„Nahaufnahme“

Abt Szypulski: Trotz Krise „Fest der Freude“

Abt Johannes Maria Szypulski vom Stift Zwettl war am Ostersonntag zu Gast in der „Nahaufnahme“ auf Radio Niederösterreich . Er sprach über die Bedeutung des Osterfestes in Zeiten der Pandemie und betonte, dass es trotz Pandemie ein Fest der Freude sei.

Der Abt und Stiftspfarrer des Zisterzienserstiftes Zwettl, Johannes Maria Szypulski, betont im Gespräch mit Alice Herzog in der Radio Niederösterreich „Nahaufnahme“, dass er das Osterfest 2021 trotz Pandemie als Fest der Freude sehe: „Ostern sagt uns, dass das Leben siegreich ist und nicht der Tod. Alle Schwierigkeiten, wie diese Pandemie, sind zu überwinden. Das hat uns Jesus gelehrt, weil er eigentlich der Sieger ist.“

Seine Berufung, einmal Priester zu werden, habe er bereits sehr früh verspürt, erzählt Szypulski: „In der Schule haben sie mich schon Pfarrer genannt und ich durfte bereits vor meiner Erstkommunion als Ministrant tätig sein.“

Religiosität entstammt der Familie

Bereits seine Geburtsstunde war ein Ringen zwischen Leben und Tod, zumal er leblos zur Welt gekommen war und nur durch die beherzten Wiederbelebungsversuche einer anwesenden Krankenschwester wieder zu atmen begann. Die Religiosität entstamme seiner Familie. Nach dem Priesterseminar im polnischen Plock wurde ihm aus gesundheitlichen Gründen die Priesterweihe verwehrt.

Abt Johannes Maria Szypulski
ORF
Abt Johannes Maria Szypulski zu Gast in der „Nahaufnahme“

Erst in Österreich konnte der 65-jährige Geistliche seine Berufung leben. 1982 begann er das Noviziat im Stift Zwettl. Drei Jahre später folgte die Priesterweihe. Nach Jahren als Präfekt der Sängerknaben des Stifts war Szypulski 25 Jahre lang im Weinviertel in der Pfarrseelsorge tätig. „Im Weinviertel habe ich mein Herz verloren“, so der heutige Abt des Stiftes Zwettl im persönlichen Interview.

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 4.4.2021

„Menschliche Schäden werden groß sein“

In der „Nahaufnahme“ erzählt Szypulski zudem über seine Erfahrungen in der Seelsorge während der Pandemie. „Die menschlichen Schäden werden groß sein sowie die Entfremdung von den Menschen und von der Kirche. Es wird wohl eine besondere Missionstätigkeit notwendig sein, um den Menschen wieder die Wichtigkeit des Glaubens zu vermitteln.“

Auf der anderen Seite gebe es auch viele, die sich gerade jetzt dem Glauben zuwenden, so Szypulski. „Es gibt ja das alte Sprichwort: ,Not lehrt beten’“, so der Abt, der bereits einmal einen schweren Autounfall überlebte. „Mein zweiter Geburtstag“, so Szypulski.