Die Erlaufschlucht wird im Volksmund auch Praterschlucht genannt. Sie liegt im Natura 2000 Gebiet und gilt aufgrund der einmaligen landschaftlichen Eigenheiten seit 1972 als Naturdenkmal. Über die Erlauf führt eine Brücke, auf der Verliebte als Zeichen ewiger Liebe Vorhängeschlösser anbringen.
„Die Landschaft hier ist eigentlich ganz jung“, erzählt Naturvermittler Franz Höbart. „Sie ist nur tausende Jahre alt, im Gegensatz zu den Alpen, die vor Millionen von Jahren entstanden sind.“ Er verrät außerdem, dass es sich bei den Felsen in der Schlucht nicht um Felsen handelt, sondern sogenanntes „Geschiebe“, also Schotter der sich mit Kalk verbunden hat.
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„NÖ heute“, 26.11.2020
Einige der großen Steine befinden sich rund um die Erlauf. „Diese Konglomeratssteine sind noch nicht heruntergebrochen“, erklärt Höbart. Andere wiederum liegen im Wasser: „Sie sind in die Erlauf gefallen, weil sie unterspült wurden“, so der Naturvermittler.
Am Ende der Erlaufschlucht, direkt am Flussufer, befand sich früher ein Kriegsgefangenenlager. In der dortigen Schreibstube versah der junge Egon Schiele seinen Dienst.
„Die zerfallende Mühle“, eines seiner berühmtesten Werke, soll hier entstanden sein. Als Motiv diente dem Maler eine zerfallene Mühle in der Schlucht, die es tatsächlich gab.