Golfbälle und Golfschläger, Sujet
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„La Vita“

Golf: Training für Herz und Hirn

Lange Zeit galt Golf als elitärer Sport, heutzutage ist der Zugang durch Tageskarten und Einsteigerkurse deutlich leichter. Trainiert wird nicht nur die Kondition, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit.

Golfprofi und -lehrer Ben Collier ist in der Heimat des Golf in Schottland aufgewachsen und spielt seit seiner Kindheit. Für ihn ist das Aufwärmen und Dehnen der Muskeln wie auch bei vielen anderen Sportarten essentiell.

„Viele denken, dass es reicht Bälle auf der Driving Range zu schlagen, um sich aufzuwärmen. Aber mit den richtigen Übungen können wir die Blutzirkulation anregen und die Muskeln dehnen. Das wäre besser, bevor man mit dem Schlagen von Bällen beginnt. Denn sonst macht man auf der Driving Range Fehler und betritt frustriert den Golfplatz“, warnt der Golfprofi.

Richtiges Aufwärmen erspart Frust

Gut aufgewärmt hat man die besten Voraussetzungen für die Driving Range, den Übungsplatz. Zuerst wird mit dem sogenannten Tee geübt, einem kleinen Stift, der in den Boden gesteckt wird und als Auflagefläche für den Ball dient. Sitzt der Bewegungsablauf, wird mit dem Golfball geschlagen. Dann geht es auf den eigentlichen Golfplatz. Bis zu zehn Kilometer legt man bei einer Golfrunde zurück, das kann drei bis fünf Stunden dauern. Und das tut Köper und Seele gut.

NÖ heute Fitnessexperte Lukas Leeb trainiert mit Trainer Golf auf der Driving Range
Andreas Kotzmann
Ben Collier (l.) und Lukas Leeb beim Golfunterricht auf der Driving Range im Golfclub St. Pölten

„In erster Linie kann man dem Alltag entfliehen. Man ist in der Natur an der frischen Luft. Je nach Kurs, je nach Länge, je nach Gegebenheiten legt man doch ganz schöne Strecken zurück. Das heißt die Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur wird beansprucht. Das ist auch gut fürs Herz-Kreislauf-System. Und die Konzentrationsfähigkeit beim Golfspielen wird auch sehr gefördert“, so Fitnessexperte Lukas Leeb, für den Golf ein ungewöhnliches, aber gutes Fitnesstraining darstellt.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 17.5.2021

Die Schlagbewegung sorgt allerdings auch für eine einseitige Belastung des Körpers, gefordert ist da vor allem der Rücken. „Menschen, die häufig spielen, sollten ein zusätzliches Krafttraining machen. Aber für Anfänger reicht es vollkommen, einfach einmal zu starten,“ empfiehlt Lukas Leeb.

„Man muss viel üben, um besser zu werden“

Die Platzreife kann man in wenigen Kurs-Stunden erlangen. Doch abseits des Golfunterrichts bedarf es auch einer gewissen Motivation und Eigeninitiative für ein Erfolgserlebnis. „Man muss viel üben, um beim Spielen besser zu werden. Aber das Spiel ist fair. Es macht nichts aus, egal ob man der beste oder schlechteste Spieler der Welt ist. Denn zum Ausgleich gibt es das Handycap-System. So können die Besten und Schlechtesten, die Ältesten und Jüngsten ein faires Spiel spielen“, so Ben Collier.