Je bunter und frischer desto besser – das ist die Basis der Jungbrunnenküche. Denn Obst und Gemüse, Nüsse und Samen, manche Getreidesorten und Hülsenfrüchte, bestimmte Fleisch- und Fischsorten sowie Milchprodukte und Gewürze können dem Körper wichtige Wirksubstanzen zuführen. Sie können etwa den Reinigungsprozess der Körperzellen unterstützen – dieser Prozess wird auch Autophagie genannt.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 18.01.2021
„Autophagie setzt sich aus zwei Wörtern zusammen, „autos“ und „phagos“, das heißt Selbstfressen. Das heißt jetzt aber nicht, dass wir uns selbst auffressen, sondern dass im Körper, in den Zellen, einfach nur die Stoffe wiederverwertet und abgebaut werden, die nicht mehr dienlich sind, die alt sind, nicht mehr funktionstüchtig sind“, so die Ernährungswissenschafterin und Buchautorin Margit Fensl aus Wienerherberg (Bezirk Bruck/Leitha).

Zu den Lebensmitteln, die die Zellreinigung fördern, gehören etwa Pilze, Spinat, Äpfel, Kichererbsen oder gereifter Käse. Besonders viel davon ist in Tempeh enthalten, der ähnlich wie Tofu aus Sojabohnen hergestellt wird. „Nur wird beim Tempeh die ganze Sojabohne verwendet, und er wird fermentiert. Er wird mit Schimmelpilzen fermentiert, das ist vergleichbar mit Camembert, durch diese Fermentation werden auch Stoffe frei, die besonders gesundheitsfördernd sind“, so Fensl. Generell sind fermentierte Lebensmittel, dazu zählen auch Joghurt, Sauerkraut oder Sauerteigbrot, sehr gesund.

Andere Lebensmittel wie Trauben, Beeren, Tomaten, roten Rüben, Rotkraut oder Erdnüsse wiederrum können die Enzyme, die sogenannten Sirtuine, aktivieren. Sie bilden eine Art Überwachungsnetzwerk.
„Die Jungbrunnen-Küche“
Margit Fensl, P.A. Straubinger, Nathalie Karré
160 Seiten, Kneipp Verlag
„Wenn der Körper Stress hat, wenn er im Notprogramm läuft, dann beginnen die Sirtuine, den Körper zu unterstützten. Sie reparieren die Zellen“, erklärt Fensl. Und schließlich gibt es Lebensmittel die sogenannte Zombie-Zellen abbauen. Das sind laut Fensl Zellen, die Entzündungen im Körper bewirken können, und unter anderem stille, chronische Entzündungen begünstigen. Abgebaut werden sie durch sogenannte senolytisch wirkende Stoffe die zum Beispiel in Kapern, Liebstöckel, Zwiebel, aber auch in Heidelbeeren, Trauben und Zitrusfrüchten enthalten sind.

Rezept für „Gewürz-Tempeh“
Mengen für 1 Person
Zutaten:
- 200g Hokkaido-Kürbis oder 70g Tomaten, gewürfelt
- 90g Tempeh, gewürfelt
- 70g Karfiol
- 1 EL Garam-Masala-Gewürz
- 1 EL Kokosöl
- 1 kleines Stück Ingwer, gehackt
- 1 Knochblauchzehe, gehackt
- 1/4 Tl Kurkurma
- 1/4 Tl Chillipulver
- 100ml Kokosmilch
- Pfeffer, Salz nach Geschmack
Für das Salatbett:
- 30g Blattspinat
- 50g Rotkraut, in Streifen
- 2 Tl Leinöl
Zubereitung:
Kürbis in wenig Wasser weich kochen und pürieren. Im Sommer frische Tomaten roh pürieren. Karfiol in kleine Röschen teilen. Tempeh und Karfiol in einer Schüssel mit Garam Masala mischen. In einer Pfanne mit Kokosöl Ingwer, Knoblauch, Kurkuma und Chilli mit Tempeh und Karfiol leicht anbraten. Pürierten Kürbis oder Tomaten dazugeben. Kokosmilch, Salz und Pfeffer unterrühren. Etwa 15 Minuten fertig garen. Spinat und Rotkraut auf Teller mit Leinöl beträufeln, Tempeh-Gemüse-Mischung darauf anrichten.