rosskastanie. „Sie ist in Mitteleuropa verbreitet, bekannt als Park- und Alleebaum, Kinder sammeln sie gerne, wenn sie aus den stacheligen Hüllen glänzend herauskullern; sie ist aber nicht verwandt mit der Esskastanie und nicht essbar wie die Maroni. Arzneilich verwendet wird die Rosskastanie bei Verletzungen, Prellungen, Verstauchungen, Beinschwellungen, Krampfadern, Schweregefühl und Schmerzen in den Beinen, Blutergüsse, Rheuma – äußerlich als Salben (für fettarme Haut oder abends), Cremes und Gele (feuchtigkeitsspendend), oder innerlich als Tropfen zum Einnehmen z.B. bei Hämorrhoiden verwendet“, so die Apothekerin. Früher seien sie für kranke Pferde als Arzneimittel verwendet worden, daher auch der Name.

„Hauptwirkstoff ist ein Saponin, das Aescin, das wirkt entzündungshemmend, venentonisierend, abschwellend, durchblutungsfördernd, wirkt positiv auf die Blutgefäße: es dichtet die Gefäßwände ab und verhindert so den Austritt von Flüssigkeit“, sagt Zöchling.

Flipflops am Wasser
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Die Beine brauchen Bewegung – die Apothekerin empfiehlt Schwimmen für gesunde Beine und Venen

Auch der Beinwell kann verwendet werden. „Er ist ein Borretschgewächs, das bereits von Paracelsus und Hildegard von Bingen bei allgemeinen Knochenbrüchen gepriesen wurde, im alten Griechenland von Ärzten als „Symphyton“ (zusammenwachsen) bezeichnet. Arzneilich verwendet wird es heutzutage zur Behandlung und Linderung bei Beschwerden des Bewegungsapparates, wegen seiner schmerzlindernden, entzündungshemmenden und abschwellenden Wirkung bei stumpfen Verletzungen wie Rücken-, Gelenk- und Kniebeschwerden, Verstauchungen, Prellungen, Hexenschuss, auch bei Beinhaut- und Sehnenscheidenentzündungen, unterstützend bei Knochenbrüchen. Äußerlich als Salben, Kompressen und Umschlägen, innerlich in homöopathischen Komplexmitteln mit Arnika und Echinacea: denn: Stress, intensives Training und Schmerzen schwächen das Immunsystem und man ist leichter anfällig für Virusinfekte“, so die Apothekerin.

Beinwell fördert Regeneration des Gewebes

„Hauptwirkstoff ist Allantoin, es regt die Bildung neuer Zellen an und fördert die Regeneration des Gewebes, daher auch zur Wundheilung und bei Hautpflegeartikel zu finden. Anwendung findet es äußerlich als Salbe, Creme, Tinktur, innerlich ist es nur homöopathisch zugelassen.“

Was Sie selbst für leichte Beine noch beitragen können, dazu hat Zöchling folgenden Tipp: „Bewegung wie Wandern, Laufen, Nordic Walken, Radfahren, Schwimmen, weiters Massagen, Kneippen, Beine hochlagern (höher als der Rumpf), auf Muskelkraft und Muskelqualität achten durch gezielte Ernährung und ausreichend Bewegung“.