„Da ist Herzklopfen, da ist Emotion, da ist ein Feeling da und dann weiß man, jetzt geht’s los!“ Mit diesen Worten beschreibt es Kellermeister Leo Hagn im persönlichen Gespräch mit Alice Herzog, wenn im Herbst die ersten Moste von der Presse herunterrinnen. Jetzt, wenn die Weinlese wieder beginnt, hat das Team am Weingut Hagn alle Hände voll zu tun.
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„Radio NÖ Nahaufnahme“, 5.9.2021
In diesem Jahr ist ein kleiner Wehrmutstropfen dabei, weil Ende Juni ein schweres Hagelunwetter auch in ihrem Weingarten große Schäden angerichtet hat. „Das war bitter, wenn man sieht, dass die Arbeit vom ersten Halbjahr kaputt ist“, sagt Kellermeister Leo. Über den Weinjahrgang 2021 will er erst sprechen, wenn es soweit ist. „Vorschusslorbeeren mag ich eigentlich nicht“, sagt der gelernte Landwirt, der in die Familie Hagn eingeheiratet hat und seit 2006 für Weingarten und Keller verantwortlich ist.
„Dinge zum Explodieren bringen“
Sein 10 Jahre jüngerer Cousin Wolfgang ist der Vordenker im Betrieb, der von Anfang davon überzeugt war, dass es möglich ist, in Mailberg (Bezirk Hollabrunn) ein Weingut mit Restaurant dieser Größenordnung zu etablieren. „Ich bin ein schräger Typ und sage, man muss etwas Cooles machen, Dinge anders machen und zum Explodieren bringen“, so Wolfgang Hagn.
„2010 hat uns kaum jemand geglaubt, dass es funktionieren kann.“ Heute ist der Auftritt nach außen professionell, vor Ort in Mailberg und auch im Internet und sozialen Netzwerken. Die Rückendeckung kommt aus der eigenen Familie, erzählen die beiden Juniorchefs: „Ich sehe unsere Familie in einem 8er-Ruderboot, wir steuern und geben die Richtung vor“, so Leo Hagn.
Sein Cousin fügt hinzu: „Ohne unser Team wären solche Erfolge nicht möglich.“ Auch ihren Frauen streuen die beiden Winzer Rosen: „Unsere Frauen sind beispielhaft, wie man Familie und Topweingut unter einen Hut bekommen kann.“ Die Auszeichnung bei der niederösterreichischen Weinbauprämierung erhielt der Familienbetrieb bereits zum sechsten Mal.