Wichtig für unsere Entdeckungsreise ist ein dunkler Ort ohne störende Beleuchtung. Sonst braucht man „nur das freie Auge“, sagt Gerhard Kermer, Vorsitzender des Vereines Antares Hobbyastronomen Niederösterreich, der die Sternwarte in Michelbach (Bezirk St. Pölten). Nützlich ist zudem ein Fernglas, falls Sie eines Zuhause haben. Dann geht es auch schon los.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 2.1.2020
Auf der Suche nach Orion
Orion heißt das erste Sternbild, das wir suchen. Wichtig ist der Blick nach Süden. „Orion ist ein sehr markantes Sternbild mit drei Gürtelsternen – oberhalb sind zwei Schultersterne und unterhalb sind zwei helle Fußsterne“, erklärt Kermer. Mit einem Fernglas kann man auch den Orionnebel sehen, der unterhalb der Gürtelsterne liegt. „Dort entstehen neue Sterne“, so Kermer. „Die jüngsten sind ungefähr 10.000 Jahre alt, die ältesten ungefähr 100.000 Jahre.“
Ist das Sternbild Orion einmal gefunden, können wir uns anhand dessen weiter am Sternenhimmel orientieren und den Stier suchen. „Der Stier steht rechts vom Orion, etwas oberhalb. Man kann sich vorstellen, dass hier ein dementsprechender Sternhaufen ist. Mitten darin steht ein roter Stern, das rote Auge des Stiers“, schildert Kermer. Am besten sucht man also einen roten Stern, um den Stier zu finden. Wenn man genau hinschaut, sieht man dann auch zwei Sterne, die die Hörner des Stieres bilden.
Bis zu 1.000 Sterne auf einem Haufen
Relativ einfach zu finden, sind die so genannten Plejaden – das ist ein heller Haufen voller Sterne. „Die Plejaden heißen auch das Siebengestirn. Das heißt, es sind sieben bis zehn Sterne, je nachdem wie dunkel der Himmel ist, zu sehen“, erklärt der Astronom. „Tatsächlich enthält er aber wesentlich mehr Sterne, bis zu 1.000. Die sind aber mit freiem Auge als auch mit Teleskop nicht mehr zu sehen.“
Ebenso markant wie die Plejaden ist auch der hellste Stern am Himmel. „Der hellste Stern steht links vom Orion, und zwar ist das Sirius in ungefähr 8,6 Lichtjahren Entfernung.“ Auch das Sternbild Zwilling ist derzeit am Nachthimmel zu finden. Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um zwei nah nebeneinanderstehende Sterne.
Sterne stehen in dieser Formation noch bis März
Neben den Sternen ist es auch der Mond Wert, einmal genauer hinzuschauen. Er sieht jeden Tag anders aus und „wenn man ein Fernglas nimmt, dann sieht man schon ab acht- bis zehnfacher Vergrößerung die Krater des Mondes“, erklärt Kermer.
Der Mond verändert sich täglich, die Sterne bleiben ein bisschen länger. So, wie sie jetzt stehen, sind sie noch etwa bis März zu beobachten. Dann verändert sich der Sternenhimmel wieder und bietet uns neue, spannende Formationen zum Entdecken.