Es ist ein Aufstieg mit sagenhaftem Ausblick. Auf dem Weg treffen sanfte Weinterrassen auf schroffe Felswände. Der Weg über schmale, gewundene Pfade wird belohnt mit einem atemberaubenden Weitblick über das Donautal. Es ist der Reiz des Widersprüchlichen, der Wanderer in der Wachau auf Schritt und Tritt begleitet.
Schon allein der Weg zum Ausgangspunkt der Wanderung sucht seinesgleichen. Es geht durch die romantische Altstadt von Dürnstein vorbei an geschichtsträchtigen Orten. Am nordwestlichen Ortsende schließlich trennen sich Touristen und Wanderer. Letztere biegen auf den etwas versteckten Einstieg zum Vogelbergsteig ab. Weil er nur unauffällig beschildert ist, gilt er immer noch als Geheimtipp.
Der Vogelbergsteig Dürnstein
Der Vogelbergsteig ist einer von drei „9 Plätze – 9 Schätze“-Kandidaten aus Niederösterreich
Trittsicher und schwindelfrei
Der Vogelbergsteig gehört zur Böhmischen Masse. Die malerischen Wege führen mitten durch die Felsformationen aus Gföhler Gneis, dem typischen Gestein dieser Gegend. Es ist besonders hart, mutet fast ein wenig pilzartig an und bildet die schroffen Felswände rund um Dürnstein.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 1.10.2020
Der Vogelbergsteig verlangt seinen Besuchern durchaus einiges ab: Stellenweise ist der Weg sehr steil und man sollte unbedingt schwindelfrei sein. Das letzte Drittel des Aufstiegs führt zwischen Felsen hindurch und über eine Granitplatte mit Geröll. Ein kleiner Nervenkitzel, während man sich in Richtung der bizarren Felsformationen kämpft.
Ein Hauch von Süden
Typisch für die Gegend sind auch die Föhren-Eichen-Bestände, die fast schon mediterranes Flair verbreiten. Das Klima ist pannonisch geprägt. Heiße, trockene Sommer sind typisch für die sonnenverwöhnte, weltberühmte Weinbauregion. Das spiegelt sich auch in der Tier- und Pflanzenwelt wieder, die sich an diesem wärmebegünstigten Standort wohl fühlt. So kommt es vor, dass aufmerksame Wanderer entlang des Vogelbergsteigs beispielsweise die seltene Smaragdeidechse entdecken, wie sie sich gerade auf einem Stein in der Sonne wärmt.
Geschichte mit Geschichten
Der Vogelbergsteig führt entlang der kantigen Felsvorwand des Vogelbergs. Sie wird auch als „Wächterwand“ bezeichnet, weil sie wie ein Wächter auf Dürnstein hinunterblickt. Ein farbenprächtiger Blickfang, der sich entlang des Wegs immer wieder zeigt, ist das Stift Dürnstein. Der Turm des Stifts mit seiner blau-weißen Färbung sticht aus der idyllischen Landschaft hervor.
Nur unweit entfernt ist die Ruine Dürnstein. Die Burg wurde etwa 1140 von den Kuenringern erbaut, als höchste Bastion der Stadtbefestigung. Nur wenige Jahrzehnte später wurde der englische König Richard Löwenherz hier in Gefangenschaft gehalten. Der Sage nach soll ihn sein treuer Diener – der Minnesänger Blondel – nach langer Suche durch das Singen eines Liedes in Dürnstein gefunden und somit schließlich befreit haben.
Drei Kandidaten aus Niederösterreich
Neben dem Vogelbergsteig Dürnstein gehen für Niederösterreich der Naturpark Hohe Wand (Bezirk Wiener Neustadt) und der Lunzer See (Bezirk Scheibbs) ins Rennen um den schönsten Platz des Landes. Das Publikum kann mittels Telefon-Voting (0,50 € pro Anruf) von 2. Oktober bis inklusive 4. Oktober entscheiden, welcher der drei Plätze Niederösterreich im großen Finale am Nationalfeiertag vertritt.
Naturpark Hohe Wand: 0901 05 901 07
Vogelbergsteig Dürnstein: 0901 05 901 08
Lunzer See: 0901 05 901 09