Narbe an der Schulter
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Gesundheit

Öle und Silikon für Narbenpflege

Narben sind für viele ein wichtiges Thema. Während sich kleine oberflächliche Wunden schnell selbst verschließen, schaut das nach Operationen oder tieferen Wunden oftmals anders aus. Apothekerin Ulrike Zöchling weiß, worauf es bei der Narbenpflege ankommt.

„Wenn sich eine Narbe bildet, ist die Wundheilung abgeschlossen, dann beginnt die Narbenreifung: Es kommt zum Umbau des Gewebes, ein Ersatzgewebe entsteht, die Blutgefäße nehmen ab und die Narbe wird heller, außerdem fehlen Haare, Schweißdrüsen und Pigmentbildner. Egal ob Schürfwunden, Schnitt- oder Platzwunden, Verbrennungen, Operationen (z.B. auch nach Kaiserschnitt): sobald die Wunde geschlossen ist beziehungsweise nach dem Ziehen der Nähte oder etwa 14 Tage nach einer Operation kann mit der Narbenpflege begonnen werden“, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling.

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„Radio NÖ am Vormittag“, 21.4.2021

Selber könne man dazu beitragen, dass die Narbe flacher und weicher werde, dass Spannung und Juckreiz nachlassen, so Zöchling. „Kleine oberflächliche Wunden heilen meist schnell und ohne Komplikationen, größere Verluste von gesundem Gewebe brauchen viel Pflege und Zuwendung“. Dazu würden etwa regelmäßige Massagen zählen. Man sollte auf Geschmeidigkeit achten und darauf, dass wenig Zug auf dieser Stelle lastet, jedoch leichter Druck beim Einmassieren, so Zöchling. Auch der Schutz vor UV-Strahlung könne die Narbenentwicklung positiv beeinflussen.

Wie schaut eine Narbenpflege aus?

Es gibt Wundpflegecremes mit

  • Panthenol oder Dexpanthenol (bekannt aus Wundsalben und Wundcremen, bindet Wasser in der Haut und unterstützt das Feuchtigkeitsgleichgewicht)
  • Heparin (wirkt durchblutungsfördernd und steigert die Wasserbindung im Narbengewebe)
  • Zwiebelextrakten (entzündungshemmend und bakterizid)
  • Allantoin (juckreizlindernd und penetrationsfördernd für andere Wirkstoffe, enthalten in Beinwell, Rosskastanie, Weizenkeimlingen).

"Diese Pflegecremen sollten ein bis drei Mal täglich von innen nach außen in kreisenden Bewegungen mit leichtem Druck, aber ohne Zug, mindestens eine bis drei Minuten, über mehrere Wochen bis Monate einmassiert werden. Sie bilden einen fast unsichtbaren Film, der die empfindliche Narbe schützt. Ein Massage-Roller fördert den Abbau von Kollagenfasern in älteren Narben und verbessert so das Narbenbild.

Silikone und Öle für „konsequente Anwendung“

Es gibt Silikon als Gel, Spray, Pflaster oder Folie: diese werden für zwölf Stunden täglich auf der Narbe belassen, sagt Zöchling. „Silikon bildet einen Film auf der Haut und schützt so vor Austrocknung; das erzeugt einen sog. Okklusionseffekt, eine Durchfeuchtung der Haut.“

„Es gibt Öle wie Johanniskraut (von Hebammen nach einem Kaiserschnitt angeraten), Wildrosenöl (bekannt aus der Antifaltenpflege), Hagebuttenkernöl; auch die ätherischen Öle Geranium, Immortelle und Lavendel können die Regeneration der Zellen stimulieren. Öle sind geeignet für bereits vorhandene und für frische Narben, sie machen das neue Gewebe geschmeidig und belastungsfähig, und sorgen für eine feinere Hautstruktur, wenn Sie es drei Mal täglich leicht einmassieren. Schon im alten Ägypten verwendete man Öle (und Honig) zur Wundbehandlung“, so die Apothekerin. Eine konsequente Anwendung dieser verschiedenen Methoden sei Voraussetzung für den Behandlungserfolg. Aus der Ganzheitsmedizin seien detaillierte Kenntnisse über die komplexen Heilungsprozesse wie Narbenentstörung mit Akupunktur, Akupressur, Neurobiologie, Akupunktmassage, Narbenentstörung nach und mit TCM, Osteopathie, Narben als Energieblockaden bzw. Störfelder und somit als Ursache von Krankheiten bekannt, so Zöchling.