„Nahaufnahme“

Maite Kelly: „Bin ein Sommernachtskind“

Maite Kelly ist derzeit eine der erfolgreichsten Sängerinnen im deutschsprachigen Raum. In der „Nahaufnahme“ am Sonntag erzählt sie über ihre besondere Beziehung zu Österreich sowie über ihr Leben als alleinerziehende Mutter und als „Sommernachtskind“.

Seit Kindheitstagen steht Maite Kelly auf der Bühne. „Die Bühne war die Arbeit und unter der Bühne habe ich gekocht und Brot gebacken“, erzählt sie über ihre gemeinsamen Jahre mit der eigenen Familie, der erfolgreichen Folk-Pop-Formation „The Kelly Family“ in den 1990er-Jahren. Maite ist das elfte und damit zweitjüngste Kind der Familie. Sie ist mit der Musik aufgewachsen.

Nach dieser Phase baute sie sich selbst eine Solokarriere auf. Zunächst hatte sie noch ihren Highschool-Abschluss nachgeholt, danach war sie schließlich auch im Musicalfach erfolgreich. Zum Schlager sei sie gekommen, als sie Lieder für Roland Kaiser schrieb, erzählt sie in der „Nahaufnahme“: „Ich kann Folklore, meine Liebe zu Sinnlichkeit und Drama ausleben, aber ich kann auch dazu tanzen. Nirgendwo kannst Du Menschen so verbinden wie im Schlager“, so Kelly: „Der Schlager hat mich gefunden und nach Hause gebracht.“

Besondere Nähe zu Österreich

Für eine Fernsehshow verbringt sie derzeit einige Tage in Niederösterreich. Eine ganz besondere Nähe verbinde sie mit Österreich, erzählt Maite Kelly im persönlichen Gespräch. „Die Österreicher verstehen mich einfach, sie lieben mein Drama, hier darf es einfach ein bisschen mehr sein.“ Auch ihre Urlaube verbringt Maite Kelly gerne mit ihren drei Töchtern in Österreich, die sie aber gänzlich von der Öffentlichkeit fernhält. „Ruhm ist Gift für die Seele, das glaube ich tatsächlich“, so Kelly, der es immer um den künstlerischen Anspruch geht, wenn es um Musik geht.

Maite Kelly im Gespräch mit Alice Herzog
ORF
Maite Kelly (r.) im Gespräch mit Alice Herzog

Während der Zeit des Lockdowns schrieb sie fast 50 neue Lieder, zwölf davon sind auf dem neuen Album „Einfach Hello“ zu finden. „Ich hatte zu Beginn der Pandemie Angst“, gesteht sie, aber „eine Künstlerin, die keine Angst vor dem Schmerz hat, wird auch nie den Mut haben, laut lachen zu können.“

Ein Leben mit Höhen und Tiefen

In der „Nahaufnahme“ erzählt sie auch von ihrem Leben als alleinerziehende Mutter von drei Töchtern, von lauen Sommerabenden mit Freunden und Familie im eigenen Garten und von den vielen Vögeln, die sich rund um ihr Gartenhaus mit lautem Gesang einstellen, wenn sie selbst dort stundenlang Musik macht. „Ich bin ein Sommernachtskind und liebe es, wenn man abends am großen Tisch sitzt, bis die Kerze ganz runtergebrannt ist.“ Sie erzählt ebenso über ihre Begeisterung für Fußball, die eigene Zeit als Torfrau und die Fußballschuhe ihrer Tochter, die jetzt nach langer Zeit wieder zum Einsatz kommen.

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 13.6.2021

Auch über große Prüfungen im Leben, wie den frühen Tod der eigenen Mutter und jenen ihrer Schwester Barbie spricht Maite Kelly offen: „Aus Schmerz, aus Lebenserfahrungen kann man auch Lebenskraft mitnehmen. Ich hatte im Alter von 18 Jahren eine Gotteserfahrung und bin seither ein sehr gläubiger Mensch. Das Leben ist auch eine Reise des Vertrauens und Loslassens.“ Wirklich wichtig sei ihr aber die Dankbarkeit im Leben. „Die Kraft meines Lebens sind andere. Mir fällt es viel leichter, für andere stark zu sein, als für mich selbst.“