Hellster Stern Sirius
Walter Primik
Walter Primik
„Winterzeit“

Auf Entdeckungsreise im Sternenhimmel

Wann haben Sie zuletzt bewusst in den Sternenhimmel geschaut? Der Lockdown wäre eine gute Gelegenheit, sich Zeit dafür zu nehmen. Es lohnt sich: Am Nachthimmel gibt es faszinierende Sternenbilder zu entdecken. Eine Reise, für die Sie nur vor die Tür gehen müssen.

Wichtig für unsere Entdeckungsreise ist ein dunkler Ort ohne störende Beleuchtung. Sonst braucht man „nur das freie Auge“, sagt Gerhard Kermer, Vorsitzender des Vereines Antares Hobbyastronomen Niederösterreich, der die Sternwarte in Michelbach (Bezirk St. Pölten). Nützlich ist zudem ein Fernglas, falls Sie eines Zuhause haben. Dann geht es auch schon los.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 2.1.2020

Auf der Suche nach Orion

Orion heißt das erste Sternbild, das wir suchen. Wichtig ist der Blick nach Süden. „Orion ist ein sehr markantes Sternbild mit drei Gürtelsternen – oberhalb sind zwei Schultersterne und unterhalb sind zwei helle Fußsterne“, erklärt Kermer. Mit einem Fernglas kann man auch den Orionnebel sehen, der unterhalb der Gürtelsterne liegt. „Dort entstehen neue Sterne“, so Kermer. „Die jüngsten sind ungefähr 10.000 Jahre alt, die ältesten ungefähr 100.000 Jahre.“

Fotostrecke mit 13 Bildern

orion
Walter Primik
Als Erstes suchen wir das Sternenbild Orion am Himmel. Es ist hier etwa in der Mitte des Bildes zu sehen. Klicken Sie weiter, um zu sehen wonach Sie suchen müssen
orion
ORF
Das ist Orion. Erkennbar an den zwei Schultersternen oben, zwei Fußsternen unten und drei Gürtelsternen waagrecht in der Mitte. Unter den drei Sternen befindet sich der Orionnebel, wo neue Sterne entstehen
Orion
Walter Primik
Und so schaut Orion am Sternenhimmel aus. Wichtig ist beim Suchen unserer Sternbilder, dass Sie nach Süden schauen
Sternbild Plejaden
Franz Klauser
Die Plejaden sind ein sehr markantes Sternbild. Es handelt sich um viele Sternen auf einem Haufen
Gerhard Kermer und seine Ehefrau treffen Reporterin Pia Seiser bei der Sternwarte
ORF
Gerhard Kermer und seine Ehefrau trafen ORF NÖ-Reporterin Pia Seiser bei der Sternwarte in Michelbach. Warm angezogen, mit einem Tee und einem Fernglas ausgestattet, hat man alles, das man für eine Entdeckungsreise im Sternenhimmel benötigt
Hellster Stern Sirius
Walter Primik
Der hellste Stern am Himmel nennt sich Sirius
Gerhard Kermer, seine Ehefrau und Reporterin Pia Seiser schauen mit Fernglas in den Himmel
ORF
Mit einem Fernglas kann man die Himmelsobjekte noch genauer betrachten
Sternbild Stier
ORF
Auch der Stier ist derzeit am Himmel zu finden. Markant ist der rote Stern, quasi das Auge des Stieres
Vollmond
Walter Primik
Der Mond ist neben den Sternen auch spannend zu beobachten. Er verändert sich täglich …
Mondkrater
ORF
… und mit einem Fernglas sind die Krater des Mondes zu sehen
Sternenhimmel mit Sternbild Zwillinge
Franz Klauser
Links oben sehen sie das Sternbild Zwilling, zwei Sterne, die nah neben einander stehen. Am nächsten Foto ist es hervor gehoben
Sternenhimmel mit Sternbild Zwillinge
Franz Klauser
Das sind die Zwillinge. Die beiden Sterne heißen Castor und Pollux
sternenhimmel
Franz Klauser
Schauen Sie genau hin. Die meisten dieser Sternbilder kennen Sie jetzt schon. Können Sie sie erkennen?

Ist das Sternbild Orion einmal gefunden, können wir uns anhand dessen weiter am Sternenhimmel orientieren und den Stier suchen. „Der Stier steht rechts vom Orion, etwas oberhalb. Man kann sich vorstellen, dass hier ein dementsprechender Sternhaufen ist. Mitten darin steht ein roter Stern, das rote Auge des Stiers“, schildert Kermer. Am besten sucht man also einen roten Stern, um den Stier zu finden. Wenn man genau hinschaut, sieht man dann auch zwei Sterne, die die Hörner des Stieres bilden.

Bis zu 1.000 Sterne auf einem Haufen

Relativ einfach zu finden, sind die so genannten Plejaden – das ist ein heller Haufen voller Sterne. „Die Plejaden heißen auch das Siebengestirn. Das heißt, es sind sieben bis zehn Sterne, je nachdem wie dunkel der Himmel ist, zu sehen“, erklärt der Astronom. „Tatsächlich enthält er aber wesentlich mehr Sterne, bis zu 1.000. Die sind aber mit freiem Auge als auch mit Teleskop nicht mehr zu sehen.“

Ebenso markant wie die Plejaden ist auch der hellste Stern am Himmel. „Der hellste Stern steht links vom Orion, und zwar ist das Sirius in ungefähr 8,6 Lichtjahren Entfernung.“ Auch das Sternbild Zwilling ist derzeit am Nachthimmel zu finden. Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um zwei nah nebeneinanderstehende Sterne.

Sterne stehen in dieser Formation noch bis März

Neben den Sternen ist es auch der Mond Wert, einmal genauer hinzuschauen. Er sieht jeden Tag anders aus und „wenn man ein Fernglas nimmt, dann sieht man schon ab acht- bis zehnfacher Vergrößerung die Krater des Mondes“, erklärt Kermer.

Der Mond verändert sich täglich, die Sterne bleiben ein bisschen länger. So, wie sie jetzt stehen, sind sie noch etwa bis März zu beobachten. Dann verändert sich der Sternenhimmel wieder und bietet uns neue, spannende Formationen zum Entdecken.