Frau trinkt aus Wasserflasche mit Sonne im Hintergrund
APA/dpa/Oliver Berg
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Gesundheit

Durstlöscher für den Sommer

Was trinkt man am besten, wie viel davon und woran merkt man, dass der Körper Flüssigkeit braucht? Dieses Thema ist ein Klassiker mitten im Sommer und Radio-NÖ-Apothekerin Ulrike Zöchling beantwortet die häufigsten Fragen dazu.

„Unser Körper besteht größtenteils aus Wasser, beim Mann zu 60 Prozent (mehr Muskeln), bei der Frau zu 50 Prozent (höherer Fettanteil) und bei einem Kind zu 75 Prozent. Zwei Drittel dieser Menge sind in den Zellen, ein Drittel fließt im Blut durch die Adern (das entspricht etwa 5 Prozent des Körpergewichtes). Eine Niere besteht zu 79 Prozent aus Wasser, das Hirn besteht zu 75 Prozent aus Wasser, die Leber zu 71 Prozent, Muskeln 70 Prozent, die Haut 58 Prozent und das Skelett zu 28 Prozent“, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling. Weil das Wasser feste und gelöste Stoffe transportiert, ist es für Menschen lebensnotwendig.

Wo verlieren wir Wasser und wie können wir es auffüllen?

Schwitzen: „Schwitzen ist ein natürlicher Vorgang und reguliert die Körpertemperatur. Starkes Schwitzen und starker Schweißgeruch deuten oft auf zu wenig neutrale Flüssigkeit hin (Giftstoffe werden zu wenig über die Niere ausgeschieden). Unser Körper besitzt rund zwei Millionen Schweißdrüsen, vermehrt an Hand- und Fußflächen, im Gesicht, am Kopf und in den Achselhöhlen. Diese produzieren – an Tagen mit normalen Außentemperaturen und ohne körperlicher oder psychischer Belastung – circa 500 ml Schweiß pro Tag. Schweiß enthält Kalzium, Magnesium, Zink, Eisen, Zucker u.a. Stoffe. Wassermangel im Körper führt zu dickflüssigem Blut (Kreislaufprobleme, Thrombosegefahr, Verstopfung, Reizübertragung in Hirn und Muskeln, Eindickung des Harns, Nierensteine…).“

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 14.7.2021

Durst: „Sensoren im Körper messen die Flüssigkeits- und Salzkonzentration und melden ans Gehirn den Durst. ‚Durst‘ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet ‚trockene Kehle‘. Der Abbau von Nahrung im Körper erzeugt sogenanntes ‚Oxidationswasser‘ oder ‚Zellwasser‘. Dieses ist wichtig zum Einschleusen von allen wichtigen Nährstoffen (Vitaminen, Glukose und Fettsäuren, Spurenelementen und Mineralstoffen) in die Körperzellen. Zu wenig Gehalt an Zellwasser verursacht Mattigkeit, innere Unruhe und Kreislaufbeschwerden. Denn mit abnehmender Flüssigkeitsmenge im Körper sinkt auch das Blutvolumen. Bei Kopfschmerz oder niedrigem Blutdruck sollte man daher öfter zum erfrischenden Drink greifen.“

Was sollte man trinken?

Der Durstlöscher Nummer eins ist ganz klar Wasser, sagt Zöchling. „Mineralwasser mit wenig oder keiner Kohlensäure, aber auch Molke (auch verdünnt mit Wasser) oder Apfelsaft gespritzt.“

Sie kann aber auch Tees empfehlen, wie etwa selbst gemachte Eistees oder Kräutertees. Brennesseltee habe eine milde blutreinigende Wirkung, Salbei etwa eine gute schweißhemmende Wirkung, Melisse und etwas Pfefferminz, lauwarm getrunken, mit einigen Tropfen Zitronensaft, seien ebenso ein guter Durstlöscher. Der Körper danke es, weil er keine Energie fürs Aufwärmen aufbringen muss. Basenpulver, am besten abends eingenommen, könne den erlittenen Mineralstoffverlust durch übermäßiges Schwitzen wieder ausgleichen. Gesunde Mischkost mit Obst und Gemüse erzeuge rund 300 ml Zellwasser pro Tag.

Wie viel sollte man trinken?

„‚Eigentlich‘ sollte man täglich eineinhal bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, an heißen Tagen doppelt so viel und bei intensivem Sport noch mehr. Wichtig: nie eiskalt, sondern immer temperiert trinken. Aber nicht erst, wenn man Durst verspürt. Dann hat der Körper bereits zu viel Wasser verloren! Eine besondere Gefahr für ältere Menschen besteht zudem darin, dass das Durstgefühl mit den Jahren abnimmt.“

Medikamente müssen „immer mit ausreichend Wasser eingenommen werden, damit sie vom Körper verarbeitet werden können“, so der Rat der Apothekerin. „Was auch immer man trinkt – Wasser sollte nie im Vorfeld und als Begleiter fehlen, so kann man auch mit Genuss Tee, Kaffee, Wein oder Bier trinken, da man dem Raub von Wasser durch Genussmittel entgegenwirkt.“