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Gesundheit

Gesunde Gewürze für die Sommerküche

Welche Gewürze können die Verdauung unterstützen? Viele der exotischen aber auch der heimischen Gewürze wie Thymian oder Rosmarin sind ideal für die Sommerküche und wirklich gesund, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling aus St.Pölten.

„Gut essen, viel essen, spät abends essen: Wie kann die Verdauung mit der richtigen Würze unterstützt werden? Fleisch, Fisch, Gemüse oder Salat: Wie würzt man es am besten? Was passt wofür und warum? Vor dem Essen ist es sinnvoll, die Verdauungssäfte anzuregen: der Magen wird vorbereitet und der Speichelfluss wird angeregt, um mit den Enzymen bereits beim Kauen mit der Verdauung zu beginnen“ sagt Apothekerin Ulrike Zöchling. Das gelinge mit einem Aperitif oder dem Anblick des Essens.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 11.8.2021

"Ein Aperitif entstammt dem französischen und bedeutet „öffnen". Es ist ein appetitanregendes, meist alkoholisches Getränk, das in angenehme Stimmung versetzt und vor dem Essen konsumiert wird. Bei Einladungen verkürzt es auch die Wartezeit der Gäste. Multivitaminsäfte, wie wir sie aus der Kindheit kennen (Sanostol), lassen sich gut mit Sekt oder Mineralwasser zu einem köstlichen Cocktail mischen. Lecithin in flüssiger Form, mit Sanddorn und frisch gepresstem Orangensaft ergibt einen köstlichen Energie-Trunk oder etwa ein Glas Wermutwein.“ Gut gekaut ist halb verdaut, so Zöchling. „Wenn Sie die Speisen sehr gut kauen, kann sich die Wirkung der Gewürze am besten entfalten, dann haben Sie viel mehr von diesen köstlichen Geschmackserlebnissen und Sie sparen Salz.“

Grillen mit Gewürzen
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Mit Rosmarin lassen sich Grillspeisen verfeinern
  • Thymian und Rosmarin (verdauungsfördernd) für das Fleisch, am besten schon am Vortag damit einreiben.
  • Oregano und Majoran als südländisches Flair für den zarten Geschmack Ihres Gemüse-Allerlei.
  • Pfeffer für Hitzige oder Galgant, das die Wärme im Körperinneren hält: „Scharf gewürzte Speisen bewirken, dass uns das Wasser im Mund zusammenläuft. Durch die vermehrte Speichelabsonderung werden auch mehr Verdauungsfermente produziert, die die Verdauungsarbeit im Magen unterstützen und den gesamten Stoffwechsel anregen. Wem Chili, Pfeffer und Co nicht so gut bekommen, der kann mit Bertram, Galgant und Quendel (wilder Thymian) Würze ins Spiel bringen. Das regt den Stoffwechsel an und ist leichter verträglich, nicht so darmreizend und hilft bei Verdauungsschwäche, Kreislaufproblemen sowie Durchblutungsbeschwerden. Gibt es zum Drüberstreuen als Gewürz oder als Presslinge in konzentrierter Form für schnelle Hilfe. Auch Ingwer und Curcuma als Bestandteile des Currypulvers sind da geeignet bei Völlegefühl und als Farbgeber für das intensive Gelb.“
  • Kümmel und Fenchel für die Kartoffeln als Geschmacksverstärker; -Schnittlauch und Gänseblümchen in den Salat als gesunden Hingucker und Vitamin C-Spender.
  • Petersilie und Estragon aus dem Blumentopf zum Verzieren.
  • Kürbiskernöl übers Vanilleeis für einen unvergesslichen Nachtisch.

„Sollte das Essen üppig ausgefallen sein, kann auch so manches Gewürz nebst gutem und langem Kauen Abhilfe schaffen: Kardamom, z.B.im Kaffee, gegen Völlegefühl, beugt Blähungen vor, Gewürznelke und Rosmarin treiben die Blähungen aus und ob man sie mag oder nicht – Anis, Fenchel und Kümmel hemmen die Gasbildung im Körper, wirken entkrampfend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und fördern die Verdauung. Fenchel besitzt zudem viele Vitamine und Nährstoffe, vor allem ist er reich an Kalzium, Natrium, Vitamin A und C. Außerdem hilft er bei Kopf- und Magenschmerzen oder bei Appetitlosigkeit“, so Zöchling.

Gewürze, die die Verdauung fördern

Ein Tipp noch von der Apothekerin: „Der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit. Zur Unterstützung der Leber bei Fettverdauung und Alkoholabbau finden Sie im Gewürzregal so einiges: z.B. Curcuma (in vielen Curry-Mischungen), es enthält – wie Wermut – Bitterstoffe und ätherische Öle, die die Produktion der Verdauungssäfte unterstützen. Die Piperine aus dem schwarzen Pfeffer fördern die Darmdurchblutung, Koriander (auch in Curry-Pulvern) als ein wichtiges Brotgewürz hilft bei Verdauungsstörungen, Artischocke regt den Leberstoffwechsel an, Mariendistel schützt die Leber vor Giftstoffen und erhöht die Regerationsfähigkeit der Leber – die gibt es auch konzentriert in Kapseln.​“