Kristina Sprenger mit Wakeboard
ORF/Thomas Koppensteiner
ORF/Thomas Koppensteiner
ORF NÖ

Die fünfte Woche der Sommertour

Alland hat österreichische Geschichte zu bieten, Mistelbach griechische Mythologie. In Ybbs steht Wakeboarden am Programm, in Geras geht es mit dem Ranger durch den Naturpark und in St. Veit fährt man – natürlich – mit dem Mountainbike.

Montag, 9. August: ALLAND (BEZIRK BADEN) Alland ist eine waldreiche Gemeinde, die mitten im Wienerwald liegt. Vielen Autofahrern ist die Gemeinde ein Begriff – tatsächlich verbinden sie mit Alland aber meist die Raststation an der Wiener Außenring Autobahn (A21). Die Autobahn wird umgangssprachlich auch Allander Autobahn genannt, ist mit 38 Kilometern eine der kürzeren in Österreich, hat aber gleich die zwei steilsten Abschnitte.

Einen geschichtsträchtigen Ort findet man in Mayerling, das zur Gemeinde Alland gehört. Im Jagdschloss gingen Kronzprinz Rudolf – der Sohn von Kaiser Franz Josef I. und Elisabeth – und seine Geliebte Mary Vetsera in den Tod. Bis heute ranken sich Mythen um den Vorfall, der als Tragödie von Mayerling in die österreichische Geschichte einging und bis heute tausende Besucherinnen und Besucher jährlich in den kleinen Ort lockt.

Jagdschloss Mayerling
ORF/Thomas Koppensteiner
Ein Jagschloss als Ursprung des Mythos: Um den Tod von Kronprinz Rudolf und Mary Vetsera ranken sich bis heute Gerüchte

Eines der bekanntesten Ausflugsziele in Alland ist die Tropfsteinhöhle. Diese ist pandemiebedingt aber derzeit geschlossen. Stattdessen empfiehlt es sich den Helenentalradweg zu erkunden, der von Alland bis nach Baden führt.

Dienstag, 10. August: MISTELBACH Bei einem Ausflug in die Bezirkshauptstadt Mistelbach im Weinviertel kann man sich gut am Dionysosweg einstimmen, denn dort macht man einen Rundgang durch die vielfältige Landschaft des Weinviertels. Man passiert natürlich Weingärten, aber auch Obstgärten, Weiden und Felder. Weil Dionysos in der griechischen Mythologie der Gott des Weines und der Vegetation ist, ist der Rundwanderweg nach ihm benannt.

Kunst und Kultur wird in Mistelbach groß geschrieben, deswegen gibt es auch ein eigenes Museumszentrum, wo gleich zwei Museen untergebracht sind: Das MAMUZ Mistelbach und das Nitsch Museum. In Letzterem ist derzeit die Ausstellung „Hermann Nitsch – Neue Arbeiten“ zu sehen, die Werke aus der aktuellen Schaffensphase des Künstlers präsentiert.

rudi Roubinek und andrea wimmer beim interview
ORF / Seiser
Rudi Roubinek besuchte das MAMUZ Mistelbach und sprach mit Kulturvermittlerin Andrea Wimmer über die spannende Ausstellung

Das MAMUZ Museum Mistelbach widmet sich jedes Jahr einem anderen Thema der Menschheitsgeschichte, das aufwendig und vielfältig aufbereitet wird. Derzeit geht es um die Maya. Erstmals seit 25 Jahren wird damit eine umfassende Ausstellung über die Maya in Österreich gezeigt. Es geht um die sagenumwobene Kultur der Maya, um deren Lebensräume sowie um Götter und Rituale.

Mittwoch, 11. August: YBBS AN DER DONAU (BEZIRK MELK) Die Stadt an der Donau ist in der Wakeboardszene besonders beliebt. In Sarling bei Ybbs hat die Sexy Action Wakeboard Group (SAWG) ihre Homebase. Der Verein zählt zur Sektion Wassersport des Freizeitsportvereins Ybbs.

Etwas weiter flussaufwärts befindet sich das erste Kraftwerk, das in Österreich an der Donau gebaut wurde. Bei einer Führung kann man einen Blick in das Innere werfen. Modelle und Kurzfilme zeigen, wie hier Strom erzeugt wird. Kinder können bei einer Schatzsuche spielerisch das Kraftwerk erkunden.

Donnerstag, 12. August: GERAS (BEZIRK HORN) Wenn Sie nach Geras kommen, wird Ihnen mit Sicherheit das Stift Geras auffallen. Es hat eine lange und aufregende Geschichte: Als Gründungsjahr wird 1153 angenommen. Im Laufe der Geschichte wurde es aber immer wieder besetzt, geplündert, beschlagnahmt oder in Brand gesteckt. Nach dem dreißigjährigen Krieg war das Stift komplett zerstört. Nur fünf Chorherren sind übrig geblieben. Sie sollen angeblich in den Ruinen die beinahe unversehrte Statue der Gottesmutter gefunden haben und daraufhin das Stift wieder aufgebaut haben. Frei zugänglich sind die Stiftsbasilika und der Heilkräutergarten, bei einer Führung kann man tiefer in das Stift eintauchen.

Geras
ORF
Das Stift Geras fällt sofort auf, wenn man in den Ort kommt

Geras ist Naturpark-Gemeinde. Egal, ob auf eigene Faust oder bei geführten Wanderungen mit einem Naturpark Ranger, im Naturpark kann man eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren entdecken, zum Beispiel Luchse, Mufflons oder Wildpferde. Insgesamt ist der Naturpark etwa 130 Hektar groß. Entspannen lässt es sich in Geras am Edlersee. Der neun Hektar große Naturteich ist ein beliebtes Platzerl zum Baden, Campen oder Angeln.

Freitag, 13. August: ST. VEIT AN DER GÖLSEN (BEZIRK LILIENFELD) Vier Mal – 1989, 1994, 1996 und 1998 – ist St. Veit an der Gölsen bereits als fahrradfreundliche Gemeinde ausgezeichnet. Bis heute hat man hier für Radfahrer viel über. Es gibt beschilderte Mountainbikestrecken, der Gölsentalradweg führt direkt durch die Gemeinde, es gibt Radsportveranstaltungen wie den Mountainbike-Marathon und jeden Donnerstag geführte Mountainbike-Touren, bei denen jeder mitmachen kann – vom Anfänger bis zum Profi, von Jung bis Alt. Ausgangspunkt ist der Fußballplatz.

St. Veit hat für sportliche Gäste aber noch mehr zu bieten. Bei „Seil und Bogen“ kann man auf einem sechs Hektar großen Areal mitten im Wald auf die Jagd nach Kunststofftieren gehen oder sich im Klettern versuchen. Der Hochseilklettergarten führt in etwa 14 Metern Höhe quer durch den Wald, für die Kleinen ab drei Jahren gibt es einen Niederseilparcours. Auf dem Bogenparcours kann man bis zu 28 Tierattrappen – vom Elch über den Bären bis zum Waldkauz – „erjagen“.

Hochseilklettergarten in St. Veit
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Seil und/oder Bogen heißt es in St. Veit an der Gölsen

30 Orte in 30 Tagen

„30 Orte in 30 Tagen“ lautet das Motto der ORF-Niederösterreich-Sommertour von 12. Juli bis 20. August. Im Fernsehen sind zwei Teams unterwegs und zeigen abwechselnd, was man in den jeweiligen Gemeinden erleben kann. Schauspielerin und Berndorfs Theaterintendantin Kristina Sprenger wird von ORF-NÖ-Reporter Thomas Koppensteiner begleitet, Schauspieler und Kabarettist Rudi Roubinek von ORF-NÖ-Reporterin Pia Seiser. Die beiden Teams stellen sich gegenseitig Aufgaben, die es zu lösen gilt. Die Sommertour ist jeweils von Montag bis Freitag in der Fernsehsendung „NÖ heute“ (19.00 Uhr, ORF2-N) zu sehen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“ und Radio Niederösterreich Sommertour, 2.-6.8.2021

Radio Niederösterreich steht ebenfalls von Montag bis Freitag von 13.00 bis 16.00 Uhr ganz im Zeichen der Sommertour. Die Reporterinnen und Reporter – Thomas Birgfellner, Astrid Nentwich, Peter Neuhofer, Kawus Nikou, Robert Morawec und Fabian Fessler – erkunden die schönsten Ausflugsziele der Gemeinden. Sie lernen Künstler, Handwerker und originelle Menschen kennen, die in den Sommertour-Gemeinden aktiv sind, und erfüllen Musikwünsche.