„Nahaufnahme“

Unwetterexperte: „Wir müssen umdenken“

Unwetter, Hagel und Starkregen richten immer größere Schäden in der Landwirtschaft an. Kurt Weinberger, Chef der Österreichischen Hagelversicherung, plädiert in der Radio-NÖ-„Nahaufnahme“ dafür, den Wohlstand eines Landes auch über die Natur zu definieren.

Sendungshinweis

„Radio NÖ Nahaufnahme“, 11.7.2021

Noch nie waren in Österreich innerhalb kurzer Zeit solche Schäden in der Landwirtschaft zu beklagen wie in diesem Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt die Österreichische Hagelversicherung. Ihr Vorstandsvorsitzender, Kurt Weinberger, spricht als Gast in der Radio-NÖ-„Nahaufnahme“ über den Klimawandel und seine Vision von einer Gesellschaft, in der Wohlstand auch nicht nur durch wirtschaftliche Interessen definiert wird, sondern auch über Natur oder Menschlichkeit.

„Tatsache ist, dass wir mitten im Klimawandel sind und diesen Planeten gefährden. Gegen die Pandemie gibt es eine Impfung, aber beim Klimawandel haben wir keine Impfung. Dieser trifft unsere Enkelkinder, Urenkelkinder und die nachfolgende Generation“, so Weinberger auf Radio Niederösterreich. Aus diesem Grund gelte es, gesellschaftlich jetzt umzudenken.

Kurt Weinberger
ORF/Herzog
Kurt Weinberger: „Von Beton können wir nicht abbeißen, und ein Land mit immer weniger Böden ist wie ein Mensch ohne Haut – nicht überlebensfähig“

„Wenn die Böden schwinden, sind wir überlebensunfähig“

Weinberger, der Initiator der österreichischen Klimaschutzpreises ist, engagiert sich seit Jahren für den Bodenschutz und damit für die Grundlage heimischer Lebensmittelproduktion. „Von Beton können wir nicht abbeißen, und ein Land mit immer weniger Böden ist wie ein Mensch ohne Haut – nicht überlebensfähig“, so der Versicherungsmanager, der mit seiner Frau und seinem Sohn selbst eine Landwirtschaft in Oberösterreich betreibt.

Auch die Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit liege ihm am Herzen. „Es ist zu einer Selbstverständlichkeit geworden, dass der Tisch gedeckt ist. Es ist aber keine Selbstverständlichkeit, denn das erfolgt unter beinharten Wetter-, Preis- und Wettbewerbsbedingungen.“ Über seinen eigenen Weg an die Spitze des Versicherungskonzern und warum er nicht müde wird, sich für den Klimaschutz zu engagieren, erzählt Kurt Weinberger im persönlichen Gespräch mit Alice Herzog auf Radio Niederösterreich.