Schönberg am Kamp
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Die vierte Woche der Sommertour

Los geht es in Schweiggers, wo sich alles um Erdäpfel dreht, in Neulengbach werden im Lego-Museum Kindheitserinnerungen geweckt. In Lichtenegg erkundet die Sommertour ein Windrad, in Puchenstuben das Weltall und in Schönberg am Kamp den Naturpark.

Montag, 2. August: Schweiggers (BEZIRK ZWETTL) Die Woche startet in Schweiggers, wo sich alles um den Erdapfel dreht. 650 Hektar der Gemeinde sind mit Kartoffeln bepflanzt. Daher findet man im Rathaus auch eine eigene Erdäpfelwelt, wo Besucherinnen und Besucher bei einer multimedialen Ausstellung alles rund um die Kartoffel erfahren – Biologie, Anbau, Ernte, Verarbeitung, Geschichte und die Bedeutung der Erdäpfel auf der ganzen Welt.

Hoch hinaus geht es in Schweiggers, wenn man den Jahrtausendlebensturm besucht. 35 Meter ist er hoch, 140 Stufen gilt es zu absolvieren bis man mit einer herrlichen Aussicht über die gesamte Region belohnt wird. Im Inneren des Turms findet man außerdem eine Ausstellung über mystische Plätze im Waldviertel. In Schweiggers entspringt zudem die Deutsche Thaya und fließt dann 235 Kilometer lang bis in die March. Zur Thayaquelle führt ein kurzer Erlebnisweg, der für die ganze Familie geeignet ist.

Erdäpfelwelt
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In der Erdäpfelwelt erfährt man alles über die Erdfrucht

Dienstag, 3. August: NEULENGBACH (BEZIRK ST. PÖLTEN) Neulengbach wurde erst im Jahr 2000 zur Stadt erhoben. In der Gemeinde kann man sich auf die Spuren eines berühmten Malers machen. Egon Schiele lebte in einem Haus in Neulengbach und landete schließlich auch im dortigen Gefängnis, weil er Minderjährigen Aktfotos gezeigt hatte. Die Zelle im Bezirksgericht wurde Jahre später wieder entdeckt, auch mithilfe von Fotos, die Schiele in Haft angefertigt hatte, und kann heute täglich bei freiem Eintritt besichtigt werden. Ein Schiele-Weg führt zu den wichtigsten Stationen des Malers in Neulengbach.

Etwas bunter ist das Museum, das Daniel Schmatz in Neulengbach betreibt. In der Lego-Sammlung sind cirka 350.000 Steine verbaut, Tendenz steigend. Zu sehen sind etwa alle Lego-Technic-Sets, die jemals in den Handel gekommen sind, aber auch alle Zug-Sets, die jemals von der Lego-Gruppe herausgebracht wurden. Alle Stücke wurden von Schmatz eigenhändig aufgebaut, „nur so kann ich gewährleisten, dass jedes Set richtig aufgebaut ist“, so Schmatz. Lego sammeln lastet ihn aber offenbar nicht völlig aus. Auch hunderte Flipperautomaten gibt es in dem restaurierten Haus in Neulengbach zu sehen.

Kristina Sprenger und Daniel Schmatz im Lego-Museum in Neulengbach
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Kristina Sprenger und Daniel Schmatz im Lego-Museum in Neulengbach

Mittwoch, 4. August: LICHTENEGG (BEZIRK WR. NEUSTADT) Abseits von Hektik und Massentourismus finden Ruheliebende in Lichtenegg in der Buckligen Welt Erholung, zum Beispiel beim Wandern oder Spazieren durch die typische sanft hügelige Landschaft. Erkunden kann man dabei etwa das ehemalige Tal der sieben Mühlen. Früher reichte den Menschen zum Leben der Ertrag der eigenen Felder und die Ernte wurde direkt vor Ort in Mühlen verarbeitet. Heute ist nur noch die Doplermühle zu sehen, die aber auch schon seit 30 Jahren nicht mehr in Betrieb ist. Die einzige Mühle der Region, wo tatsächlich noch gemahlen wird, findet man im Ortsteil Thal, die Pfneisl-Mühle.

Bei einem Besuch in Lichtenegg können Sie sich von der gewaltigen Kraft des Windes überzeugen und noch dazu eine überwältigende Aussicht genießen. Es gibt nämlich ein Windrad mit einer Aussichtsplattform, 300 Stufen geht es nach oben. Man überblickt die gesamte Bucklige Welt und sieht an klaren Tagen sogar bis nach Bratislava.

Lichtenegg Maria Schnee
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Die Wallfahrtskirche Maria Schnee in Kaltenberg in Lichtenegg

Tierisch und kulinarisch geht es beim Ziegenhof Mandl zu, einem Bio Bauernhof, wo sich, wie der Name schon sagt, alles um die Ziegen dreht. Besucherinnen und Besucher können die Ziegen hautnah im Stall erleben und beim Besuch des Ziegenpanoramas alles rund um die Tiere und die Ziegenkäseerzeugung erfahren. Am Schluss gehört natürlich eine Verkostung dazu.

Donnerstag, 5. August: PUCHENSTUBEN (BEZIRK SCHEIBBS) Die kleinste Gemeinde des Bezirks Scheibbs zählt nicht einmal 300 Einwohner. Die haben aber viel Platz: Puchenstuben liegt im Naturpark Ötscher-Tormäuer, ist mehr als 41 Quadratkilometer groß, statistisch gesehen leben also nur sieben Menschen pro Quadratkilometer.

Puchenstuben kann man mit der Mariazellerbahn erreichen. Wanderer können hier mit doppelter Lichtgeschwindigkeit durch das Sonnensystem marschieren. Der Planetenweg zeigt die Himmelskörper im Maßstab 1:1 Milliarde. Start ist bei der Sonne, die 1,4 Meter groß ist und direkt neben der Sternwarte von Hobbyastronom Franz Klauser platziert ist. Rasch erreicht man die inneren Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, die erbsen- bis fingernagelgroß sind. An Jupiter, Saturn und Uranus vorbei geht es bis zum Rand unseres Sonnensystems, dem 4,5 Kilometer entfernten Neptun, der beim Erlebnisdorf Sulzbichl steht.

Erlebnisdorf Sulzbichl in Puchenstuben
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Das Erlebnisdorf Sulzbichl liegt beim Eingang zum Trefflingfall und bietet eine etwas andere Art zu übernachten

In den sieben Stelzenhütten im Erlebnisdorf können Wanderer übernachten. Früher waren die Hütten nach den Naturpark-Gemeinden benannt – wie etwa Puchenstuben, Gaming oder Mitterbach – heute tragen sie die Namen von kleinen Tieren, die im angrenzenden Naturpark leben, aber nicht unbedingt auf den ersten Blick sichtbar sind: von der Blattschneiderbiene bis zur Wasseramsel.

Freitag, 6. August: SCHÖNBERG AM KAMP (BEZIRK KREMS) Schönberg am Kamp ist eine Gemeinde inmitten des Naturparks Kamptal-Schönberg. Drei Dinge sind dort wichtig: Wein, Wasser und Wald. Zu jedem Thema finden sich im Naturpark eigene Lehrpfade. Wenn Sie zum Irblingkreuz am Klopfhartsberg wandern, haben Sie das alles im Blick. Gegenüber liegt der Kalvarienberg, einer der besten Lagen für den grünen Veltliner, ringsum befinden sich Wälder und unten schlängelt sich der Kamp durch die Landschaft.

Im Sommer ist das Baden im Kamp beliebt – und das nicht erst seit gestern. Die Sommerfrische hat in Schöberg eine lange Tradition. Schon vor über 100 Jahren sind die Wienerinnen und Wiener mit der Kamptalbahn gekommen, um der Hitze in der Stadt zu entfliehen. Zu dieser Zeit feierten auch die Kamptalbäder ihre Geburtsstunde. Ein besonders Schönes ist noch in Plank am Kamp erhalten, dort kann man auch heute noch Abkühlung finden – wie damals.

Strauße
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Im Straußenland findet man ganz junge Küken, aber auch ausgewachsene Tiere

In Schönberg am Kamp findet man außerdem Tiere, die man wohl nicht in Niederösterreich vermuten würde: Vogelstrauß, Nandu und Emu. Im Straußenland der Familie Gärtner kann man die riesigen Tiere beobachten – von den ausgewachsenen Vögeln bis hin zu den frisch geschlüpften Küken.

30 Orte in 30 Tagen

„30 Orte in 30 Tagen“ lautet das Motto der ORF-Niederösterreich-Sommertour von 12. Juli bis 20. August. Im Fernsehen sind zwei Teams unterwegs und zeigen abwechselnd, was man in den jeweiligen Gemeinden erleben kann. Schauspielerin und Berndorfs Theaterintendantin Kristina Sprenger wird von ORF-NÖ-Reporter Thomas Koppensteiner begleitet, Schauspieler und Kabarettist Rudi Roubinek von ORF-NÖ-Reporterin Pia Seiser. Die beiden Teams stellen sich gegenseitig Aufgaben, die es zu lösen gilt. Die Sommertour ist jeweils von Montag bis Freitag in der Fernsehsendung „NÖ heute“ (19.00 Uhr, ORF2-N) zu sehen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“ und Radio Niederösterreich Sommertour, 2.-6.8.2021

Radio Niederösterreich steht ebenfalls von Montag bis Freitag von 13.00 bis 16.00 Uhr ganz im Zeichen der Sommertour. Die Reporterinnen und Reporter – Thomas Birgfellner, Astrid Nentwich, Peter Neuhofer, Kawus Nikou, Robert Morawec und Fabian Fessler – erkunden die schönsten Ausflugsziele der Gemeinden. Sie lernen Künstler, Handwerker und originelle Menschen kennen, die in den Sommertour-Gemeinden aktiv sind, und erfüllen Musikwünsche.