Calisthenics Park
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„La Vita“

Calisthenics: Gerätetraining im Freien

Fitnessgeräte im Freien findet man heute in sogenannten Calisthenics Parks. Am Ratzersdorfer See in St. Pölten hat vor Kurzem ein solcher Park eröffnet. Trainieren ist hier kostenlos. Athleten und auch Anfänger können die Geräte sinnvoll nützen.

Es ist ein bisschen, als hätte man das Geräteturnen ins Freie verlegt und einen Hauch cooler bzw. moderner gemacht. Calisthenics stammt, wie viele Trends, aus den USA, wo sich das Geräte-Training im Freien Anfang der 2000er Jahre etablierte. Zu Beginn wurden Gerüste, Stangen und Bänke zum Beispiel auf Spielplätzen genutzt. Es wird dabei ohne Hanteln oder andere Zusatzgeräte trainiert. Der Begriff Calisthenics kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „schöne Kraft“. Und kräftig wird man auch, wenn man hier regelmäßig trainiert.

Jugendliche verwirklichen Calisthenics-Park

Die Idee, auch in St. Pölten eine derartige Sportanlage zu errichten, hatte Bilal Raizmanov Ende 2018. Das Projekt wurde von Jugendlichen des Jugendzentrums Steppenwolf in Zusammenarbeit mit der Stadt St. Pölten und der Arbeiterkammer Niederösterreich verwirklicht. „Mit dem Training kann man sich sehr fit halten. Man trainiert mit dem eigenen Körpergewicht, das ist das Gesündeste, das man machen kann“, so Bilal Raizmanov.

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Calisthenics Park
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Fünf Übungen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen hat „NÖ heute“-Fitnessexperte Lukas Leeb zusammengestellt. Das Rudern ist gut für die Muskulatur des oberen Rückens und der Oberarme. Je aufrechter man steht, desto einfacher ist es, je waagrechter, desto schwerer wird die Übung. Der Bauch kann nicht nur mit klassischen Situps trainiert werden, auch Knieheben fordert die Körpermitte.

„Hängend ist die Übung schwieriger, wenn man sich abstützt, ist sie leichter. Bei beiden Varianten geht es nicht nur darum, die Knie anzuheben, konzentrieren sollte man sich vor allem auf das Absenken der Beine. Man muss den Bauch gut anspannen, dass die Beine nicht zu pendeln beginnen“, so Lukas Leeb.

Liegestütze sind gut für die Brust-, Schulter- und Oberarmmuskulatur – allerdings sind sie für viele zu Beginn eine große Herausforderung. Auch hier kann man den Oberkörper auf einer Bank oder einem Tisch aufrichten, um die Übung für Anfänger leichter zu machen. „Wichtig ist es, dass der Rumpf dabei stabil bleibt und nicht durchhängt“, so Leeb.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 14.9.2020

Sogenannte Dips stärken die Rückseite der Oberarme sowie die Schultern. Mit gestreckten Beinen sind sie schwieriger, mit leicht angezogenen Beinen leichter. „Wichtig ist, die Schultern in Position zu halten und nicht zu den Ohren hochzuziehen“, erklärt Leeb.

Einbeinige Kniebeugen fordern die Beinmuskeln ganz besonders – sich seitlich anzuhalten hilft, stabil zu bleiben. Hier sollte man darauf achten, die ganze Fußsohle am Boden zu behalten und die Ferse nicht abzuheben. Für alle, die Calisthenics längerfristig trainieren wollen, plant Bilal Raizmanov übrigens die Gründung eines Vereins in St. Pölten.