Pflanzendrinks
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„La Vita“

Trend zu Pflanzendrinks ist ungebrochen

Der Trend zu pflanzlichen Drinks ist ungebrochen. Was mit Soja- und Mandelmilch begann, umfasst mittlerweile Nüsse, Getreide oder Hülsenfrüchte. Diese Drinks haben zwar gesundheitliche Vorteile, können tierische Milch aber nur teilweise ersetzen.

Pflanzendrinks werden immer vielfältiger und beliebter. Der Grund: Mehr und mehr Menschen lehnen tierische Produkte ab oder wollen sie reduzieren, sei es aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen. „Ein ganz großer Vorteil ist, dass sie pflanzlich sind, kein Cholesterin enthalten und bessere Fette liefern. Auch aus ökologischer Sicht haben einige Pflanzendrinks Vorteile“, erklärt Ernährungswissenschafterin Nicole Seiler aus Baden. Allerdings enthalten Pflanzendrinks von Natur aus kein Kalzium und Vitamin D.

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Pflanzendrinks aus Nüssen sind beliebt, enthalten jedoch im Vergleich zu anderen Sorten einen relativ geringen Nussanteil

Drinks aus Hülsenfrüchten sind Kuhmilch am ähnlichsten

Milch können sie daher nur teilweise ersetzen, denn weder Konsistenz noch Inhaltsstoffe und Geschmack sind mit tierischer Milch vergleichbar. Pflanzendrinks aus Hülsenfrüchten wie Soja, Lupine und Erbse sind ihr von der Konsistenz am ähnlichsten, sagt Seiler: „Sie enthalten einen höheren Eiweiß- und Fettanteil und sind daher der Kuhmilch ähnlicher. Sie haben aber einen deutlichen Eigengeschmack. Wer Soja nicht mag, tut sich vielleicht mit der Erbse oder Lupine leichter.“

Besonders beliebt sind Drinks aus Nüssen, sie enthalten allerdings meist einen recht geringen Nussanteil. „Die Nüsse geben Geschmack. Man erkennt zum Beispiel das Süßliche von der Mandel oder den typischen Haselnussgeschmack. Aber von der Reichhaltigkeit her sind Nussdrinks recht dünn, sie sind auch kein wirklicher Eiweißlieferant.“

Pflanzendrink
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Nicht jeder Pflanzendrink hat eine ähnlich dicke Konsistenz wie Kuhmilch, Sojamilch macht besonders cremige Milchshakes

Hafer und Dinkel oft aus heimischem Anbau

Auch Getreide kann zu pflanzlicher Milch verarbeitet werden. „Hafer-, Dinkel- oder Reisdrinks sind auch relativ dünn. Sie sind, abgesehen von Reis, oft aus heimischem Anbau und schmecken leicht süßlich. Sie sind vielseitig zu verwenden, kommen von den Inhaltsstoffen aber auch nicht an Milch oder andere Pflanzendrinks heran“, weiß Seiler.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 12.7.2021

Gut geeignet sind Pflanzendrinks zum Kochen, vor allem für Süßspeisen. Milchreis etwa harmoniert gut mit Kokos, die nussig-aromatische Haselnussmilch eignet sich gut für Müslis oder andere Frühstücksflocken. Milchshakes profitieren hingegen von der reichhaltigeren Konsistenz der Sojabohne und werden besonders cremig.

Aus ökologischer Sicht schneidet nicht jeder Pflanzendrink gleich gut ab. So ist das Soja für die „Sojamilch“ meist regional angebaut. Schwieriger sei es bei der Mandelmilch. Laut Seiler stammen die Mandeln dafür aus Kalifornien, wo die großen Plantagen in der sehr trockenen Region massiv bewässert werden müssen. Sehr nachhaltig sei das nicht, merkt Seiler an.