Schaffell-Schuhe
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Gesundheit

Ätherische Öle gegen kalte Füße

Als „typisches Frauenproblem“ werden kalte Füße gerne bezeichnet. Frauen haben tatsächlich einen geringeren Energieumsatz und kühlen daher schneller aus, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling und verrät, was man gegen kalte Füße tun kann.

„Nach einem Spaziergang an einem feuchtkalten Wintertag oder langem Stehen im Freien können die Füße schon mal Hilfe zur Erwärmung brauchen: gönnen Sie sich ein regenerierendes Fußbad und eine richtige Fußpflege. Dazu brauchen Sie angenehm warmes Wasser, ätherische Öle, Honig oder Obers oder Meersalz als Trägerstoff, ein Handtuch, eine Fußcreme sowie Zeit, eine Tasse Tee oder Suppe“, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling aus St. Pölten. In Honig, Obers oder Milch – können ätherische Öle tropfenweise eingesetzt – aufgelöst oder auf Meersalz aufgetropft werden, damit die Öle sich im Wasser gut lösen.

Zitrone, Thymian und Eukalyptus können helfen

  • Belebendes Rosmarinöl und erfrischendes Zitronenöl
  • Thymianöl mit seiner keimtötenden Wirkung gegen Bakterien und Pilzen
  • Eukalyptus und Latschenkiefer oder das milde Cajeputöl, das auch für Kinder geeignet ist
  • Orange, Bergamotte und Limette zur Entspannung und zum Auftanken, auch für Kinder kraftspendend
  • Lavendel und Melisse zur Harmonisierung, besonders abends schlaffördernd
  • Arnika und Eukalyptus nach intensiver Bewegung, für Sportler, auch als Zusatz zu Massageölen im Anschluss geeignet. ==

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 3.2.2021

„Ätherische Öle wirken auf das limbische System in Gehirn, das unsere Gefühlswelt steuert und Reaktionen auf den Körper auslösen kann – gerne helfen wir Ihnen bei der Auswahl“, so die Apothekerin. So könne auch Moor verwendet werden, „als Zusatz, enthält Mineralstoffe und Wirkstoffe von 350 verschiedenen Kräutern und Pflanzen, die wärmen und entspannen, und dank der enthaltenen Huminsäure entzündungshemmend wirken.“ Was Kneipp-Anwendungen betrifft, so rät Zöchling: „Abwechselnd warm (beginnen) und kalt (beenden), das bringt den gesamten Kreislauf in Schwung: durch den Wärme- und Kältereiz werden die Gefäße trainiert, die Durchblutung angekurbelt.“

Apothekerin: „Füße immer gründlich abtrocknen“

Nach dem Bad sollten die Füße gründlich abgetrocknet werden, auch zwischen den Zehen, damit ein Fußpilz keine Chancen habe. Fußcremen dienen der Pflege, da die Haut an den Füßen wenig Talgdrüsen besitzt und schnell trocken und spröde werden kann:

  • Für Diabetiker gibt’s Fußcremen mit Silber, das antibakteriell wirkt
  • Mandelöl mit erfrischendem Menthol für alle, die es eilig haben, weil es schnell einzieht und pflegt
  • Für Sportler gibt’s Fußcremen mit feuchtigkeitsspendendem Urea/Harnstoff: wird in der Pharmazie als Keratolytikum zur Erweichung der Haut eingesetzt;
  • mit pflegendem Jojobaöl mit Provitamin A und Vitamin E, wird nicht ranzig, weil es ein Wachs ist und kein fettes Öl, schützt lange vor Austrocknung der Haut ohne schmierigen Film, besonders Ferse und Ballen
  • Mit Panthenol und Ringelblume – bekannt aus den Wund- und Heilsalben, damit die Haut nicht juckt Auch für die Schuhe und Stiefeln gibt es einen Desinfektionsspray mit ätherischen Ölen wie Thymianöl, Salbeiöl und Zitronenöl.
Füße
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Urlaub und Erholung für die Füße in der kalten Jahreszeit: Die Apothekerin empfiehlt die Verwendung einer Fußcreme

Fußcreme gegen spröde Haut

„Eine individuelle Mischung können Sie selber machen oder in der Apotheke herstellen lassen: sie ist auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt, in der richtigen Dosierung, frisch zubereitet“, so Zöchling. Fußcreme bei trockenen, rissigen Füßen, auch um Fußpilz vorzubeugen:

  • 10 T Urea
  • 3 T Dexpanthenol
  • 2 T Jojobaöl
  • 80 T Eucerin mit Wasser
  • 3 Tr. aether. Zitronenmelissen-Öl

Außerdem würden sich die Füße über eine gute Massage freuen, ist die Apothekerin überzeugt. „Das fördert die Durchblutung, lockert Verspannungen – laut TCM sind ja viele Akupunkturpunkte auf der Fußsohle, welche auf den ganzen Körper eine positive Auswirkung haben können. Mit dem Daumen oder der ganzen Hand die Fußsohle in gleichmäßigen kreisenden Bewegungen massieren, das fördert die Durchblutung und sorgt für ein wohlig warmes Gefühl. Zum Abschluss noch eine Fußgymnastik: Zehen spreizen, die Zehenzwischenräume „Schwimmhäute“ leicht massieren -entgiftet durch Anregung des Lymphflusses, dann abwechselnd auf Ferse und Zehen wippen.“

Körper braucht Wärme für den Stoffwechsel

„Kalte Füße können aber auch ein Zeichen für Durchblutungsstörungen des Körpers sein – Kribbeln, Ameisenlaufen, Wadenkrämpfe – wichtig ist hier viel Bewegung an der frischen Luft, Ernährung mit Obst und Gemüse wegen der Antioxidantien als Gefäßschutz und Stärkung des Immunsystems. Auch mit einfachen Gewürzen und Speisen kann die Körpertemperatur wieder reguliert werden: Rosmarin, Thymian, Ingwer, Zimt und Gewürznelken – darum enthalten ja unsere Bäckereien, Tees und Weihnachtsessen häufig diese Gewürze. Unser Körper braucht die Wärme für den Stoffwechsel wie Verdauung, Aufnahme und Verarbeitung der Nahrung und Ausscheidung – davon abhängig sind Hunger, Durst und die Körpertemperatur. Ausreichend trinken ist für die Wärmeregulierung der Nieren und die Durchblutung lebensnotwendig“, so die Apothekerin Ulrike Zöchling.