Jack-Russel-Terrier an der Leine
dpa/dpaweb/dpa/Maurizio Gambarini
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Tiere

Durch die Pandemie auf den Hund gekommen

Die Pandemiezeit hat einen Hundeboom ausgelöst. In den Hundeschulen hat sich die Zahl der Teilnehmer zum Teil verdoppelt, sagt Yvonne Adler, Hundetrainerin aus Wienerwald (Bezirk Mödling). Sie rät, die Wahl des Vierbeiners keineswegs dem Zufall zu überlassen.

„Die Anschaffung eines Hundes sollte sehr gut überlegt sein. Schließlich handelt es sich um ein Familienmitglied, das zehn bis 15 Jahre unser Leben begleiten wird. Und da ist die richtige Vorauswahl wirklich enorm wichtig“, so Yvonne Adler, die unter anderem als Trainerin, Tierpsychologin und beeidete sowie gerichtlich zertifizierte Sachverständige für Hunde tätig ist.

Eine zentrale Rolle bei der Auswahl spielen die Fragen, wie viel Platz man zu Hause hat, ob man den Hund eventuell auch in die Arbeit mitnehmen kann und wie groß der eigene Bewegungsdrang ist. Wer sich darüber schon im Vorfeld Gedanken macht, erspare sich und seinem künftigen Vierbeiner später manche Enttäuschung, so Adler.

Golden Retriever in einer Frühlingswiese
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Der Golden Retriever gehört zu den beliebtesten Hunderassen

Die schwierige Suche nach dem „perfekten“ Hund

Als idealer Familienhund werden immer wieder der Golden Retriever sowie der Labrador und der Beagle genannt, aber auch der Berner Sennenhund. Das allein sei aber noch keine Garantie, erklärt die Expertin, denn den „perfekten“ Hund würde es nicht geben, sagt Yvonne Adler. Im vor Kurzem erschienenen Buch „Hunderassen“ (Franckh-Kosmos Verlag) erläutert die Niederösterreicherin gemeinsam mit Udo Gansloßer und Gudrun Braun die Besonderheiten der einzelnen Rassen sowie deren Auswirkungen auf das Zusammenleben mit Menschen.

Sendungshinweis

„Guten Morgen NÖ“, 20.4.2021

„Wichtig ist beispielsweise, zu wissen, dass kleinere Hunde oft leichter erregbar sind als größere Hunde“, erklärt Adler. Aber auch, dass mit konsequentem Training selbst impulsivere, bellfreudige Hunde – wie der Spitz – lernen können, ihr Verhalten zu ändern.

Die Hunderassen und ihre Besonderheiten

„Sportlichere Menschen können eine große Freude mit Terriern haben, die sehr bewegungsfreudig sind. Man muss sich vorher aber auch bewusst machen, dass diese Hunde meist sehr eigenständig sind und auch eine hohe jagdliche Ambition mitbringen“, erklärt die Hundeexpertin.

Immer öfter wenden sich derzeit auch Senioren an sie, die noch unerfahren mit der Haltung von Vierbeinern sind. Die Sehnsucht nach einem eigenen Hund kennt eben keine Altersgrenzen. „Der gemütliche Lhasa Apso kann gerade für ruhigere Menschen ein toller Hund sein. Man muss sich aber auch wiederum bewusst sein, dass die Fellpflege einen mitunter großen Aufwand mit sich bringt“, so Yvonne Adler. Eines von vielen Beispielen, das zeigt, wie wichtig es ist, sich vor der Anschaffung mit den Besonderheiten der jeweiligen Hunderasse und auch den eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.