Ruine Pfefferbüchsel zwischen Hinterbrühl, Mödling und Maria Enzersdorf
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NÖ Landesbibliothek
Kulturerbe

Ruine Pfefferbüchsel: Grundriss neu erbaut

Zwischen Mödling, Hinterbrühl und Maria Enzersdorf (beide Bezirk Mödling) erstreckt sich ein Landschaftspark mit künstlichen Ruinen und Bauwerken des 19. Jahrhunderts. Die bereits verschwundene Ruine Pfefferbüchsel wurde nun wieder sichtbar gemacht.

Fürst Johann I. von Liechtenstein ließ eine Reihe von Bauwerken, ausgehend von der Burg Liechtenstein, errichten. Der Gedanke dahinter ist die für die damalige Zeit typische Verbindung von Architektur mit Natur, im Sinne eines romantischen Landschaftsparks. Dies entspricht auch dem Ansatz der Romantik, sich die Antike und das Mittelalter in der Architektur zum Vorbild zu nehmen. Die Erhaltung der etwa 20 Objekte ist heute eine große Aufgabe.

Die Gemeinde Maria Enzersdorf hat nun eines dieser Bauwerke, das sogenannte Pfefferbüchsel – bekannt als eine romantische Ruine – wieder sichtbar gemacht. Die Arbeiten daran haben 2017 begonnen. Das Pfefferbüchsel, auch Johanneskapelle genannt, wurde 1818 nach Plänen von Josef Kornhäusel als mittelalterliche Ruine einer Kapelle errichtet.

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Ruine Pfefferbüchsel zwischen Hinterbrühl, Mödling und Maria Enzersdorf
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So sah das Pfefferbüchsel früher aus
Ruine Pfefferbüchsel zwischen Hinterbrühl, Mödling und Maria Enzersdorf
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Die Größe der Ruine kann durch die neu errichteten Mauern erahnt werden

Dornröschenschlaf könnte auch für Amphitheater enden

Der Name Pfefferbüchsel entstand, weil das Kapellendach an eine Gewürzdose erinnerte. Dass jetzt wieder originale Mauern die frühere Gestalt erahnen lassen, ist der Gemeinde zu verdanken. Sie hat die fast schon komplett unter einem Erdhügel verschwundene, zugewachsene Ruine wieder frei gelegt und saniert. Das geschah mit Hilfe des Landes Niederösterreich und des Bundesdenkmalamts, die ein gutes Drittel der Kosten übernahmen. So wurde ein besonderer Kulturschatz erhalten.

Auch für das ebenfalls auf Maria Enzersdorfer Gemeindegebiet gelegene Amphitheater wird von der Gemeinde eine Sanierung überlegt. Insgesamt wollen alle drei Gemeinden, Mödling, Hinterbrühl und Maria Enzersdorf, langfristig die Lichtenstein’schen Ruinen erhalten. Sie sind ein prägender Teil der Kulturlandschaft im Gebiet.