Gesundheit

Vitamine für die Augen

Ob und wie stark man auf Sonnenlicht reagiert, ist unterschiedlich. Doch wenn die Sonne durch das Wasser am Meer oder See stark reflektiert wird, kann das für die Augen herausfordernd sein. Ein paar Nährstoffe von innen helfen da, so Radio-NÖ-Apotheker Dieter Kröner.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 30.6.2021

Prinzipiell können alle Teile des Sonnenlichts den Augen schaden, die sichtbaren genauso wie das Ultraviolett-Spektrum darunter und das Infrarot-Spektrum darüber, die beide unsichtbar sind. Viele Schäden bekommt man oft erst sehr spät zu spüren.

Im Gebirge, am Meer oder im Schnee ist etwa eine Entzündung von Binde- und Hornhaut ohne Brille leicht möglich, sagt Dieter Körner, Apotheker aus Pernitz. Die Schäden, die etwa sechs bis acht Stunden nach der Sonnenexposition auftreten, zeigen sich etwa durch rote, tränende und brennende Augen sowie Schmerzen und eine starke Blendempfindlichkeit, oft jedoch ohne Folgeschäden.

„Innere Sonnenbrille“

Die Netzhaut ist grundsätzlich durch Farbstoffe geschützt, die wie eine innere Sonnenbrille wirken. Sie sind jedoch unter den Menschen unterschiedlich verteilt. Während sie bei Kindern noch in relativ großen Mengen vorkommen, nimmt ihre Anzahl ab dem 40. Lebensjahr ab. Blassblaue Augen sind ebenfalls stark gefährdet, weißhäutige Menschen erblinden zehn Mal so häufig durch Makuladegeneration, eine Schädigung der Netzhaut und die weltweit häufigste Erblindungsursache, wie dunkelhäutige.

Lutein schützt das Auge vor zu viel Strahlung. Die Makula, das ist die Stelle auf der Netzhaut, mit der wir am Schärfsten sehen, ist das Lutein am konzentriertesten – sie wird daher als „innere Sonnenbrille“ bezeichnet. UV-Strahlen können im Auge jedoch aggressive chemische Substanzen entstehen lassen, die unsere Netzhaut, speziell die Makula, schädigen.

Wichtige Nährstoffe

Das Auge schützt sich mit speziellen Mikronährstoffen wie den Carotinoiden Lutein und Zeaxanthin. Diese sind in Obst und Gemüse wie Tomaten, Paprika, Mais, Orangen, aber auch in grünem Gemüse, wie Spinat enthalten. Vom Körper kann Lutein nicht selbst gebildet werden und nimmt ab dem 40. Lebensjahr ab. Aber auch der Konsum von Fisch und Omega-3-Fettsäuren ist gut für die Augen, sie schützen vor Makuladegeneration. Omega-3-Fettsäuren werden zum Aufbau neuer Nervenzellen in der Netzhaut des Auges benötigt.

Vitamin A bzw. seine Vorstufe Betacarotin sind für den Sehvorgang ebenfalls von essentieller Bedeutung, verrät Kröner. Vor allem die Gewöhnung des Auges an das Sehen im Dunkeln kann nur erfolgen, wenn ausreichend Vitamin A und auch das Spurenelement Zink vorhanden sind. Ein weiterer effektiver Radikalfänger ist das Oligoprocyanidine (OPC), das besonders in Traubenkernschalen und Pinienrinden enthalten ist.

Die Konzentration von Vitamin C in der Linse ist übrigens 40 bis 60 Mal höher als im Blut, da bei der Augenlinse besonders viele freie Radikale abgefangen werden müssen.