Herta Zuber  und Monika Nemetz-Roither mit einer Decke
ORF / Birgfellner
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Soziales

„Wollweiber“ häkeln für den guten Zweck

Im Wienerwald haben sich Frauen zu den „Wollweibern“ zusammengetan, die Patchwork-Decken für Bedürftige anfertigen. Auf ihrer Homepage kann man Menschen nominieren, denen die Decken Freude bereiten, und sich selbst als „Wollweib“ melden.

„Begonnen hat alles mit dem ersten Lockdown“, sagt Monika Nemetz-Roither aus Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten). „Wir haben gesagt, wir machen etwas Sinnvolles daraus, Jammern ist nicht unsere Devise und so sind die Wollweiber entstanden“, so die gebürtige Oberösterreicherin. Das große Ziel war es, möglichst viele Frauen, die in ihrer Freizeit gerne häkeln, dazu zu bringen, Einzelteile für Kuscheldecken anzufertigen. Auch Herta Zuber aus Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten) zählt zu den Gründungsmitgliedern: „Die einzige Vorgabe ist, dass jedes Fleckerl 14 mal 14 Zentimeter groß ist, also quadratisch. Ansonsten kann sich jedes Mitglied kreativ ausleben. Jedes Muster und jede Farbe sind herzlich willkommen“, so Zuber.

Vom Einzelteil zum Gesamtkunstwerk

35 Frauen unterstützen mittlerweile das Projekt „Die Wollweiber“. Anfangs nur im Wienerwald zuhause, findet man mittlerweile auch in anderen Landesteilen und Nachbarbundesländern Unterstützerinnen. Bei Monika Nemetz-Roither werden die Einzelteile – liebevoll „Fleckerl“ genannt – dann zusammengefügt: „Wir haben pro Decke 117 solcher Fleckerl. Die fünfte Decke ist gerade am Fertigwerden, mit Zusammenhäkeln und Fäden Vernähen“, erzählt Nemetz-Roither.

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Decke der „Wollweiber“
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Die Initiative „Wollweiber“ wurde während des ersten Lockdowns gegründet
Monika Nemetz-Roither häkelt
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Initiatorin Monika Nemetz-Roither wollte „etwas Sinnvolles“ aus diesem Lockdown machen
Herta Zuber häkelt
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Auch Herta Zuber zählt zu den Gründungsmitgliedern der „Wollweiber“
Decke der „Wollweiber“
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Die einzige Vorgabe für alle, die mitmachen wollen, ist, dass jedes Fleckerl 14 mal 14 Zentimeter groß sein muss
Decke der „Wollweiber“
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Die Decken werden an Bedürftige gespendet
Herta Zuber  und Monika Nemetz-Roither mit einer Decke
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Auf der Homepage der Initiative kann man Menschen nominieren, die sich über eine Decke freuen würden, und findet auch selbst Infos zum Mitmachen

Bei der Zusammensetzung achte man vor allem darauf, dass jede Decke Geborgenheit und Herzenswärme ausstrahlt, sagt Herta Zuber: „In der Mitte wollen wir immer einen Eyecatcher, und dann versuchen wir, die anderen Teile immer sternförmig in den verschiedensten Farben zusammenzustellen, denn es soll eine fröhliche Decke werden“.

Decken, die glücklich machen

Die ersten drei Decken bekamen Kinder mit Behinderung geschenkt, die im Lichtblickhof in St. Pölten-Pyhra in Therapie sind. Über die vierte Decke freut sich ein schwerkrankes Mädchen aus Oberösterreich, das erst zu Weihnachten im Spital eine Transplantation überlebt hatte. Und so sollen auch weitere Decken an Menschen gegeben werden, die ganz besonders bedürftig nach Geborgenheit sind, so die Organisatorinnen der „Wollweiber“.

Sendungshinweis

„Guten Morgen NÖ“, 18.2.2021

Auf ihrer Website gibt es die Möglichkeit, solche Menschen für ein kuscheliges Geschenk zu nominieren. Außerdem kann man sich dort auch als neues „Wollweib“ anmelden. Denn zusätzliche Unterstützung sei immer willkommen, sind sich Herta Zuber und Monika Nemetz-Roither einig: „Wir freuen uns über jede Hilfe. Ob beim Häkeln oder auch in Form einer Wollspende“, so die beiden Frauen. Und auch Herren sind im Kreis der „Wollweiber“ gerne gesehen: „Wir würden uns natürlich freuen, wenn sich Männer anschließen, die ein bisschen Ahnung vom Häkeln haben“, so der Tenor.