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Gesundheit

Rosenwurz, die „Anti-Stress-Pflanze“

Alte Heilpflanzen erfreuen sich großer Beliebtheit, dazu zählt auch der Rosenwurz. Apotheker Gilbert Zinsler kennt die Pflanze auch als „Anti-Stress-Pflanze“ und verrät woher die Pflanze kommt und wie sie wirkt.

Rosenwurz: Was ist das und woher kommt die Pflanze?

"Rosenwurz stammt aus der Wurzel einer Pflanze (Rhodiola rosea), die in Felsspalten in Hochebenen und an Meeresklippen in Europa (z.B. Schweden, Finnland), Sibirien, Nordamerika, Großbritannien und im Himalaya wächst. Die geschnittene Wurzel duftet nach Rosenblüten, daher der Name – Sie gehört botanisch gesehen aber nicht zu den Rosengewächsen. Bereits die Wikinger sollen die Rosenwurz gerne eingesetzt haben, um sich für einen Kampf zu stärken und die Ausdauer zu verbessern.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 12.5.2021

In der Volksmedizin der Russen und Skandinavier und in der TCM wird der Rosenwurz seit jeher eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Einen wahren Hype erlebten Rosenwurz-Extrakte in den 1960er Jahren als Wissenschaftler in der ehemaligen Sowjetunion sich mit der Untersuchung der Rosenwurz beschäftigten. Doch die Ergebnisse blieben in der westlichen Welt zunächst weitestgehend unbekannt. Rosenwurz-Extrakte wurden unter anderem auch von russischen Kosmonauten verwendet, um die extrem fordernden Bedingungen im All besser zu bewältigen", sagt Zinsler.

Wie wirkt Rosenwurz gegen Stress?

„Rosenwurz hat eine adaptogene Wirkung. Darunter versteht man, dass die Pflanze bei Stress die Anpassungsfähigkeit des Körpers erhöht. Es hilft bei anhaltender Stressbelastung. Denn typische stressbedingte Beschwerden wie Müdigkeit und Erschöpfung werden gelindert und die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit wieder erhöht. In Laborexperimenten konnte gezeigt werden, dass sich diese Extrakte positiv auf den Energiestoffwechsel auswirken und die in stressigen Phasen, die erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen normalisieren. Kurz gesagt, unterstützt Rosenwurz unseren Körper dabei, mit Stress umzugehen und reduziert die geistigen und körperlichen Symptome von Stress. Weiters wird die Konzentration-, und Leistungsfähigkeit erhöht, und Rosenwurz wirkt als Energie-Booster. Auch bei Depressionen soll sie stimmungsaufbauend wirken und bei Schlafproblemen helfen. Ebenso ist Rosenwurz antioxidativ und schützt so die Zellen“, so der Apotheker.

Wem hilft Rosenwurz?

Rosenwurz kann vielen Menschen helfen, die unter anhaltenden Stressbelastungen leiden. Beispielswiese solchen, die familiär oder beruflich sehr eingespannt sind. Jetzt die Corona-Pandemie kann hier Stress verstärken. Work-at-home, Kinder und Familie, oder zu pflegende Angehörige kann die Belastung zusätzlich verstärken. Andauernder Stress wenn er zu Beschwerden führt, ist das Anwendungsgebiet von Rosenwurz. Studien bei Prüfungsstress von Studenten zeigten ebenso gute Erfolge, wie bei Schichtarbeitern verhinderte Rosenwurz eine Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit wegen Ermüdung. Bei Sportlern, unterstützt es den Körper aber nicht nur dabei, mehr körperliche Energie zur Verfügung zu stellen, sondern es hilft auch, das Muskelgewebe während des Trainings zu schützen. Natürlich ist aber das große Thema Burnout eines der wichtigsten Anwendungsgebiete aufgrund des energiesteigernden Effektes."

Wie kann man Rosenwurz anwenden?

„Rosenwurz gibt es in Österreich als Medikament mit nachgewiesener Wirkung in kontrollierten Inhaltsstoffen. Es gibt aber auch zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel – besonders im Internet – wo diese Qualität nicht garantiert ist. Wer sich mit Rosenwurz natürlich gegen Stress schützen möchte und dafür ein sicheres, wirksames und verträgliches Präparat wählen will, sollte in der Apotheke nach einem pflanzlichen Arzneimittel mit einem Spezialextrakt aus Rhodiola rosea fragen. Als Medikament gibt es Rosenwurz in Tabletten.

Die übliche Dosis für Erwachsene ab 18 Jahren beträgt eine Filmtablette morgens und mittags, jeweils eine halbe Stunde vor dem Essen. Rosenwurz sollte nicht abends eingenommen werden. Wenn das Produkt abends eingenommen wird, könnte dies zu Einschlafschwierigkeiten führen. Diese Produkte können kurmäßig über mehrere Wochen eingenommen werden. In den Gebrauchsinformationen von pflanzlichen Arzneimitteln mit Rosenwurz-Extrakten befindet sich ein Warnhinweis, dass bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion die Einnahme nicht empfohlen wird.“