Über viele Jahrhunderte waren die Grafen von Trautson die Herren von Falkenstein im Weinviertel. Sie bauten die Burg aus und unter ihrer Herrschaft wurde auch das Rathaus in seiner heutigen Form errichtet. Die Gemeinde ließ das Rathaus, das auch große Feuchtigkeitsschäden aufwies, umfassend renovieren. Nun zeigt sich die Fassade wieder im originalen Aussehen der Spätrenaissance. Auch innen wurde einiges adaptiert. Nun stehen mehr Amtsräume zur Verfügung. Bei den Renovierungsarbeiten wurde auch ein historisches Fenster freigelegt, das vermutlich noch aus der Zeit eines großes Brandes 1744 stammt. Teile des Rathauses wurden damals vom Feuer verschont.
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„NÖ heute“, 2.12.2020
Im Rathaus wurde auch eine Dauerausstellung über die Grafen von Falkenstein eingerichtet. Zu den herausragenden historischen Gestalten des Trautson-Geschlechts zählt Paul Sixtus von Trautson, der um 1600 die Burg Falkenstein ausbauen ließ. Er erhielt als Reichsgraf auch das Münzprivileg auf der Burg. Dort wurden die Trautsontaler hergestellt. Als geschickter Geschäftsmann mischte Paul Sixtus den Münzen aber billigeres Metall bei und erzeugte so eine künstliche Inflation.
Lehren aus Rom
Bischof Ernst Trautson erlebte in Rom, wo er studierte, die Fertigstellung des Petersplatzes. Bei der Vollendung der Pfarrkirche von Falkenstein ließ er sich davon inspirieren. Die Figuren von Christus und den zwölf Aposteln wurden an der Pfarrkirche angebracht – weil der Platz fehlte, nicht wie in Rom horizontal, sondern verteilt über die Fassade.
Ein weiteres architektonisches Kleinod bei der Kirche ist die Gruft der Nachfolger der Trautson in Falkenstein, der Freiherren von Bartenstein und Grafen von Vrints, in Strassburg und den Niederlanden verwurzelt. So finden sich heute noch viele architektonische Spuren der Herren von Falkenstein.