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APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene
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Gesundheit

So hilft man dem Gedächtnis auf die Sprünge

Wo ist schon wieder der Autoschlüssel? Vergesslichkeit ist ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung, mit dem Alter kann sie aber zunehmen. Die Gedächtnisleistung kann mit Hilfen aus der Apotheke gesteigert werden, viel kann man aber auch selber beitragen.

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„Radio NÖ am Vormittag“, 8.9.2021

Um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, ist es wichtig, ausreichend zu trinken, sagt Apothekerin Ulrike Zöchling aus St. Pölten. „Unser Körper besteht zu 75 Prozent aus Wasser und zu 25 Prozent aus festen Stoffen. Unser Gehirn besteht zu 85 Prozent aus Wasser und reagiert sehr empfindlich auf Wassermangel: Es überwacht die Körperfunktionen wie Nahrungsaufnahme, Stress, Schwitzen, etc. sehr genau und teilt das Wasser dementsprechend ein“, so Zöchling.

In der Apotheke erhält man Wirkstoffe für das Gedächtnis auch zum Trinken. Ein Überblick:

  • Lecithin wird aus Soja gewonnen, liefert Phospholipide und kann die Hirnleistung steigern und das Konzentrationsvermögen erhöhen. Es fördert das Kurz- und Langzeitgedächtnis, kann bei Lernschwierigkeiten eingesetzt werden, für ein besseres Nervensystem und gegen Müdigkeit. Lecithin gibt Energie, erhöht die Immunabwehr und senkt nebenbei den Cholesterinspiegel. In flüssiger Form mit Sanddorn und frisch gepresstem Orangensaft ergibt es einen köstlichen Energie-Trunk.
  • Bierhefe als natürliche Quelle des Vitamin-B-Komplexes erhöht die geistige Leistungsfähigkeit und ist wichtig für den Energie- und Muskelstoffwechsel. Zum Vitamin-B-Komplex gehört auch die Folsäure, „die glücklich“ macht.
  • Ginkgo ist das am besten erforschte und in seiner Wirkung bestätigte natürliche Mittel zur Durchblutungsförderung.
  • Tonika sind „stärkende Flüssigkeiten“: Sie sind nach bestimmten Rezepturen zusammengestellt und enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Pflanzenextrakte. Es gibt sie mit und ohne Zucker, Alkohol und Coffein. Sie sind wahre Energiespender, stärken die Konzentration, Merkfähigkeit und das Gedächtnis, und können – auch kurzfristig – Müdigkeit reduzieren. Wirkstoffe sind zum Beispiel Ginseng, Lecithin oder Weißdorn.
  • Vitamin C und E, Spurenelemente Zink und Selen, das für die Zellatmung wichtige Coenzym Q10
  • Omega-3-Fettsäuren müssen über die Ernährung (Lachs, Hering, Makrele) oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden.
  • Aminosäuren sind Bausteine von Proteinen/Eiweiß und bauen das Körpergewebe auf. Sie unterstützen so den körperlichen und psychischen Energiestoffwechsel, verhelfen zu verbesserter Leistungsfähigkeit und mehr Aktivität. Dazu zählen Carnitin, Arginin, Lysin in Herz, Muskel, Gehirn und Blut.

Abseits der Wirkstoffe kann man auch im Alltag vieles dazu beitragen, um sein Gedächtnis zu stärken. Apothekerin Ulrike Zöchling empfiehlt, sich die „5 L“ zu merken:

  • Lernen: Kopfrechnen, Memory spielen, Kreuzworträtsel und Sudokus lösen oder Einkaufen ohne Merkzettel sind nur einige Möglichkeiten, um das Gedächtnis zu trainieren und länger geistig fit zu bleiben.
  • Lachen: Depressionen können ein erster Vorbote von Demenz sein. Mit Spaß und Lebensfreude lässt sich auch das Altern genießen. Erzählen Sie einen Witz und lachen Sie herzhaft.
  • Laben: Ausreichend Wasser trinken, abwechslungsreiche frische Kost, regionale und saisonale Lebensmittel essen.
  • Laufen: Regelmäßige körperliche Aktivität wird empfohlen. Das kann ein flotter Spaziergang, Gartenarbeit oder eine Radtour sein. Der Mensch braucht Bewegung, um beweglich zu bleiben.
  • Lieben: Pflegen Sie Soziale Kontakte und führen Sie ein gesundes Seelenleben. Legen Sie Wert auf Psychohygiene, schreiben Sie Briefe und machen Sie gemeinsam mit anderen einen Spaziergang in der Natur.

Aromatipp gegen Konzentrationsschwäche:

  • 5 Tropfen Bergamotte
  • 3 Tropfen Minze
  • 3 Tropfen Grapefruit
  • 1 Tropfen Zypresse