Radfahren an der DOnau
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Die zweite Woche der Sommertour

Klosterneuburg ist bekannt für sein Stift, in Litschau dreht sich alles um den See, der eigentlich ein Teich ist. In Leobendorf geht es zurück ins Mittelalter, in Neunkirchen unter die Stadt und in Ardagger dreht sich alles um den Most.

Montag, 19. Juli: KLOSTERNEUBURG (BEZIRK TULLN) Bekannt ist Klosterneuburg für das Stift Klosterneuburg, das es seit mehr als 900 Jahren gibt. Der Legende nach hat Markgraf Leopold III. das Stift an jener Stelle gegründet, an der er den Hochzeitsschleier seiner Frau wiedergefunden hat, nachdem dieser von einem Windstoß weggetragen wurde. Außerdem ist das Stift Klosterneuburg das älteste Weingut Österreichs und hat beeindruckende – und kühle – Keller zu bieten.

Durch die Weinberge wandern und ein herrliches Panorama genießen kann man in Klosterneuburg auf dem Weinerlebnisweg im Naturpark Eichenhein. Abkühlung finden Ausflügler und Einheimische im Strandbad, wo man entweder im Becken oder in der Donau schwimmen kann. Auch bei einer Tretbootfahrt oder beim Stand- Up-Paddeln kann man den Sommer in Klosterneuburg genießen.

Dienstag, 20. Juli: LITSCHAU (BEZIRK GMÜND) So weit „oben“ wird die Sommertour in den 30 Tagen nie wieder sein. Litschau ist die nördlichste Stadt Österreichs. Das heimliche Zentrum der 2.200-Einwohner-Stadt ist aber kein Stadtplatz, sondern der sogenannte Herrensee. Offiziell ist es ein See, doch die Einheimischen treffen sich „am Teich“ – zum Bootfahren, Angeln, Nordic Walking, Laufen oder Schwimmen gehen.

Herrensee in Litschau
ORF/Thomas Koppensteiner
Ausflugsgäste besuchen den Herrensee, die Einheimischen gehen zum Teich

Zur Stadt gehören zehn Ortschaften, wie Hörmanns, Loimanns, Reitzenschlag, Schandachen, Schönau und Gopprechts. Durch Gopprechts fließt ein kleiner Bach, neben dem eine alte verfallene Mühle steht, die eine Hammerschmiede angetrieben hat. Diese Hammerschmiede wird jetzt revitalisiert – von Willi Ernst, ein Mann, der laut unserem Sommertour-Reporter Fabian Fessler eine Mischung aus „Cowboy“, „Alm-Öhi“ und „Wikinger“ sei.

Der Herrensee in Litschau ist einmal im Jahr Kulisse für eine besondere Musikveranstaltung. Beim Schrammel.Klang.Festival können Besucherinnen und Besucher rund um den Teich wandern und treffen dabei auf unterschiedlichen Plätzen auf Musikerinnen und Musiker. Für eine Wanderung um den See empfiehlt es sich, eine Stärkung in Form eines Litschauer Mangerls mitzunehmen – ein Gebäck mit Salz und Mohn, das es angeblich nur bei den Litschauer Bäckern gibt.

Mittwoch, 21. Juli: LEOBENDORF (BEZIRK KORNEUBURG) Die Entwicklung von Leobendorf war ab dem 12. Jahrhundert sehr stark mit der Burg Kreuzenstein und deren Herrschern verbunden. Auch heute gibt es die Burg noch – und auch heute prägt die Burg den Ort noch stark, als beliebtes Ausflugsziel. Besucherinnen und Besucher reisen dabei zurück ins Mittelalter, und das, obwohl es sich um gar keine Burg aus dem Mittelalter handelt. Nachdem Kreuzenstein im Dreißigjährigen Krieg komplett zerstört wurde, wurde sie erst um 19. Jahrhundert wieder aufgebaut. So ist die Burg eigentlich ein einzigartiges Mittelalter-Museum.

Burg Kreuzenstein
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Die Burg Kreuzenstein in Leobendorf

Außerdem kann man in Leobendorf ein UNESCO-Weltkulturerbe hautnah miterleben, und zwar die Falknerei. Sie zählt zu den ältesten Jagdformen der Welt. Auf der Adlerwarte Kreuzenstein sieht man unterschiedlichste Greifvögel in einer beeindruckenden Flugshow und sieht, wie die Zusammenarbeit zwischen den Tieren und den Falknern funktioniert.

Donnerstag, 22. Juli: NEUNKIRCHEN Die Bezirkshauptstadt hat 12.600 Einwohner und ist durchzogen von unterirdischen Gängen. Ein Zugang befindet sich am sogenannten Holzplatz. Die Höhlenrettung Neunkirchen führt auf Anfrage Führungen durch. Über einen Kanaldeckel gelangt man in das Stollensystem. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg angelegt. Man geht allerdings davon aus, dass es schon seit dem Mittelalter unterirdische Gänge gibt. Die Stollen führen „vorbei“ an der Apotheke, zur Pestsäule und auch unter dem Tresorraum einer Bank durch, der aber freilich gut gesichert ist.

In Neunkirchen wurden und werden bedeutende Funde aus der Römerzeit gemacht. Wie die Stadt zu Römerzeiten aussah, wie die Römer hier lebten und was sie aßen, erfährt man im Städtischen Museum. Dort fand übrigens auch der wohl älteste Neunkirchner seine letzte Ruhestätte. Das Skelett war 2011 bei der Ausgrabung eines römischen Hauses entdeckt worden. Ursprünglich ging man davon aus, dass es sich um einen Römer handelt, bei wissenschaftlichen Untersuchungen stellte sich aber heraus, dass die Knochenteile viel älter – nämlich 5.300 Jahre alt – waren. „Er war also ein Zeitgenosse Ötzis“, sagt Museumskustos Hannes Schiel.

Neunkirchner Ötzi
ORF/Thomas Koppensteiner
Der „Ur-Neunkirchner“ war ein Zeitgenosse Ötzis

Freitag, 23. Juli: ARDAGGER (BEZIRK AMSTETTEN) Die Gemeinde liegt zwischen der Donau und dem Hügelland des Mostviertels, zählt 3.700 Einwohnerinnen und Einwohner – und um ein Vielfaches mehr Mostbirnen. In Ardagger dreht sich wirklich alles um den Most. Da gibt es natürlich auch ein eigenes Museum, das Mostbirnhaus, wo man mit der Mostbirne durch das Jahr gehen und am Schluss auch verkosten kann. Auch Mitarbeit ist gefragt.

Action gibt es im Donauwellenpark, zum Beispiel auf der Riesenschaukel. Und wer gerne sportlich unterwegs ist, kann die Gegend mit dem Fahrrad erkunden, zum Beispiel entlang der Donau. Ein kleiner Teil des Donauradweges verläuft nämlich durch Ardagger.

30 Orte in 30 Tagen

„30 Orte in 30 Tagen“ lautet das Motto der ORF-Niederösterreich-Sommertour von 12. Juli bis 20. August. Im Fernsehen sind zwei Teams unterwegs und zeigen abwechselnd, was man in den jeweiligen Gemeinden erleben kann. Schauspielerin und Berndorfs Theaterintendantin Kristina Sprenger wird von ORF-NÖ-Reporter Thomas Koppensteiner begleitet, Schauspieler und Kabarettist Rudi Roubinek von ORF-NÖ-Reporterin Pia Seiser. Die beiden Teams stellen sich gegenseitig Aufgaben, die es zu lösen gilt. Die Sommertour ist jeweils von Montag bis Freitag in der Fernsehsendung „NÖ heute“ (19.00 Uhr, ORF2-N) zu sehen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 19.-23.7.2021

Radio Niederösterreich steht ebenfalls von Montag bis Freitag von 13.00 bis 16.00 Uhr ganz im Zeichen der Sommertour. Die Reporterinnen und Reporter – Thomas Birgfellner, Astrid Nentwich, Peter Neuhofer, Kawus Nikou, Robert Morawec und Fabian Fessler – erkunden die schönsten Ausflugsziele der Gemeinden. Sie lernen Künstler, Handwerker und originelle Menschen kennen, die in den Sommertour-Gemeinden aktiv sind, und erfüllen Musikwünsche.